Wenn auch die Seele zum Opfer wird
Mainz (ots)
Weißer Ring erweitert sein Hilfsangebot mit neuem Beratungsscheck für eine nach der Straftat zeitnahe psychotraumatologische Erstberatung
Wer Opfer einer Straftat geworden ist, hat meist auch mit psychischen Problemen zu kämpfen: nicht selten für lange Zeit. Extreme Belastungssituationen, wie sie bei Gewalt- und Sexualdelikten auftreten, erschweren in aller Regel die Rückkehr in das Leben zuvor erheblich. Zu seelische Traumafolgen gehören u.a. erhöhte Schreckhaftigkeit, Angstzustände, zunehmende Reizbarkeit, Unruhe, aber auch gefühlsmäßige Abstumpfung. Opfer leiden unter sich aufdrängenden Bildern von dem, was geschehen ist. Geräusche, Gerüche oder Körperempfindungen können solche Erinnerungsbruchstücke ins Bewusstsein rufen.
Neuere wissenschaftliche Untersuchungen haben die Erkenntnisse zu den medizinisch-psychologischen Abläufen weiter vertieft und bieten Möglichkeiten für effektivere Hilfen. Doch nicht allen betroffenen Opfern sind diese neuen Methoden bekannt und zugänglich.
Mit dem Beratungsscheck für eine für das Opfer kostenlose Erstberatung verbessert der Weiße Ring die medizinisch-psychologische Versorgungslage. Das Beratungsgespräch bei psychotraumatologisch ausgebildeten Ärzten oder Therapeuten gibt einen Überblick über die individuellen Möglichkeiten und Notwendigkeiten im Umgang mit den seelischen Traumafolgen. Die Beratung kann sowohl aktuelle Krisenintervention sein als auch künftigen negativen Entwicklungen vorbeugen. Die Opfer werden über seelische und körperliche Auswirkungen von psychotraumatischen Ereignissen aufgeklärt und erfahren, wie den Symptomen durch medizinisch-psychologische Hilfe begegnet werden kann. Zugleich werden durch ein solches Gespräch die eigenen Kräfte zur Überwindung der seelischen Ausnahmesituation gestärkt.
Der Weiße Ring schließt mit dem Beratungsscheck die Lücke zwischen den nach einer Straftat auftretenden Problemen und einer oftmals zu spät einsetzenden Psychotherapie. Chronischen psychischen Gesundheitsstörungen kann somit entgegen gewirkt werden. Der Scheck hat einen Wert von 150 EUR und wird von den behandelnden Ärzten oder Therapeuten direkt bei der Bundesgeschäftsstelle des Weißen Rings eingelöst.
Vermittelt wird die neue Hilfeleistung über die rund 2.300 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weißen Ring in bundesweit ca. 400 Außenstellen. (www.weisser-ring.de)
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