EU-Kommissions-Vizepräsidentin beim WEISSEN RING
Viviane Reding: Opfer-Belange erhalten in der EU Vorrang
Berlin (ots)
Gleichgültig, um welches Verbrechen es sich handelt - Opfer haben überall in Europa dieselben grundlegenden Bedürfnisse: Achtung und würdige Behandlung, Schutz und Unterstützung und Zugang zur Justiz, Schadensersatz und Wiedergutmachung. Viviane Reding, Vizepräsidentin der EU-Kommission und zuständig für Justiz, nutzte ihren Berlin-Besuch auch zu einem Gespräch mit der Bundesvorsitzenden des WEISSEN RINGS, Roswitha Müller-Piepenkötter.
Ob ein Überfall in Paris oder ein Diebstahl in Mailand - jedes Jahr werden rund 75 Millionen Menschen in der EU Opfer einer Straftat. Geschieht die Straftat im Ausland, kann es wegen der anderen Kultur, Sprache und den anderen Rechtsvorschriften zu erheblichen zusätzlichen Schwierigkeiten kommen. Die EU-Kommission hat daher kürzlich ein Maßnahmenpaket zu EU-weiten Mindeststandards zum Opferschutz vorgeschlagen. Reding hierzu: "Unsere Strafjustizsysteme konzentrieren sich auf die Verfolgung Krimineller und vergessen dabei manchmal die Opfer. Mit den Vorschlägen erhalten die Belange der Opfer in der EU Vorrang."
Reding dankte dem WEISSEN RING ausdrücklich für seine Unterstützung. Wirksamer Opferschutz und praktische Opferhilfe sind für ein modernes Rechtswesen in Europa unverzichtbar. Deshalb begrüßt der WEISSE RING als größte deutsche Opferhilfs-Organisation diesen richtungsweisenden Schritt der EU-Kommission. Die Vorschläge, in deren Entwicklung auch der WEISSE RING eingebunden war, sind das Ergebnis eines konsequenten Umdenkens hin zu stärkeren Beachtung von Opferbelangen. An dem Gespräch mit der Kommissions-Vizepräsidentin nahmen auch der Ehrenvorsitzende des WEISSEN RINGS Prof. Dr. Reinhard Böttcher sowie die Mitglieder des Geschäftsführenden Bundesvorstandes Dr. Helgard van Hüllen und Siegfried Kauder und die WR-Fachbeiräte Prof. Dr. Hansjörg Geiger und Prof. Dr. Heinz Schöch teil.
Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen.
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