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Schädigen Abführmittel den Darm?
Verstopfungsmythen im Check

Schädigen Abführmittel den Darm? / Verstopfungsmythen im Check
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Frankfurt am Main (ots)

Verstopfung ist unangenehm. Das hat fast jeder schon einmal erlebt. Was wäre also leichter als der Griff zu einem Abführmittel. Doch, halt! Sollte man diese besser nicht nehmen, wegen möglicher Risiken? Und wenn doch, welches? Oder wirken eh alle gleich? Fakt ist: Um den Einsatz von Laxanzien ranken sich eine Fülle von Mythen. Wir haben die wichtigsten einem Check unterzogen - und können sie entkräften:

Mythos 1: Alle Laxanzien wirken gleich

Es gibt verschiedene Arten von Abführmitteln mit unterschiedlichen Wirkprinzipien. Osmotische Laxanzien wie Macrogol (z. B. DulcoSoft®) binden Wasser im Darm. Dadurch wird der Stuhl weicher, das Volumen des Stuhls nimmt zu und die Darmpassage wird erleichtert. Stimulierende Laxanzien wie Bisacodyl und Natriumpicosulfat regen die Darmmuskulatur direkt an und fördern so die Darmbewegung. Quellmittel wie Flohsamen binden ebenfalls Wasser im Darm und vergrößern das Stuhlvolumen, wodurch die Darmtätigkeit mechanisch angeregt wird. Stuhlweichmacher sorgen für einen gleitfähigen Stuhl, wodurch die Ausscheidung ebenfalls leichter fällt. Es ist wichtig, das richtige Mittel je nach Situation auszuwählen.

Mythos 2: "Natürliche" Abführmittel sind sicherer als synthetische Laxanzien

Stimmt nicht. Auch Laxanzien mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Sennesblättern oder Hausmittel wie Aloe oder Rizinusöl sollten nie übermäßig oder unsachgemäß verwendet werden, da auch bei ihnen Nebenwirkungen wie zum Beispiel Bauchkrämpfe, Durchfall, oder Übelkeit auftreten können. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Abführmitteln ist unabhängig von ihrem Ursprung und muss in klinischen Studien bestätigt werden. Ein Vorteil von zugelassenen Arzneimitteln besteht darin, dass sie eine genau definierte Wirkstoffmenge enthalten und in Studien umfassend geprüft wurden.

Mythos 3: Wer langfristig Laxanzien einnimmt reinigt seinen Körper von Giftstoffen

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Abführmittel den Körper von Giftstoffen reinigen. Das wäre auch überraschend, denn unser Körper entgiftet hauptsächlich über die Leber und die Nieren. Abführmittel fördern lediglich die Entleerung des Darms, haben aber keine reinigende Wirkung auf das Blut oder andere Organe.

Mythos 4: Ein gutes Abführmittel muss sofort wirken

Nein! Die Wirkung von Laxanzien variiert je nach Art. Stimulierende Abführmittel wie Bisacodyl oder Natriumpicosulfat (z. B. in DulcoLax® Dragees bzw. in DulcoLax® NP Tropfen) zeigen meist innerhalb von Stunden oder am nächsten Morgen ihren erleichternden Effekt. Wenn es einmal schnell gehen soll, sind DulcoLax® Zäpfchen (mit Bisacodyl) eine gute Wahl, die schon nach etwa 15 bis 30 Minuten wirken. Osmotische Laxanzien (z. B. Macrogol, Lactulose) benötigen hingegen meist zwischen 24 und 72 Stunden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Mythos 5: Werden häufiger stimulierende Abführmittel verwendet, gewöhnt sich der Darm daran und man wird von ihnen abhängig

Diese Befürchtung ist unbegründet. Studien zeigen, dass selbst eine regelmäßige Einnahme von Abführmitteln wie z. B. Bisacodyl kein Risiko darstellt: Untersuchungen haben belegt, dass der Wirkstoff und seine Abbauprodukte nicht ins Gehirn übergehen und damit auch nicht abhängig machen können.[1] Daher können sie problemlos abgesetzt werden, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Ebenfalls zeigte sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Dosissteigerung und kein Wirkverlust bei einer langfristigen (mehr als 28 Tage) Einnahme,[1] was ein typisches Anzeichen für einen Gewöhnungseffekt wäre, sowie keine Elektrolytverluste. Viele Menschen haben chronische Verstopfung, worunter ihre Lebensqualität stark leidet. Hier sollte die Behandlung nach ärztlicher Rücksprache auch über einen längeren Zeitraum erfolgen, um die Verstopfung nachhaltig zu behandeln.

