Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2000
Konjunktur stützt Arbeitsmarkt zunehmend
Teil 3 von 7
Nürnberg (ots)
Die Zahl der Arbeitslosen lag im Februar in fast allen Berufen unter dem Niveau des Vorjahres. Im Zuge der konjunkturellen Belebung des Verarbeitenden Gewerbes verringerte sie sich besonders stark in den Metall- und Elektroberufen sowie den Technischen Berufen (-12 Prozent auf 355.400 bzw. -11 Prozent auf 112.600; zum Vergleich alle Arbeitslose: -7 Prozent). Weniger günstig sah es bei den Dienstleistungsberufen aus. Zwar hat auch hier die Arbeitslosigkeit gegenüber Vorjahr stetig abgenommen (-5 Prozent auf 1.494.100), jedoch ist bei einigen Berufen noch keine nachhaltige Besserung zu spüren (z.B. Ordnungs- und Sicherheitsberufe: +3 Prozent auf 98.500; Warenkaufleute: -3* Prozent auf 238.200). Die weit überdurchschnittlichen Rückgänge der Arbeitslosenzahlen in den Bau- und baunahen Fertigungsberufen (-14 Prozent auf 164.100 bzw. -10 Prozent auf 128.600) dürften kaum wirtschaftliche Besserung widerspiegeln. Vielmehr spielte einerseits der milde Winter 1999/2000 eine Rolle, der zu weniger Entlassungen geführt hat. Andererseits dürften ehemalige Bauarbeiter wegen der verschlechterten Beschäftigungschancen zunehmend eine Tätigkeit in anderen Berufen suchen, weswegen sie statistisch nicht mehr als Bauarbeiter geführt werden.
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, betrug im Februar 8,9 Prozent, im Vergleich zu 9,7 Prozent vor einem Jahr. Auf der Grundlage der abhängigen zivilen Erwerbspersonen ergibt sich eine Quote von 10,0 Prozent (Vorjahr: 10,9 Prozent).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren im Februar relativ zahlreich, gleichwohl schwächer als vor einem Jahr. Insgesamt beliefen sie sich in den ersten beiden Monaten d.J. auf 915.300, dies sind 46.200 oder 5 Prozent weniger. Dabei waren - wie bereits in den Monaten zuvor - auch die Zugänge aus Erwerbstätigkeit geringer (ohne betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung: -16.300 auf 481.100). Dieser Rückgang beruht größtenteils auf weniger Meldungen nach einer regulären, mehr als kurzfristigen, abhängigen Arbeit (-14.200 auf 454.200); die Zugänge aus sonstiger regulärer Erwerbstätigkeit (Selbständigkeit, Beamtentätigkeit) verringerten sich relativ gesehen besonders stark (-2.400 auf 19.300).
Auch die Meldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung waren weiterhin deutlich schwächer als vor einem Jahr (-3.700 oder -12 Prozent auf 28.600). Bei Personen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatten, war die Abnahme wesentlich stärker als bei jenen ohne Abschluss (-3.100 auf 19.200 bzw. -600 auf 9.500). Im Zuge sich belebender Kräftenachfrage haben vor allem jüngere, qualifizierte Kräfte bessere Beschäftigungschancen. Die Meldungen nach schulischer Ausbildung verringerten sich ebenfalls beträchtlich (-5.500 oder -12 Prozent auf 38.700), und zwar vor allem bei Personen, die zuvor noch nie erwerbstätig waren, also vermutlich ebenfalls bei überwiegend jungen Menschen (-3.900 auf 13.200). Bei Personen, die bereits früher gearbeitet hatten, hielt sich die Abnahme in deutlich engeren Grenzen (-1.500 auf 25.600). Endlich war auch der Zugang aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit schwächer als vor Jahresfrist (-21.300 oder -6 Prozent auf 366.800). Der weitaus größte Teil entfiel auf Personen, die bereits früher erwerbstätig waren (-18.600 auf 337.600). Wohl infolge der Aufhebung der Meldepflicht für bestimmte Gruppen von Leistungsempfängern (ab 1.8.1999) verzeichneten die Zugänge nach Meldeversäumnissen einen besonders starken Rückgang (-18.700 auf 28.600).
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren im Februar ausgesprochen lebhaft; anders als im Januar bewegten sie sich merklich über denen des Vorjahres. In den beiden ersten Monaten d.J. beendeten 808.400 Personen ihre Arbeitslosigkeit, dies sind 15.000 oder 2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Allerdings konnten auch zuletzt mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung beenden; seit Jahresbeginn lag ihre Zahl mit 338.100 um 27.400 über der des Vorjahreszeitraums. Auch dies belegt die positive Tendenz bei der Erwerbstätigkeit. Der Zuwachs beruht überwiegend auf mehr Arbeitsvermittlungen (+19.800 auf 159.800), obwohl finanzielle Hilfen zur unmittelbaren Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt weniger in Anspruch genommen worden sind (-4.600 auf 16.300). Einmündungen in Tätigkeiten am zweiten Arbeitsmarkt waren nur leicht rückläufig (ABM: -300 auf 11.000; traditionelle SAM: +200 auf 1.700). Mit anderen Worten: Vor allem nicht geförderte Vermittlungen, aber auch Aufnahmen selbst gesuchter Arbeit, haben deutlich zugelegt.
- Teil 4 folgt -
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