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Deutsche Marine - Pressemeldung: Truppenbesuchszentrum der Marine zieht jährlich über 1.500 Jugendliche an.

Deutsche Marine - Pressemeldung: Truppenbesuchszentrum der Marine zieht jährlich über 1.500 Jugendliche an.
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Glücksburg (ots)

Kiel - "Was wir brauchen, sind Soldaten, die sich mit ihrem Beruf 
identifizieren können.", sagt Oberleutnant zur See Klaus-Uwe Haber. 
Deshalb zeigt er mit seinem Team des Truppenbesuchszentrums der 
Marine in Kiel, wie die Marine wirklich ist. Interessenten werden als
Besucher zu dreitägigen Veranstaltungen eingeladen - sie sehen dann, 
wie das Leben und Arbeiten in der Deutschen Marine funktioniert und 
wie vielseitig die kleinste Teilstreitkraft der Bundeswehr ist. So 
sollen sich Jugendliche ein ungeschminktes Bild machen können: Was 
machen eigentlich Offiziere, Unteroffiziere oder Mannschaften? Wie 
sieht der Arbeitsalltag von Marineinfanteristen, Minentauchern oder 
U-Boot-Fahrern aus? Hierüber informieren sich in Kiel jährlich mehr 
als 1.500 Jugendliche aus ganz Deutschland. Drei von ihnen waren im 
Dezember Lucas Nitschkowsky aus Celle, Michael Hahn aus dem 
sächsischen Hohburg und Elvira Tanyschev aus Winsen an der Luhe. Der 
18 Jahre alte Michael Hahn sagt: "Ich wusste bisher nicht, ob ich zur
Bundeswehr gehen soll - und wenn überhaupt, zu welcher 
Teilstreitkraft?"
Motto: Marine live erleben
Und genau auf diese Fragen der Besucher wollen die acht 
Marinesoldaten des Truppenbesuchszentrums die passenden Antworten 
geben. Das Motto lautet: Marine live erleben. Das wird wörtlich 
genommen. Die Besucher treffen montags bis 18 Uhr in Gruppenstärke 
von 30 Personen in Kiel ein. Sie werden anschließend von Haber 
begrüßt und erhalten eine kurze Einweisung. Für die meisten 
Teilnehmer zwischen 16 und 23 Jahren ist der militärische Ablauf 
ungewohnt. "Ich habe die Gemeinschaftszimmer erwartet, aber mit dem 
militärischen Antreten habe ich nicht gerechnet.", so Lucas 
Nitschkowsky, der die zwei Nächte des Besuchs in einer modern 
eingerichteten Sechs-Mann-Stube verbringt. Der 18-Jährige hat sich 
bereits als Unteroffizier bei der Marine beworben. Dort heißt der 
Dienstgrad Maat. Das Auswahlverfahren beim Zentrum für 
Nachwuchsgewinnung in Wilhelmshaven steht noch aus. Von seinem 
Wehrdienstberater beim Kreiswehrersatzamt hatte Nitschkowsky 
zusätzlich von der Möglichkeit eines Truppenbesuchs bei der Marine 
erfahren. "Die dortige Laufbahnberatung war für mich sehr hilfreich",
sagt er. Deshalb wollte er sich auch diese zusätzliche Information 
nicht entgehen lassen, um gut vorbereitet in das Auswahlverfahren 
gehen zu können.
Besucherzahlen fast halbiert
Die jungen Männer und Frauen können sich direkt im Internet oder 
über die Wehrdienstberater für einen Besuch im Truppenbesuchszentrum 
der Marine bewerben. Entsprechend ihrer angegebenen Interessen werden
die Gruppe zusammengestellt. Und davon wird reichlich Gebrauch 
gemacht. Im Jahr 2008 haben etwa 1.550 Jugendliche an den 
Veranstaltungen des Truppenbesuchszentrums teilgenommen. Für die 
Interessenten fallen dabei keine Kosten an - nicht für die 
Unterbringung, Verpflegung und nicht einmal für die Hin- und 
Rückfahrt. Dies alles zahlt die Marine. "Diese Investition lohnt 
sich. Für unsere nicht leichter werdende Nachwuchsgewinnung mit 
qualifizierten jungen Leuten, ist dieses Konzept hervorragend 
geeignet", sagt Fregattenkapitän Alexander von Heimann vom 
Flottenkommando in Glücksburg, zu dem das Truppenbesuchszentrum 
gehört. Die Anzahl von Männern und Frauen ist übers Kalenderjahr 
gesehen ausgeglichen. Die Gesamtzahl der Teilnehmer nahm in den 
vergangenen Jahren jedoch stetig ab. Lag die Beteiligung im Jahr 2003
noch bei 2.731 Personen, hat sie sich bis heute fast halbiert. Der 
Grund dafür liegt jedoch nicht an einem mangelnden Interesse der 
Jugendlichen an der Marine. "Vielmehr liegt es daran, dass unsere 
