Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2000
Konjunktur stützt Arbeitsmarkt zunehmend
Teil 2 von 7
Nürnberg (ots)
Im Durchschnitt des vierten Quartals 1999 waren 36,40 Mio Personen in Deutschland beschäftigt, dies sind rd. 50.000 oder 0,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Nach Wirtschaftszweigen entwickelte sich die Erwerbstätigkeit ausgesprochen unterschiedlich. Beschäftigungsgewinne gab es in den Bereichen Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister (+2,7 Prozent auf 4,75 Mio) sowie im Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+0,2 Prozent auf 8,87 Mio). Dagegen sank die Erwerbstätigkeit weiterhin im Baugewerbe sowie in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (-3,0 Prozent auf 2,81 Mio bzw. -1,8 Prozent auf 0,98 Mio), aber auch im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) sowie bei den öffentlichen und privaten Dienstleistern gab es weniger Beschäftigte (-0,5 Prozent auf 8,44 Mio bzw. -0,4 Prozent auf 10,56 Mio).
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Februar - wie bereits im Januar - saisonbereinigt um 34.000 gesunken. Dies ist zwar wiederum spürbar weniger als im Dezember 1999, dessen Ergebnis von Sonderfaktoren beeinflusst war (-75.000), aber etwa genau so viel wie im Durchschnitt der Monate November und Oktober (-31.000). Im dritten Quartal 1999 hatte die Arbeitslosigkeit stagniert, während im Frühjahr noch Anstiege zu verzeichnen waren. Stellt man Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik in Rechnung, ergeben sich bereits seit etwa einem Jahr leichte Abnahmen der Arbeitslosigkeit, seit Herbst 1999 sind die Rückgänge jedoch deutlich größer geworden.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen - wie regelmäßig im Februar - nur wenig verändert. Gegenüber dem Vormonat ermäßigte sie sich um 16.300 auf 4.277.100; im Durchschnitt der drei Jahre zuvor hatte es leichte Anstiege gegeben (+6.500). Somit lag die Zahl der Arbeitslosen im Februar mit -187.800 wiederum stärker unter dem Vorjahresniveau (Januar: -161.800; Dezember: -150.100). Allerdings war die Entlastungswirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen nur noch um rd. 130.000 kleiner als vor Jahresfrist (Januar: -140.000; Dezember: -150.000); dies relativiert weiterhin die Vergrößerung des Vorjahresabstandes bei der Arbeitslosigkeit.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, betrug im Februar 10,9 Prozent, im Vergleich zu 11,6 Prozent vor einem Jahr. Auf Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen belief sie sich auf 12,2 Prozent (12,8 Prozent).
II. Alte Länder
Konjunkturelle Erholung wirkt sich zunehmend positiv am Arbeitsmarkt aus
Vollständige aktuelle Daten zur Erwerbstätigkeit in den alten Ländern gibt es nicht. Anhaltspunkte für die jüngere Entwicklung liefern u.a. die Statistiken der Beitragspflichtigen nach dem SGB III, der Pflichtversicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Deren Zahlen deuten darauf hin, dass die Erwerbstätigkeit im vierten Quartal 1999 über der des Vorjahres lag und sich der saisonbereinigte Anstieg der Beschäftigung auf das Jahresende zu auf die alten Länder beschränkt. Dies belegt am klarsten, dass sich im Westen die Konjunktur am Arbeitsmarkt zunehmend positiv bemerkbar macht.
Die Arbeitslosigkeit hat sich im Februar weiter günstig entwickelt. Saisonbereinigt ist sie um 29.000 gesunken, nach -22.000 im Januar. Zwar ist dies wiederum weniger als im von Sondereinflüssen geprägten Dezember (-44.000), aber etwa genau so viel wie im Durchschnitt der Monate November und Oktober (-26.000). Da zum jüngsten Rückgang Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik kaum etwas und Abnahmen des Kräfteangebots nur relativ wenig beigetragen haben dürften, ist die aktuelle saisonbereinigte Verringerung der Arbeitslosenzahl zum größten Teil der konjunkturellen Belebung zu danken.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen von Januar bis Februar ebenfalls merklich gesunken, und zwar um 29.900 auf 2.797.000. Dieser Rückgang war deutlich größer als in den letzten Jahren (z.B. 1997 bis 1999 durchschnittlich: -10.700). Somit lag die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat erneut stärker unter dem Stand des Vorjahres (-226.000; Januar: -198.300). Zugleich war die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik weitgehend unverändert um rd. 50.000 kleiner als vor Jahresfrist.
- Teil 3 folgt -
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