Mythos 6: Laxanzien schädigen den Darm

Hartnäckig halten sich die Bedenken, dass der regelmäßige Einsatz von stimulierenden Abführmitteln zu Veränderungen im Darm führen könnte, insbesondere im enterischen Nervensystem (ENS) und der glatten Darmmuskulatur. Eine neue Studie, für die 43 relevante Veröffentlichungen ausgewertet wurden, zeigt jetzt, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Abführmittel den Darm schädigen.[2] Und das sagt der Experte Prof. Ahmed Madisch, Gastroenterologe aus Frankfurt dazu: "Eine wichtige Erkenntnis aus der Übersichtsarbeit ist, dass viele der gängigen Mythen über Abführmittel widerlegt werden konnten. So gibt es keine Hinweise darauf, dass die langfristige Einnahme den Darm schädigt. Ebenso wurde kein negativer Einfluss auf die Darmmotilität festgestellt. Die Forschung zeigt auch, dass Laxanzien keine toxischen Effekte haben oder krebserregend wirken. Im Gegenteil, es gibt Hinweise in der Literatur, dass eine unbehandelte Obstipation das Risiko für die Entstehung von Dickdarmkrebs sogar erhöhen könnte."

Fazit: Wegen unbegründeter Mythen und Bedenken auf ein wirksames Abführmittel verzichten und leiden? Lieber nicht. Wer sich unangenehm verstopft fühlt, kanndurch Einnahme eines Laxans mit einem bewährten Wirkstoff wie Bisacodyl oderNatriumpicosulfat nach ca. 15 bis 30 Minuten (z. B. Dulcolax® Zäpfchen), gut planbar am nächsten Morgen (nach ca. 6 bis 12 Stunde, z. B.

Dulcolax® Dragées) oder nach 24 bis 48 Stunden (z. B. DulcoSoft®) für Erleichterung sorgen. Für beide Wirkstoffe wurde in hochwertigen Studien bewiesen, dass sie die Symptome von Verstopfung nachweislich lindern und so die Lebensqualität Betroffener verbessern[3] - und das ohne das Risiko einer Abhängigkeit oder Darmschädigung.[1],[2]

MAT-DE-2404785-1.0 - 11/2024

DulcoLax® Dragées. DulcoLax® Zäpfchen. DulcoLax® NP Tropfen. Wirkstoff: Dragées/Zäpfchen: Bisacodyl. NP Tropfen: Natriumpicosulfat. Anwendungsgebiet: Zur Anwendung bei Verstopfung, bei Erkrankungen, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern; zusätzlich bei DulcoLax® Dragées u. DulcoLax® Zäpfchen: sowie zur Darmentleerung bei Behandlungsmaßnahmen u. Maßnahmen zum Erkennen von Krankheiten (therapeut. u. diagnost. Eingriffe) am Darm. Warnhinweis: Wie andere Abführmittel sollten DulcoLax® Dragées, DulcoLax®Zäpfchen u. DulcoLax® NP Tropfen ohne ärztl. Abklärung der Verstopfungsursache nicht täglich oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. DulcoLax® Dragées u. DulcoLax® Zäpfchen: Tragen nicht zur Gewichtsreduktion bei. Der gleichzeitige Gebrauch von anderen Abführmitteln kann die Nebenwirkungen im Magen-Darmtrakt verstärken. DulcoLax® Dragées: Enthält den Farbstoff Gelborange S, Lactose u. Sucrose. DulcoLax® NP Tropfen: Enthält Sorbitol und Natriumbenzoat. Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. A. Nattermann & Cie. GmbH, Brüningstraße 50, 65929 Frankfurt am Main. Stand: August 2023.

[1] Bouchoucha M et al. A Retrospective Real-World Observational Study Assessing the Evolution of Bisacodyl Prescriptions in Patients with Constipation During Long-Term Treatment. Drugs - Real World Outcomes 2023; 10: 249-261.

[2] Whorwell P et al. Review article: do stimulant laxatives damage the gut? A critical analysis of current knowledge. Ther Adv Gastroenterol 2024; 17: 1-2.

[3] Mueller-Lissner S et al. Bisacodyl and sodium picosulfate improve bowel function and quality of life in patients with chronic constipation - analysis of pooled data from two randomized controlled trials. Open Journal of Gastroenterology 2017; 7: 32-43.

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Kerstin Germighausen
E-Mail: mail@petersenpartner.de
Tel.: 040.56 00 75 0

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