24 Stunden
Montag, 3. November 2003, 22.15 Uhr
Berlin (ots)
Wasser marsch! Das Unglück von Lengede im Film
Eine stillgelegte Erzwaschanlage bei Goslar: Hier wird die größte Bergwerkskatastrophe Deutschlands verfilmt. Ein Drama, das vor 40 Jahren als das Wunder von Lengede in die Geschichte eingeht. Bergwerksschächte nachzubauen, die von Wassermassen geflutet werden, ist kein Pappenstiel. Filmarchitekt Götz Weidner, der schon für "Das Boot" und "Die unendliche Geschichte" die Kulissen baute, konstruiert hier das Wunder von Lengede. Um die enorme Kraft des Wassers anschaulich zu machen, lassen die Filmemacher die Wucht von 300.000 Litern Wasser innerhalb von nur zwei Minuten durch einen engen Schacht rauschen. Die Anforderungen an Mensch und Technik in dem gigantischen, künstlichen Bergwerksstollen sind außerordentlich: Ständige Nässe und Kälte über fünf Monate, auf engstem Raum - das verlangt ein Höchstmaß an Disziplin und Kollegialität.
Mit seinem Erfahrungsschatz von über 40 Berufsjahren macht Götz Weidner keiner mehr etwas vor. Damals, bei der Raumpatrouille Orion, improvisierte er noch mit Haushaltsgeräten; heute sind seine benutzten Materialien vom Original kaum mehr zu unterscheiden. Die ehemalige Erzwaschanlage ist für Weidner die perfekte Spielwiese. Große Räume, stabile Substanz: optimal für seinen professionellen Swimmingpool mit 300.000 Litern Wasser. Eine Dahlbuschbombe - das Zuggerät, mit dem die Kumpel gerettet werden - ist heute nicht mehr aufzutreiben. Das Team von Weidner baut anhand von alten Dokumenten eine originalgetreue Kopie. Sie beschließt die wahre Geschichte des Wunders von Lengede: Aus 55 Metern Tiefe holt sie die eingeschlossenen Kumpel wieder zurück ans Tageslicht.
Sat.1-Reporter Ralf Hermersdorfer war am Set dabei, schaute u. a. den Schauspielern Heino Ferch, Jan-Josef Liefers und Axel Prahl über die Schulter und begleitete den Filmarchitekten durch die einmalige Kulisse.
Den Sat.1-Zweiteiler "Das Wunder von Lengede" sehen Sie am Sonntag und Montag, 9. und 10. November 2003, jeweils um 20.15 Uhr.
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