Festakt in Düsseldorf
WEISSER RING gründet Stiftung
Düsseldorf (ots)
Über 3.000 Menschen helfen im WEISSEN RING ehrenamtlich den Opfern von Gewalt und Kriminalität. Um die Arbeit des gemeinnützigen Vereins nachhaltig zu unterstützen, ist die gleichnamige Stiftung ins Leben gerufen worden. Sie fördert dessen Ziele und Projekte nachhaltig und will helfen, die über 35-jährige Vereinsgeschichte mit neuen Akzenten fortzuschreiben.
Vorstandsvorsitzender der WEISSEN RING Stiftung ist Richard Oetker. "In der Geschichte des WEISSEN RINGS bedeutet die Gründung der Stiftung einen besonderen Meilenstein", zeigte sich der Bielefelder Unternehmer überzeugt. Die ehemalige Justizministerin von Nordrhein-Westfalen und Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Roswitha Müller-Piepenkötter, steht dem Kuratorium der Stiftung vor. "Neben der nachhaltigen Unterstützung der Opferarbeit soll die Stiftung helfen, Projekte zu verwirklichen, die derzeit finanziell nicht machbar sind." Dabei nannte Müller-Piepenkötter vor allem Forschungsprojekte zum Thema ´Was Opfer wieder ins Leben zurückhilft` und eine Stiftungsprofessur.
Rund 120 Gäste wurden im Düsseldorfer Hotel InterContinental von dem bekannten Hörfunk-Chefreporter Horst Kläuser durch ein unterhaltsames Programm geführt. Schauspieler Marek Erhardt erläuterte seine Beweggründe Botschafter der Opferhilfs-Organisation zu sein. Er sieht seine Aufgabe vor allem in der Prävention und Zivilcourage. Letztere könne man nicht gelehrt bekommen, sondern sie müsse vorgelebt werden. Ein vielfältiges Interesse am Geschehen im Nachbarhaus sei da, "doch wir müssen genauer hinschauen und Kindern die Wichtigkeit von Respekt vermitteln".
Für die musikalische Umrahmung sorgte das Saxofonquartett "Clair-Obscur". Medienpsychologe Professor Dr. Jo Groebel sprach zur Gewalt im 21. Jahrhundert. Dabei führte er aus, dass der Begriff "Opfer" heute nicht nur medial unverkäuflich sei, sondern sogar von der Jugend als Schimpfwort benutzt werde. Es entstehe zudem eine "Gerechtigkeitsschere, in der Täter gesellschaftlich belohnt und Opfer bestraft würden. Hieraus leitete Groebel zehn Konsequenzen ab. So müsse die Würde der Opfer wiederhergestellt werden durch die Rückgabe der Kontrolle über das eigene Leben. Mit Empathie, aber ohne falsches Mitleid, müsse den Opfern eine eigene Stimme verschafft werden. Diese Lobby der Opfer von Gewalt und Kriminalität ist der WEISSE RING, der die sogenannte Sieger-Kultur und den Täterkult aufbrechen will.
Besonders begeistert zeigten sich die Gäste von einer Ausstellung zum Thema Zivilcourage, die der WEISSE RING mit Partner entwickelt hat und die kürzlich von der Standortinitiative "Land der Ideen" ausgezeichnet wurde. Am Montag, 19. November, zeigen wir Ihnen an dieser Stelle weitere Foto-Impressionen der Veranstaltung.
Der WEISSE RING e. V. hat seit 1976 ein bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Opfern und ihren Familien in derzeit 420 Anlaufstellen mit Rat und Tat zur Seite, leisten menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.weisser-ring.de. Mehr Informationen zur WEISSEN RING Stiftung finden sie unter www.weisser-ring-stiftung.de.
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