Schiffe und Boote wegen der weltweiten Einsätze viel unterwegs sind",
sagt der stellvertretende Leiter des Zentrums, Oberstabsbootsmann 
Frank Söllner, "wir wollen nämlich jedem Besucher die Möglichkeit zu 
einer Seefahrt geben. Deshalb haben wir das jährliche Pensum der 
Veranstaltungen an die derzeitigen Möglichkeiten angepasst." Deshalb 
könne nicht jedem Bewerber eine Zusage gegeben werden. Wer jedoch zu 
einem Truppenbesuch eingeladen wird, sei meist sehr beeindruckt. "90 
Prozent der Teilnehmer geben in einem Fragebogen an, dass sie 
zufrieden waren", sagt Stabsbootsmann  Armin Flieder, der ebenfalls 
in Kiel arbeitet. "Außerdem ist es besser, wenn einige merken, dass 
die Marine nichts für sie ist. Dann haben auch beide Seiten gewonnen,
weil so später niemand auf einem Posten sitzt auf dem er nicht 
zurecht kommt."
Zentrum gibt es seit 1956
Die Institution Truppenbesuchszentrum existiert bereits ziemlich 
genau seit Neugründung der Marine im Jahre 1956. Bis heute ist es 
Vorbild, auch für die sich im Aufbau befindlichen 
Truppenbesuchszentren der anderen Teilstreitkräfte. Maßgebend ist 
hierbei vor allem das Konzept: Die Besucher kommen von Montag bis 
Mittwoch nach Kiel. Montags ist die Anreise. Am Dienstag findet eine 
Seefahrt statt und am Mittwoch folgt eine Fahrt zum 
Marinefliegergeschwader 5 in Kiel-Holtanau oder zum 
Ausbildungszentrum U-Boote in Eckernförde. Dort gibt es auch eine 
Einrichtung für die zivilberufliche Aus- und Weiterbildung. Die 
jungen Erwachsenen erfahren dort alles über 
Berufsausbildungsmöglichkeiten. Damit sollen Schulabgänger für den 
Arbeitsmarkt nach ihrer Marinedienstzeit fit gemacht werden. In 
Eckernförde können auch die spezialisierten Einsatzkräfte der Marine 
(SEKM) besucht werden - dazu gehören zum Beispiel die Minentaucher 
und  die Kampfschwimmer.
Gesellschaftliches Engagement wird belohnt
Zweimal im Jahr gibt es für Jugendliche ein besonderes Bonbon: Das
Sommercamp des Inspekteurs der Marine. Eingeladen werden dazu 
Jugendliche, die sich in besonderem Maße um die Gesellschaft verdient
gemacht haben. Sie lernen die Marine an fünf Tagen noch ausführlicher
kennen. Es finden zusätzliche Fahrten zu den Marinestützpunkten in 
Wilhelmshaven oder Rostock-Warnemünde statt.
Individuelle Informationen
Zum Abschluss des normalen dreitägigen Programms fallen die 
Bewertungen der Besucher meist so aus: "Die Leute hier sind sehr nett
und der Aufenthalt war richtig angenehm und lehrreich. Ich war 
überrascht - dachte ich doch vorher, es wäre schlimmer in einer 
Kaserne zu wohnen", so Michael Hahn. Er spielt seit zwölf Jahren 
Schlagzeug. Deshalb ergriff er auch die Chance gleich beim Schopfe. 
Statt mit den anderen am letzten Tag des Besuches zu den SEKM zu 
fahren, fuhr er zum Kieler Marinemusikkorps, um sich dort über eine 
Laufbahn im Militärmusikdienst zu informieren. "Auch dort wurde auf 
jeden Einzelnen eingegangen", sagt er. Ähnlich äußert sich Elvira 
Tanschev: "Man bekommt erste Einblicke und ein realitätsnahes Gefühl 
vom militärischen Leben." Ursprünglich für den Stabsdienst beworben, 
wandelte sich das Interesse der 21-Jährigen nach dem Truppenbesuch 
zur sogenannten Überwasseroperateurin. Deshalb ist ihr Fazit: "Es 
werden einem sehr viele Informationen gegeben, an denen es sich für 
die Wahl der Marineverwendung leichter orientieren lässt."
Kontakt für eine Truppenbesuchs-Bewerbung
Wer sich für einen Truppenbesuch bei der Marine interessiert, kann
sich bei seinem zuständigen Wehrdienstberater informieren. 
Wehrdienstberaterhotline: 01 80 - 29 29 29 00 (6 Cent pro Gespräch 
aus dem deutschen Festnetz, Handykosten können abweichen).
Autor: Alexander Gatzsche, Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Deutsche Marine

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Stabsbootsmann Detlef Struckhof
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 14 / 44 12
E-Mail: piz@marine.de

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