Caritas-Präsident sieht Papstreise als Zeichen der Ermutigung - Treffen des Papstes mit Migranten im Caritas-Hilfszentrum am 30. März - Caritasverband spricht sich für temporäre Arbeitsmigration aus
Freiburg (ots)
Als Zeichen der Ermutigung würdigt der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, das Treffen von Papst Franziskus mit Migranten in Rabat (Marokko). "Der Papst lenkt unseren Blick erneut auf die Lage der vielen Frauen, Männer und Kinder, die vor Verfolgung und Krieg fliehen oder auf der Suche nach Lebensperspektiven sind. Für unsere Arbeit, die weltweit diesen Menschen gilt, ist das eine große Ermutigung", so Neher.
Papst Franziskus wird sich am 30. März im Hilfszentrum der Caritas in Rabat mit rund 60 Migranten treffen, um sich über ihr Schicksal zu informieren. In Marokko sollen sich derzeit geschätzt 100.000 Migranten und Flüchtlinge aufhalten. Circa 4000 von ihnen erhalten jährlich von der Caritas in Rabat Hilfe auf ihrem Weg; die gleiche Zahl wird in Tanger unterstützt. Unter diesen steigt aktuell die Zahl der Schwangeren, Kleinkinder und Minderjährigen, die der besonderen Unterstützung bedürfen, stark an. Seit dem Jahr 2017 sind 25 Prozent der Personen, die Hilfe von der Caritas Marokko erhalten, unbegleitete Minderjährige. In den vergangenen zwölf Monaten registrierten die Mitarbeiter zudem eine deutliche Zunahme der sehr jungen, unter 15-jährigen Migranten.
In verschiedenen Hilfsprojekten bemüht sich Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, in Marokko wie auch anderen Ländern Afrikas, den unbegleiteten Minderjährigen vor Ort Ausbildungs- und Berufschancen zum Beispiel in Handwerksberufen oder im Hotel- und Gaststättengewerbe zu eröffnen. "Diese Kinder und Jugendlichen bedürfen allerdings einer so intensiven Unterstützung und Zuwendung wie es weder die Caritas Marokko noch das Land selber auf Dauer leisten können", so Caritas-Präsident Neher. Dringend von Nöten sei deshalb einerseits auf staatlicher europäischer Ebene die stärkere Unterstützung von Transitändern wie Marokko etwa durch Job- und Ausbildungspakte oder im Bereich der medizinischen Versorgung der Migranten. Andererseits bedürfe es einer realitätsnäheren deutschen und europäischen Migrationspolitik, die zum Beispiel neue Wege der geregelten temporären Arbeitsmigration eröffne.
Der Deutsche Caritasverband mit seinem Hilfswerk Caritas international spricht sich seit vielen Jahren dafür aus, legale Wege für Flüchtlinge nach Deutschland und Europa zu eröffnen sowie die legalen Wege der Arbeitsmigration auszubauen. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unterstützt in Rabat, Casablanca, Tanger und Meknès die von der Caritas Marokko aufgebauten Hilfszentren für Migranten. Sie erhalten dort Zugang zu medizinischer Hilfe, psychosozialer Betreuung, Bildung und juristischer Beratung.
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