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Experten warnen vor sinkender Wissensqualität
Ursache liegt im unkritischen Umgang mit Internetsuchmaschinen

Frankfurt am Main (ots)

Zum zwölften "Tag der Bibliotheken" am
24. Oktober ziehen Experten in Deutschland Bilanz: Laut einer 
GetInfo-Umfrage unter führenden Bibliothekaren in Deutschland ist die
wichtigste Aufgabe derzeit, den Nutzern ihren Mehrwert gegenüber 
Webangeboten anderer Anbieter deutlich zu machen. So konkurrieren 
beispielsweise Internetsuchmaschinen mit vermeintlich ähnlichen 
Services.
"Wir müssen die Nutzer davon überzeugen, dass ein Brockhaus 
wesentlich wertvoller ist als Wikipedia", sagt Christina Michel, 
Leiterin der Bibliothek der Fachhochschule Amberg-Weiden. "Fundierte 
Informationen sind nicht zum Nulltarif zu haben, das übersieht der 
Nutzer nur allzu leicht. Es mangelt oft an Kritikfähigkeit - gerade 
bei Schülern und Studenten." Der große Vorteil der Bibliotheken in 
Zeiten des World Wide Webs sei es, einen strukturierten Zugang zu 
Informationen mittels Datenbanken und Katalogen zu bieten. "Diese 
Kompetenz wird von den Nutzern im festen Glauben, man finde "sowieso 
alles bei Google", zunehmend verkannt", warnt Michael Schanbacher, 
Bibliotheksleiter an der Hochschule Heilbronn.
Stärken im Fokus
Es gilt für die Bibliotheken in Deutschland nicht, in Konkurrenz 
zum Internet zu treten. Stattdessen müssen sie sich auf ihre Stärken 
konzentrieren. Entscheidende Faktoren, die für ihr Angebot sprechen, 
sind nicht nur persönlicher Service, sondern auch 
Informationsqualität.
"Fachreferenten und Lektoren wählen in Zusammenarbeit mit den 
Lehrstühlen ausschließlich qualitativ hochwertige und seriöse Medien 
aus, die in der Regel nicht frei über das Internet verfügbar sind", 
sagt Dagmar Hesse, Teamleiterin Informationsvermittlung an der 
Universitätsbibliothek Chemnitz. Diese Selektion bereitet das Wissen 
auf und macht es übersichtlich zugänglich - ein großer Vorteil 
gegenüber dem World Wide Web.
Zwar bieten Suchmaschinen mittels Relevanz-Rankings scheinbar 
bewertete Information, allerdings ist dieses Vorgehen fragwürdig. Die
verbleibende Trefferflut bei den Ergebnissen überfordert die Nutzer. 
Darüber hinaus mangelt es der Internetrecherche nicht nur an 
Qualität, sondern auch an garantierter Wiederauffindbarkeit, 
Beständigkeit und Werbefreiheit. "Ein Ziel der Bibliotheken muss es 
sein, den Nutzern mehr Informationskompetenz bei der Bewertung von 
Medien zu vermitteln", meint Ato Ruppert, Leiter des EDV-Dezernats an
der Freiburger Universitätsbibliothek.
Kompetenzen bündeln mit Portalen
Als verbesserungswürdig stufen viele Bibliotheken ihre 
Öffnungszeiten ein. Nutzer wünschen sich rund um die Uhr Zugang zu 
den Beständen. Eine Lösung wäre, die Katalogtitel verstärkt digital 
zugänglich zu machen. Doch dazu mangelt es vor allem an Personal und 
den nötigen Finanzmitteln. Einigkeit herrscht darüber, dass 
Online-Plattformen und Meta-Kataloge eine gute Möglichkeit bieten, um
die Angebote der Bibliotheken prominenter zu vertreiben. "Es wäre 
hilfreich, wenige Portale richtig gut zu entwickeln und zu 
vermarkten", sagt Rainer Pernsteiner, Projektleiter Kommunikation und
Marketing von GetInfo. Das Portal für Fachinformationen aus 
Naturwissenschaft und Technik ist seiner Zeit bereits einen Schritt 
voraus. So finden Nutzer unter www.getinfo.de die Bibliotheksbestände
der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover sowie die 
der deutschen Fachinformationszentren FIZ Technik Frankfurt, FIZ 
Karlsruhe und FIZ CHEMIE Berlin. Im Ergebnis bekommen sie qualitativ 
hochwertige und von erfahrenen Editoren validierte Fachinformationen,
auf die sie sich verlassen können.
An der Befragung von GetInfo haben die Bibliotheken folgender 
Institutionen teilgenommen: RWTH Aachen, Technische Universität 
Chemnitz, Universität Freiburg, Hochschule Heilbronn, Fachhochschule 
Amberg-Weiden, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, 
Fachhochschule Zittau, Fachhochschule Ingolstadt, Technische 
Universität Freiberg und Eidgenössische Technische Hochschule Zürich.
Über GetInfo:
GetInfo ist das Wissensportal für Naturwissenschaften und Technik.
Es ermöglicht die parallele Recherche von qualifizierten 
Fachinformationen in verschiedenen Datenbanken sowie die Lieferung 
der Volltexte in gedruckter oder elektronischer Form. Das 
GetInfo-Portal ist eine Kooperation der Technischen 
Informationsbibliothek (TIB) in Hannover und der deutschen 
Fachinformationszentren FIZ Technik Frankfurt, FIZ Karlsruhe und FIZ 
CHEMIE Berlin. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung gefördert. www.getinfo.de

Pressekontakt:

Rainer Pernsteiner
Projektleiter Kommunikation und Marketing GetInfo
c/o FIZ-Technik-Inform GmbH
Tel.: (069) 4308-227
Fax: (069) 4308-200
E-Mail: rainer.pernsteiner@fiz-technik.de

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