Wie lässt sich Demokratie verteidigen?
Opferschützer aus aller Welt diskutieren in Berlin
WEISSER RING lädt zur internationalen Tagung ein
Mainz/Berlin (ots)
Opferschützer und Kriminalexperten aus der ganzen Welt treffen sich vom 7. bis zum 9. Juni in Berlin, um über die zunehmenden Angriffe auf die Demokratie zu sprechen. Unter dem Titel "Schutz der Grundfreiheiten - gelebter Opferschutz" ("Protecting Fundamental Freedoms, a Victim's Perspective") diskutieren Fachleute so unterschiedlicher Einrichtungen wie dem FBI, dem Europäischen Jüdischen Kongress oder der deutschen Körber-Stiftung über Themen wie Hassverbrechen, Repressalien von Journalisten oder den Schutz von LGBTQ+-Asylsuchenden aus der Ukraine und Russland.
Veranstalter der Tagung ist Victim Support Europe (VSE), der Dachverband der europäischen Opferhilfeorganisationen, Ausrichter ist der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. Die VSE-Konferenz findet einmal jährlich statt, zuletzt war sie 2010 in Deutschland. Sie ist eine der größten und wichtigsten Veranstaltungen im Bereich der Opferhilfe weltweit.
Bei der diesjährigen Konferenz stehen die ganz großen Themen unserer Zeit im Mittelpunkt: Demokratien stehen zunehmend unter Beschuss durch Populisten und Extremisten, Fanatiker greifen die freiheitlichen Grundwerte an, hunderttausende Menschen sind zu Opfern von Krieg und Vertreibung geworden. Vor dem Hintergrund solcher globalen Herausforderungen möchte die Gemeinschaft der Opferschützer Antworten geben auf Fragen wie diese: "Warum sind Demokratie und Grundfreiheiten für die Rechte der Opfer wichtig?"
Um darauf Antworten zu finden, hat der WEISSE RING gemeinsam mit Victim Support Europe renommierte Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt eingeladen, zum Beispiel:
- Staci Beers ist Spezialistin für die Arbeit mit Kriminalitätsopfern beim amerikanischen FBI und stellt neuartige Ansätze zur Planung und Vorbereitung der Opferunterstützung vor.
- Ahmad Mansour, Psychologe und CEO von MIND Prevention, zeigt, welche Bedeutung religiöse Organisationen für die Genesung von Opfern und bei der Prävention von Gewalttaten haben können.
- Jochen Kopelke, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, spricht über Gleichstellung, Inklusion und Respekt.
- Tom De Bruyne, Gründerder Behavioural Design Academy, befasst sich mit dem Phänomen des weltweit um sich greifenden Populismus.
- Lauren Walker von "The Brussels Times" erkundet die Rolle des Journalismus in einer modernen Demokratie und die besondere Verantwortung bei der Berichterstattung über Opfer von Gewalttaten.
- Anna-Lena von Hodenberg, Journalistin und eine der Gründerinnen von HateAid, berichtet, welche Unterstützung Betroffenen von Hassverbrechen am wirkungsvollsten hilft.
- Astrid Passin, Sprecherin der Hinterbliebenen und Betroffenen des Anschlags vom Berliner Breitscheidplatz, schildert, wie es sich anfühlt, wenn das eigene Leben durch ein Terrorattentat aus der Bahn geworfen wird.
- Hila Shvoron spricht über "Sharing knowledge - Shared Trauma: Scaling Knowledge from Israel to Ukraine". Die israelische Organisation NATAL ist auf kriegs- und terrorbedingte Traumata spezialisiert.
Wie wichtig die Themen sind, um die es auf der Konferenz geht, zeigt ein Blick auf die besorgniserregenden Entwicklungen der letzten Jahre. "Immer öfter werden jene Menschen Opfer, die dazu beitragen, dass unser freiheitlich-demokratisches System funktionieren kann", sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS. "Jeder Angriff auf eine Journalistin, jede Bedrohung eines Politikers, jede Einschüchterung einer NGO ist eine Attacke auf unsere Grundwerte." Darum sei es dem WEISSEN RING und Victim Support Europe besonders wichtig, dass die Veranstaltung auch Nichtmitgliedern offensteht. "Die Konferenz ist keine geschlossene Veranstaltung - im Gegenteil. Wir würden uns sehr freuen, wenn viele Menschen teilnehmen, gerade auch Vertreterinnen und Vertreter der Politik, der Presse oder der Zivilgesellschaft", betont Biwer. "Bei dieser Konferenz kommt Europa zusammen, das ist etwas ganz Besonderes."
Das Programm beginnt morgens mit Vorträgen und Diskussionen, nachmittags finden verschiedene ergänzende Workshops statt. Der Besuch der Konferenz ist auch tageweise möglich.
Die Programmübersicht und weitere wichtige Informationen wie beispielsweise Eintrittspreise finden sich auf der Veranstaltungswebsite: https://2023.vse-conference.eu/
Interessierte können sich hier anmelden: https://vse-form.typeform.com/to/nSrtnr9c?typeform-source=victim-support.eu
Für Presse-Registrierungen bitte diesen Link nutzen: https://vse-form.typeform.com/to/TEFm080X?typeform-source=2023.vse-conference.eu
Die Konferenzsprache ist Englisch, Simultanübersetzungen ins Deutsche werden für die Plenumssessions angeboten.
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Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegründet als "Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.". Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von fast 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der WEISSE RING hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Der WEISSE RING erhält keinerlei staatliche Mittel.
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