Beirut: Gesundheitszentren der Caritas versorgen Verletzte
Freiburg (ots)
Caritas-Mitarbeitende leisten Erste Hilfe - Migrationszentrum schwer beschädigt - Caritas international stellt 100.000 Euro bereit
Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut hat die Caritas mit ihrer Nothilfe begonnen. Mitarbeitende sowie Freiwillige kümmern sich um die vielen Verletzten der Detonation und leisten Erste Hilfe. In den Gesundheitszentren der Caritas werden die Menschen medizinisch versorgt, die öffentlichen Krankenhäuser sind überfüllt und können die vielen Opfer nicht mehr versorgen. Häufig mangelt es an Medikamenten und medizinischen Material, zum Teil sind die Kliniken von der Explosion selbst erheblich in Mitleidenschaft gezogen. "Wir benötigen dringend Unterstützung, die Lage ist kritisch und noch sehr, sehr unübersichtlich", sagt Rita Rhayem, Direktorin der Caritas Libanon.
Die Lage in Beirut ist dramatisch. Nach ersten Berichten kamen über 100 Menschen zu Tode, mehr als 4.000 wurden verletzt. Weitere Opfer werden unter den zerstörten Gebäuden der Stadt vermutet, mehr als ein 250.000 Menschen wurden durch die Wucht der Detonation urplötzlich obdachlos. Wichtige Kornspeicher im Hafen wurden zerstört, die Ernährung des Libanons ist nun schlagartig gefährdet.
Dagegen hatte die Caritas Libanon und ihre Mitarbeitenden Glück. "Allen unseren Mitarbeitenden geht es soweit gut", berichtet Ritas Rhayem. Doch das Büro der Caritas Libanon wurde durch die Druckwelle verwüstet: Fensterscheiben zersplitterten, Türen wurden aus dem Rahmen gesprengt, Computer und Schränke hat die Druckwelle zu Boden geschleudert.
Auch das Migrationszentrum der Caritas wurde von der Detonation verwüstet. "Wir hatten die Einrichtung erst aufwendig renoviert" berichtet Christoph-Klitsch Ott, Referatsleiter Naher Osten von Caritas international. "Dennoch hatten auch wir großes Glück." Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes ist mit drei Mitarbeitenden in Beirut vertreten. "Zwei Kolleginnen waren gegenwärtig nicht vor Ort, ein dritter kam, Gott sei Dank, mit nur leichten Blessuren davon. Aber wir denken auch die Menschen in Beirut, die jetzt unseren Beistand benötigen", sagt Klitsch-Ott. Caritas international wird mit zunächst 100000 Euro die Hilfen in Beirut unterstützen.
Der Libanon wird durch diese Katastrophe gerade jetzt hart getroffen. Die Wirtschaft des Landes befindet sich im freien Fall, innerhalb nur eines halben Jahres wurde das Libanesische Pfund um 90 Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet und stürzte die Hälfte der Bevölkerung in Armut. Zusätzlich muss sich das Land um mehr als eine Million syrischer Flüchtlinge kümmern, die das Sozialsystem seit Jahren schwer belasten. Insgesamt sind mehr als 3,3 Millionen Menschen im Libanon auf Hilfe angewiesen.
Darüber hinaus muss das Land in der aktuellen Corona-Pandemie mit steigenden Zahlen Infizierter zurechtkommen, was die Gesamtsituation des Libanons weiter verschlechtert.
Caritas international unterstützt seit Jahren die Menschen im Libanon, unter anderem mit Gesundheitszentren für bedürftige Libanesen, Migrant*innen und Flüchtlinge, die gerade jetzt in der Katastrophe einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Verletzten leisten.
Hinweis an die Redaktionen: Christoph Klitsch-Ott, Referatsleiter Naher Osten von Caritas international, steht für Interviews zur Verfügung.
Caritas international ruft zu Spenden für die Nothilfe auf:
Caritas international, Freiburg Stichwort: "Explosion Beirut" IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: https://www.caritas-international.de/spenden/
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 Evangelische Bank eG BIC GENODEF1EK1 oder online unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 166 nationalen Mitgliedsverbänden.
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