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Deutsche Marine: Pressemeldung/ Pressetermin: R(h)ein in den UNIFIL-Einsatz - Versorgungsschiff verlässt Kiel Richtung Libanon

Deutsche Marine: Pressemeldung/ Pressetermin: R(h)ein in den UNIFIL-Einsatz - Versorgungsschiff verlässt Kiel Richtung Libanon
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Glücksburg (ots)

Kiel - Am Samstag, 27. Juni, läuft der Tender "Rhein" um 10.00 Uhr
zum Einsatz Richtung Libanon aus. Fast sechs Monate unterstützt der 
Versorger aus Kiel die internationale Operation UNIFIL (United 
Nations Interim Force in Lebanon) im östlichen Mittelmeer. Das 
Versorgungsschiff unter dem Kommando von Korvettenkapitän Sönke 
Fuhrmann (38) löst das ebenfalls aus Kiel stammende Schwesterschiff 
"Werra" ab. Vom Hafen Limassol auf Zypern aus wird die 55-köpfige 
Besatzung mit vier weiblichen Soldaten regelmäßig Richtung Beirut 
auslaufen. Der Auftrag lautet: Libanesische Marinesoldaten ausbilden 
und die UN-Schiffe in der Levante versorgen. Diese unterbinden den 
Waffenschmuggel von See in den Libanon.
Bis dahin liegen aber vor der Besatzung noch knapp 7.000 Kilometer 
Seefahrt mit einem Zwischenstopp auf Malta. Das entspricht in etwa 
der Strecke Hamburg - New York.
Premiere für "Rhein"
Für den Flensburger Kommandanten Fuhrmann ist die Route nicht neu.
Erst im vergangenen Jahr hielt sich sein Schiff im Rahmen der NATO 
überwiegend im östlichen Mittelmeer auf. Für den "Rhein" ist der 
Einsatz aber eine Premiere: Noch nie war das Schiff im UN-Einsatz. 
"Wir sind eine schwimmende Tankstelle", sagt Fuhrmann. Mit an Bord: 
685.000 Liter Diesel, 50.000 Liter Kerosin, 21.000 Liter Öl, 224.000 
Liter Wasser, 2.000 Liter Milch und 1.000 Kilogramm Fleischwaren. 
"Und natürlich 70 Kilogramm Sauerkraut und Weißwürste", sagt Fuhrmann
mit einem Lächeln und ergänzt: "Darauf freuen sie sich unten am 
meisten." Die zahlreichen Tiefkühlwaren sind in großen Containern an 
Oberdeck untergebracht.
Mit dabei auch wieder Maskottchen "Michelin". "Die Werbefigur ist 
unser Glücksbringer und zeigt, dass wir uns als ein 
Servicedienstleister verstehen und weite Strecken zurücklegen", 
erklärt Fuhrmann.
Einsatz ist besonders
Für ihn ist der Einsatz etwas Besonderes: "Seefahrende 
Blauhelmsoldaten sind selten - ich freue mich auf die multinationale 
Zusammenarbeit und natürlich auf Beirut", sagt Fuhrmann und ergänzt: 
"Unter der blauen UN-Flagge zu fahren und dabei die Libanesen zu 
unterstützen, ist ein hehres Ziel und zugleich ein großer 
Motivationsfaktor für meine Soldaten." Sein Schiff sei gut 
vorbereitet, neben einer Gefechtsausbildung in Neustadt habe die 
Besatzung auch an Bord ausgiebig geübt. Bis Malta fahre sogar noch 
ein Ausbildungsteam der Marine mit.
Vermissen wird Fuhrmann vor allem seine Frau und seine beiden Kinder:
"Aber das ist unser Beruf - wir planen eine Familienzusammenführung 
auf Zypern und können täglich E-Mails schreiben und regelmäßig 
telefonieren", erklärt er. Nicht nur mit den Familien will die 
Besatzung Verbindung halten. Auch mit der Patenstadt Wesel am 
Niederrhein besteht ein freundschaftliches Verhältnis, das auch auf 
See gepflegt wird.
Im Dezember wird der "Rhein" durch die "Mosel" abgelöst. Vor 
Weihnachten läuft das Schiff wieder in Kiel ein.
Hintergründe zu UNIFIL
Der Sicherheitsrat der UN hat in seiner am 11. August 2006 
