Fast vier Millionen Aussiedler integriert
Nürnberg (ots)
Der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt, hat heute die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg besucht. Im Gespräch mit Präsident Jagoda und leitenden Mitarbeitern des Hauses informierte er sich über die Eingliederungsbemühungen der Arbeitsämter für die Spätaussiedler.
Jagoda bezeichnete es als bemerkenswerte Leistung der Gesellschaft und der beteiligten Institutionen, dass von 1950 bis 1999 rund vier Millionen Aussiedler in die Bundesrepublik integriert worden seien, ohne dass dies zu größeren Schwierigkeiten geführt habe. Vor allem die Arbeitsämter seien als Motor der beruflichen Eingliederung an diesem Erfolg beteiligt gewesen.
Der Aussiedlerbeauftragte würdigte die Bemühungen der Arbeitsämter als zentralen Baustein für eine erfolgreiche Zukunft in Deutschland. Auch wenn das Problem mittlerweile zahlenmäßig geringer geworden sei, so dürfe doch im Bemühen nicht nachgelassen werden, den neu Einreisenden eine tragfähige Perspektive zu geben. Dies sei in Anbetracht rechtsradikaler Aktivitäten und auftretender Spannungen mit jungendlichen Ausländern, insbesondere in städtischen Ballungsräumen, auch ein nicht zu unterschätzender Beitrag zum sozialen Frieden in Deutschland.
1999 waren in der Bundesrepublik knapp 100.000 Aussiedler im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, was einem Anteil von 2,4 Prozent an allen Arbeitslosen entspricht. Vor allem höher Qualifizierte finden nach einem Sprachkurs und entsprechenden Anpassungshilfen aber relativ leicht eine Stelle im erlernten Beruf. Auch Handwerker, Mechaniker, Elektriker und Krankenschwestern sind gefragt. Für Frauen ist die Vermittlung allerdings im allgemeinen schwieriger als für Männer, da sie über weniger verwertbare Berufsabschlüsse verfügten.
Die wesentliche Schlüsselqualifikation für den Erfolg im Beruf bildet nach wie vor eine gute Beherrschung der deutschen Sprache. Das ist für die jetzt nahezu ausschließlich aus dem ehemaligen sowjetischen Bereich einreisenden, mehrheitlich jüngeren Spätaussiedler oft ein Problem, vor allem in Bezirken mit hohen Aussiedleranteilen und dadurch geringem sprachlichen Integrationsdruck. Diesem Personenkreis stehen allerdings neben den allgemeinen Hilfsangeboten der Arbeitsämter für Jugendliche auch mehrere modellhafte Angebote zur Verfügung, die eine möglichst reibungslose Eingliederung in Beruf und Gesellschaft ermöglichen sollen.
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