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Deutsche Marine - Pressemeldung
Pressetermin: Schnellboote für neun Monate in den UNIFIL-Einsatz

Deutsche Marine - Pressemeldung / Pressetermin: Schnellboote für neun Monate in den UNIFIL-Einsatz
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Glücksburg (ots)

Rostock-Warnemünde - Am kommenden Montag verlassen die 
Schnellboote "S73 Hermelin" und "S77 Dachs" vom 7. 
Schnellbootgeschwader ihren Heimathafen Rostock-Warnemünde. Sie 
werden den UNIFIL-Einsatz der Vereinten Nationen (UN) vor der 
libanesischen Küste unterstützen und dort das Seegebiet bis Ende Juni
kommenden Jahres überwachen. Erste Herausforderung während der 
zweiwöchigen Überfahrt wird die Querung der Biskaya sein. "Die Fahrt 
mit einem Schnellboot zu dieser Jahreszeit ist eine echte 
Herausforderung für Boote und Besatzungen, weil die Biskaya für ihre 
Herbststürme berüchtigt ist", sagt Korvettenkapitän Dr. Sascha Zarthe
(33), Kommandant des "Dachs".
Boote gegen Beschuss besser geschützt
Die Besatzungen haben sich sechs Monate lang auf diesen Einsatz 
vorbereitet. Die Marinesoldaten wurden in Landeskunde und rechtliche 
Voraussetzungen für den UN-Einsatz unterrichtet. Sie wurden 
medizinisch untersucht, erhielten notwendige Impfungen und sind mit 
spezieller Bekleidung für die dortigen klimatischen Verhältnisse 
ausgerüstet worden. Auch für die Sicherheit der Besatzungen ist 
gesorgt: So verfügen die Boote jetzt über einen neuen Schutz gegen 
Handfeuerwaffenbeschuss.
Besatzungen werden dreimal ausgetauscht
Die Boote stehen unter dem Kommando der 33 Jahre alten 
Korvettenkapitäne Dr. Sascha Zarthe ("Dachs") und Olliver Pfennig 
("Hermelin"). An Bord der Schnellboote befinden sich jeweils 40 
Besatzungsmitglieder, darunter insgesamt drei Frauen sowie Soldaten 
der Marineschutzkräfte. Die Besatzungen der Boote werden in den 
kommenden neun Monaten dreimal ausgetauscht, um die Einsatzbelastung 
der Marinesoldaten und ihrer Angehörigen so gering wie möglich zu 
halten. "Dies spart auch Transitzeiten und Kosten", sagt 
Fregattenkapitän Nicolas Liche (37) vom 7. Schnellbootgeschwader. Die
Versorgung der Boote und Besatzungsmitglieder übernimmt der Tender 
"Elbe", der sich bereits auf Zypern befindet. Auf ihm ist eine 
Bordwetterstation eingerichtet worden.
Video-Liveschaltungen an Weihnachten
Da die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel in den 
Abwesenheitszeitraum fallen, kommt der Familienbetreuung bei diesem 
langen Einsatz eine besondere Bedeutung zu. Um die Trennung während 
dieser Zeit für die Familien und Soldaten erträglicher zu machen, 
werden an den Feiertagen Videoverbindungen geschaltet. Außerdem wird 
vom Geschwader ein Geschenkeaustausch in beide Richtungen 
organisiert.
Kontakte zu Patenstädte
Patenstädte der Schnellboote sind Werne ("Dachs") und Pirmasens 
("Hermelin"). Zwischen ihnen und den Besatzungen bestehen langjährige
enge Verbindungen. Kommandant Zarthe sagt: "Die Patenstädte bleiben 
den Besatzungen, die sie als ihre Mitbürger betrachten, auch während 
des langen Einsatzes treu. Wir haben uns bei ihnen verabschiedet und 
uns gegenseitige Kontaktpflege versprochen."
Freundschaftsbesuch in Brest
Auf der Fahrt nach Zypern werden die beiden Boote kurz im 
französischen Hafen von Brest festmachen. Während dieses 
Freundschaftsbesuchs wird eine Brester Schulklasse an Bord kommen. 
Die Schüler lernen an ihrer französischen Schule Deutsch. Somit dient
dieser Einsatz auch der Völkerverständigung zwischen den ehemaligen 
Kriegsgegnern Deutschland und Frankreich, die sich in den 
zurückliegenden 60 Jahren zu einer Freundschaft zwischen den Ländern 
entwickelt hat.
Hintergrund: UNIFIL-Einsatz
Der Sicherheitsrat der UN hat in seiner am 11. August 2006 
verabschiedeten Resolution Nummer 1701 und der vom 24. August 2007 
verabschiedeten Resolution Nummer 1773 festgestellt, dass die 
Situation im Libanon eine Bedrohung des Weltfriedens und der 
internationalen Sicherheit darstellt und die dortigen 
Konfliktparteien zur vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten 
aufgefordert. Der Sicherheitsrat hat mit der Resolution 1701 darüber 
hinaus die Erhöhung der UNIFIL-Truppenstärke auf bis zu 15.000 
Soldaten genehmigt. Der Bundestag beschloss am 17. September dieses 
Jahres die Verlängerung des Libanon-Einsatzes der Bundeswehr um 15 
Monate bis zum 15. Dezember 2009. Bedeutender Anteil des deutschen 
Auftrags ist es, die Lebanese Armed Forces Navy (LAF N) auszubilden, 
um das Fähigkeitsspektrum zur eigenständigen Seeraumüberwachung zu 
erweitern. Die bilaterale Deutsch-Libanesische 
Ausbildungs-Kooperation besteht seit Beginn des Einsatzes. 
Deutschland hat auch Radaranlagen im Libanon finanziert und 
ausgerüstet, um den Libanon in die Lage zu versetzen, souverän seine 
Küstenlinie zu überwachen. Seit Ende 2006 schult das deutsche 
Einsatzkontingent die Soldaten der LAF N mit theoretischen und 
praktischen Übungen. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Ausbildern 
beider Nationen schafft beste Voraussetzungen für den Einsatz. 
Gruppen libanesischer Marineoffiziere reisen regelmäßig nach 
Deutschland, um mit deutschen Ausbildern die Trainingsinhalte zu 
beraten.
Hinweis für die Presse:
Das Auslaufen der Boote findet am Montag, 13. Oktober, um 10 Uhr 
statt. Die Verabschiedung wird von Kapitän zur See Jan Kaack (45) 
geleitet. Er ist Chef des Stabes der Einsatzflottille 1, zu der die 
beiden Boote gehören. Die Presse ist zu dem Termin eingeladen. 
Einlass erfolgt um 9 Uhr am Haupttor des Marinestützpunkts, Hohe Düne
30, Rostock-Warnemünde, auch kurzfristig ohne vorherige 
Akkreditierung gegen Vorlage eines Presseausweises.
Ansprechpartner in Warnemünde: Hauptbootsmann Juan Richard Claret,
0381-636-2170.
Autor: Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Presse- und Informationszentrum Marine

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Stabsbootsmann
Detlef Struckhof
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 00
E-Mail: piz@marine.de

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