All Stories
Follow
Subscribe to Caritas international

Caritas international

Niger: Caritas besorgt wegen politisch-religiösem Fanatismus - Ausmaß der Zerstörung nach gewalttätigen Demonstrationen größer als bislang bekannt - Katholische Kirche setzt Aktivitäten aus

Freiburg (ots)

Das Ausmaß der Zerstörung nach den gewalttätigen Demonstrationen vom Wochenende ist nach Erkenntnissen der Caritas Niger deutlich größer als bislang bekannt. Allein in der Hauptstadt Niamey seien 45 katholische und protestantische Kirchen sowie 36 von Christen geführte Bars und Restaurants geplündert, verwüstet oder in Brand gesteckt worden, beklagt die Caritas Niger in einer Stellungnahme. Bislang war von deutlich weniger Kirchen ausgegangen worden. Priester und Mitarbeiter der katholischen Kirche hatten in Niamey evakuiert werden müssen, nachdem am Wochenende von einem aufgebrachten Mob die von Christen bewohnten Häuser belagert worden waren. Anlass der Demonstrationen war die neueste Ausgabe der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo". Mehrere Menschen waren bei den Ausschreitungen ums Leben gekommen.

In einer Stellungnahme sagte Bischof Michel Cartatéguy: "Die Lage ist weit davon entfernt unter Kontrolle zu sein. Neue antichristliche Übergriffe sind nicht auszuschließen." Aus Sorge vor weiteren Anschlägen hat die katholische Kirche alle Aktivitäten, wie etwa Eucharistiefeiern, bis auf weiteres ausgesetzt. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, ist besorgt wegen der gewalttätigen Ausschreitungen: "Es deutet alles darauf hin, dass von Fanatikern gezielt ein Anlass genutzt wurde, um Zwietracht zwischen den Gläubigen unterschiedlicher Religionen zu säen. Das ist ein tiefer Einschnitt für den Niger, wo es bislang trotz bitterer Armut und ungeachtet aller Konflikte in den Nachbarländern kaum gewalttätige Auseinandersetzungen oder religiöse Spannungen gab", so Christoph Klitsch-Ott, Referatsleiter Afrika bei Caritas international.

Niger gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Auf dem aktuellen Human Development Index (HDI) belegt das westafrikanische Land den letzten Platz. Zwei Drittel der Bevölkerung werden als arm eingestuft. Das Land galt bislang als ruhig, der nigrische Islam als tolerant und gemäßigt. Schon seit längerem war jedoch befürchtet worden, dass Konflikte aus den Nachbarstaaten Libyen, Mali und Nigeria von fanatisierten Gruppen gezielt in den Niger getragen werden könnten.

Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden auf. Spenden mit Stichwort "Niger" werden erbeten auf:

   - Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank 
     für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00, online unter: 
  www.caritas-international.de
   - Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. 
     üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international
     4,83 EUR)
   - Diakonie Katastrophenhilfe , Stuttgart, Spendenkonto 502 502 bei
     der Evangelischen Darlehensge-nossenschaft, BLZ 2106 0237 oder 
     online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
   - Charity SMS: SMS mit NOT an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. 
     üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Diakonie 
     Katastrophenhilfe 4,83 EUR)

Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.

Pressekontakt:

Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Michael Brücker (Durchwahl -293, verantwortlich),
Achim Reinke (Durchwahl -515). www.caritas-international.de

Original content of: Caritas international, transmitted by news aktuell

More stories: Caritas international
More stories: Caritas international
  • 09.01.2015 – 09:57

    Nahost: Kälte und Schnee gefährden Leben syrischer Flüchtlinge - Caritas leistet Winterhilfe - Großer Bedarf an warmer Kleidung, Heizgeräten und Baumaterial

    Freiburg (ots) - Der Wintereinbruch im Nahen Osten, der in dieser Woche mit Schneestürmen und Kälterekorden das öffentliche Leben in der Region weitgehend lahm gelegt hat, gefährdet das Leben hunderttausender syrischer Flüchtlinge. "Viele Flüchtlinge leben in einfachen Zelten, ungeheizten Kellerlöchern oder ...

  • 07.01.2015 – 14:33

    Fünf Jahre nach Erdbeben - "Lassen Haiti nicht im Stich"

    Freiburg (ots) - Caritas international bleibt weiter in dem Land präsent Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti zieht Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands, eine positive Bilanz seiner Projekte in dem Land. "Wir haben trotz schwieriger Bedingungen viel Gutes bewirken können. Beim Wiederaufbau arbeitete Caritas international von Anfang an konsequent mit lokalen Partnern wie der ...

  • 07.12.2014 – 16:06

    Taifun Hagupit auf den cc: Caritas versorgt Evakuierte und leistet Nothilfe

    Freiburg (ots) - Helfer sind unterwegs in Katastrophengebiete / 100.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt Freiburg/Borongan, 07. Dezember 2014. Noch während der Taifun Hagupit über den Philippinen wütet, haben nationale und internationale Nothilfeteams der Caritas mit der Bestandsaufnahme und Versorgung begonnen. "Auch wenn die Erst- und Folgeschäden noch nicht ...