Weisser Ring begrüßt Rechtsschutzversicherung für Gewaltopfer
Mainz (ots)
Opferschutz findet in Deutschland immer mehr gesamtgesellschaftliche Beachtung. Als weiteres Beispiel für die praktische Hilfe für Opfer von Kriminalität und Gewalt begrüßt der Weisse Ring die Ankündigung eines Düsseldorfer Versicherungsunternehmens, künftig Opferschutzinteressen mit in den Rechtsschutzbereich einzubinden.
Jahr für Jahr werden mehr als 200.000 Menschen Opfer von Gewalttaten. Sie erleiden seelische und oft auch erhebliche körperliche Schäden. Wird der Täter gefasst und angeklagt, muss das Opfer in aller Regel im Strafverfahren als Zeuge aussagen. Wer als Opfer eines Verbrechens vor Gericht seiner Zeugenpflicht nachkommen muss, benötigt in besonderem Maße Fürsorge und Schutz. Schwere psychische Belastungen, ausgelöst durch die erneute Konfrontation mit dem Tatgeschehen und dem Täter oder die Sorge vor Attacken seines Verteidigers lassen die Betroffenen nur zu oft ein zweites Mal Opfer werden.
Der Weisse Ring hatte deshalb immer wieder gefordert, den Persönlichkeitsschutz von Opferzeugen zu verbessern. Über die gesetzlich bestehenden Möglichkeiten, so u.a. durch Beiordnung eines vom Staat bezahlten Rechtsbeistandes hinaus, hat der Opferschutzgedanke jetzt erstmals auch in das Leistungsangebot eines großen Versicherungsunternehmens Eingang gefunden. "Diese bemerkenswerte Initiative ist ein deutliches Signal für eine lange überfällige und dringend notwendige gesamtgesellschaftliche Verantwortung gegenüber den Opfern von Kriminalität und Gewalt", so der Sprecher des Weissen Rings, Helmut K. Rüster.
Im neuen Produktkonzept des ARAG Individual-Rechtsschutz-Angebotes ist ab Februar auch der Rechtsschutz für Gewaltopfer, insbesondere auch für die Geschädigten von Sexualstraftaten, enthalten.
Damit werden die Kosten abgedeckt, die mit der Wahrnehmung des Persönlichkeitsschutzes im Strafverfahren im Rahmen einer anwaltlichen Tätigkeit als Verletztenbeistand oder Nebenklagevertreter entstehen. Das neue Rechtsschutz-Modul umfasst darüber hinaus die Wahrnehmung rechtlicher Interessen beim Täter-Opfer-Ausgleich sowie durch einen Versorgungs-Rechtsschutz die außergerichtliche Geltendmachung von Ansprüchen nach dem Sozialgesetzbuch (Nothelfer-Thematik) und dem Opferentschädigungsgesetz.
Mit bundesweit 400 Anlaufstellen und inzwischen rund 70.000 Mitgliedern ist der gemeinnützige Verein Weisser Ring die größte deutsche Opferhilfsorganisation. Neben der unmittelbaren mitmenschlichen Unterstützung der Geschädigten und der Stärkung des Vorbeugungsgedankens fordert der Weisse Ring seit nunmehr 25 Jahren von allen gesellschaftlichen Kräften öffentlich mehr Berücksichtigung von Opferbelangen, wobei sich staatliches und privates Handeln durchaus ergänzen können und müssen.
Wer mehr über die Arbeit des Weissen Rings erfahren will und die Hilfe für Kriminalitätsopfer durch eine Spende [Kto.Nr. 34 34 34, Deutsche Bank Mainz (BLZ 550 700 40)] oder durch die persönliche Mitgliedschaft (schon ab 5 DM im Monat) unterstützen möchte, kann sich wenden an: Weisser Ring e. V. Bundesgeschäftsstelle, 55130 Mainz. Bundesweites Info-Telefon 01803/ 34 34 34.
Pressestelle: ressesprecher: Tel. 06131/ 83 03 38 wr-online: www.weisser-ring.de 55130 Mainz Helmut K. Rüster Fax 06131/ 83 03 45 e-mail: info@weisser-ring.de Weberstraße 16 Besten Dank für Ihre Unterstützung. Belegexemplar erbeten.
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