verabschiedeten Resolution Nummer 1701 und der vom 24. August 2007 
verabschiedeten Resolution Nummer 1773 festgestellt, dass die 
Situation im Libanon eine Bedrohung des Weltfriedens und der 
internationalen Sicherheit darstellt und die dortigen 
Konfliktparteien zur vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten 
aufgefordert. Der Sicherheitsrat hat mit der Resolution 1701 darüber 
hinaus die Erhöhung der UNIFIL-Truppenstärke auf bis zu 15.000 
Soldaten genehmigt. Der Bundestag beschloss im vergangenen Jahr die 
Verlängerung des Libanon-Einsatzes der Bundeswehr um 15 Monate bis 
zum 15. Dezember 2009. Bedeutender Anteil des deutschen Auftrags ist 
es, die Lebanese Armed Forces Navy (LAF N) auszubilden, um das 
Fähigkeitsspektrum zur eigenständigen Seeraumüberwachung zu 
erweitern. Die bilaterale Deutsch-Libanesische 
Ausbildungs-Kooperation besteht seit Beginn des Einsatzes. 
Deutschland hat auch Radaranlagen im Libanon finanziert und 
ausgerüstet, um den Libanon in die Lage zu versetzen, souverän seine 
Küstenlinie zu überwachen. Die Bundesrepublik schenkte dem Libanon 
zudem einige Patrouillenboote. Seit Ende 2006 schult das deutsche 
Einsatzkontingent die Soldaten der LAF N mit theoretischen und 
praktischen Übungen. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Ausbildern 
beider Nationen schafft beste Voraussetzungen für den Einsatz. 
Gruppen libanesischer Marineoffiziere reisen regelmäßig nach 
Deutschland, um mit deutschen Ausbildern die Trainingsinhalte zu 
beraten.
Italienischer Admiral führt
Momentan wird der UN-Marineverband von dem italienischen 
Flottillenadmiral Ruggiero Di Biase geführt. Neben Deutschland 
stellen Italien, die Türkei, Griechenland und Indonesien Schiffe. Die
deutschen Schnellboote "S73 Hermelin" und "S77 Dachs", sowie der 
Versorger "Werra", werden von Fregattenkapitän Henning Faltin 
geführt.
Technische Daten "Rhein"
Der Tender vom 3. Minensuchgeschwader gehört zur "Elbe-Klasse" 
(Typ 404) und ist in der Lage, Schiffe in See mit Diesel, Wasser, 
Verpflegung und Munition zu versorgen. Er hat Werkstätten und 
Ersatzteile an Bord. Auf dem Flugdeck können Hubschrauber landen.
Länge: 100,5m, Breite: 15,5m, Tiefgang: 4,1m, Antrieb: 2.452 KW 
(3.335 PS mit 15 Knoten), Bewaffnung: 27mm-Geschütze und schwere 
Maschinengewehre
Hinweis für die Presse:
Pressevertreter sind zum Auslaufen herzlich eingeladen. Das 
Marinemusikkorps Ostsee sorgt für den musikalischen Rahmen.
Journalisten finden sich bitte am Samstag, 27. Juni, um 8.50 Uhr am 
Haupttor des Marinestützpunktes Kiel, Schweriner Straße 17a, 24106 
Kiel ein. Ansprechpartner sind Fregattenkapitän Winkler 
(0151-14626040) und Hauptbootsmann Lerdo (0173-8872533) bzw. das 
Pressebüro Kieler Woche. Eine spätere Anreise zum Auslaufen ist 
möglich. Eine Akkreditierung ist nicht nötig, bitte zeigen Sie Ihren 
Presseausweis vor.
Der Kommandant steht Ihnen bis 9.25 Uhr noch für Fragen (O-Töne) zur 
Verfügung. Um 9.30 Uhr findet das Verabschiedungszeremoniell auf der 
Pier statt.
Ein Audio-Podcast (Interview) wird in Kürze von der Marine über OTS 
herausgegeben.
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Pressezentrum Kieler Woche
Telefon: 0431-384-3160 oder -3161
Mobil: 0173- 8872 533
Fax: -3164
piz-kieler-woche@gmx.de

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