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Deutsche Marine - Pressemeldung: Interview mit dem Wehrbeauftragten des Bundestages - Reinhold Robbe besuchte Marine-UN-Solaten auf Zypern

Deutsche Marine - Pressemeldung: Interview mit dem Wehrbeauftragten des Bundestages - Reinhold Robbe besuchte Marine-UN-Solaten auf Zypern
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Glücksburg (ots)

Vom 27. bis zum 29. April besuchte der Wehrbeauftragte des 
Deutschen Bundestages, Herr Reinhold Robbe, die Marinesoldaten des 
deutschen Einsatzkontingentes UNIFIL (UNITED NATION INTERIM FORCE IN 
LEBANON) in Limassol (Zypern). Er verschaffte sich einen persönlichen
Eindruck von der Situation der Soldaten im Einsatz.
Das Interview führte die Pressestelle Limassol.
Pressestelle Limassol: Herr Wehrbeauftragter, wo sehen Sie 
persönlich die Schwerpunkte Ihrer Arbeit als "Anwalt der Soldaten"?
Reinhold Robbe: Die Schwerpunkte sind zum Teil vorgegeben. Als 
Hilfsorgan des deutschen Parlaments habe ich die umfangreiche Aufgabe
des Kontrollierens der Streitkräfte. Das enthält auch das ständige 
Überprüfen des Beachtens der Prinzipien der Inneren Führung. Im 
Verlauf des Transformationsprozesses der Bundeswehr und  in einer 
Zeit des Wandels der deutschen Streitkräfte - von einer Armee der 
Landesverteidigung zu einer Armee im Einsatz mit allem, was 
dazugehört - habe ich mir persönlich als zentrales Thema eine enge 
Begleitung der Truppe durch den Wehrbeauftragten zum Ziel gesetzt. 
Aus diesem Grund besuche ich mindestens einmal im Jahr alle wichtigen
Auslandseinsätze. Diese Besuche erlauben es mir, einen permanenten 
Einblick in alle Missionen zu erhalten. Dadurch kann ich 
Notwendigkeiten für Veränderungen viel besser identifizieren und in 
der Folge gegenüber dem Parlament thematisieren. Nur auf diesem Weg 
kann ich den Erwartungshaltungen der Soldaten gerecht werden. Als 
weiteren Schwerpunkt sehe ich das ständige Werben um Verständnis für 
die Truppe. Deshalb nutze ich jede Gelegenheit, um in unserer 
Gesellschaft dafür zu werben. Dies ist gerade mit Blick auf die 
Finanzsituation im Lande von hoher Bedeutung und auch hinsichtlich 
der moralischen Unterstützung für unsere Soldaten besonders wichtig.
Pressestelle Limassol: Sie sind seit vier Jahren Wehrbeauftragter 
des Deutschen Bundestages und haben den maritimen Teil des 
UNIFIL-Einsatzes von Beginn an begleitet. Wie beurteilen Sie die 
Entwicklung bis heute?
Reinhold Robbe: Der UNIFIL-Einsatz besteht aus zwei Komponenten, 
die beide gleich wichtig sind und zusammen gehören: Die Überwachung 
des Seegebietes vor dem Libanon und die Ausbildung von libanesischen 
Marinesoldaten. Nach meiner Ansicht ist eine Tendenz zu einer 
Intensivierung der Ausbildung sinnvoll. Insgesamt ist der Einsatz 
sinnstiftend, da durch den Beitrag der Deutschen Marine unerlaubte 
Waffenlieferungen über den Seeweg verhindert werden konnten und 
weiter verhindert werden. Auf den Hinweis, dass bisher keine 
Lieferungen festgestellt wurden, stelle ich immer die Frage nach der 
Alternative. Wir tragen mit unserem Engagement dazu bei, dass die 
Küste des Libanons sicherer geworden ist. Des Weiteren versetzen wir 
die libanesische Marine in die Lage, diese Aufgaben zu übernehmen. 
Damit leisten wir unseren Beitrag zur Stabilisierung des gesamten 
Nahen Ostens. Außerdem schaffen wir in bilateraler Hinsicht eine 
hervorragende Grundlage, um in Zukunft weiter eine wichtige Rolle zu 
spielen.
Pressestelle Limassol: Welche aktuellen Erkenntnisse nehmen Sie 
nach Ihrem dreitägigen Besuch beim deutschen Einsatzkontingent UNIFIL
in Limassol mit zurück nach Berlin?
Reinhold Robbe: Die Chemie stimmt in diesem Einsatzkontingent:
1. Es gibt innerhalb der vor Ort befindlichen Truppenteile ein 
vernünftiges Verhältnis zwischen den Disziplinarvorgesetzten und den 
unterstellten Soldaten.
2. Hier wird exzellente Arbeit geleistet. Die erteilten Aufträge 
werden eins zu eins und hochprofessionell umgesetzt. Die eingesetzten
Stäbe sind optimal vorbereitet, so dass beispielsweise aufgrund der 
sprachlichen Fähigkeiten eine Adaption von ausländischen Soldaten 
ohne Probleme möglich wäre.
3. Ich sehe die Notwendigkeit, dass der Auftrag und der Sinn einer 
Mission jedem Soldaten/jeder Soldatin, der bzw. die neu in den 
Einsatz kommt, von den Vorgesetzten vermittelt werden muss. Dies ist 
eine intensive Aufgabe, die für alle Verantwortlichen verpflichtend 
ist. Diese wichtigen Erläuterungen gelingen offensichtlich in diesem 
Einsatzkontingent.
Pressestelle Limassol: Herr Wehrbeauftragter, wir danken Ihnen für
das Gespräch
Text und Bilder: Pressestelle Limassol

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Christopher Jacobs
Telefon: 04631-666-4412/4400
piz@marine.de

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