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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 1/9

Nürnberg (ots)

Arbeitslosenzahl sinkt unter vier Millionen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April unter vier
Millionen gesunken. Die Arbeitsämter zählten 3.986.400 Arbeitslose,
159.000 weniger als vor einem Jahr und 154.600 weniger als vor einem
Monat. Die Arbeitslosenquote betrug 9,8 Prozent. Die Beschäftigung
hat auch zuletzt weiter zugenommen. "Die zunehmende Auslastung der
gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten lässt die Nachfrage nach
Arbeitskräften steigen", erläuterte der Präsident der Bundesanstalt
für Arbeit, Bernhard Jagoda, am Dienstag in Nürnberg. Allerdings
hinke der Arbeitsmarkt in den neuen Ländern weiter hinterher. Hier
helle sich das Bild bisher nur in Teilbereichen auf.
Die Zahl der Erwerbstätigen hat sich nach jüngsten vorläufigen
Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im Februar saisonbereinigt
um 33.000 erhöht; damit ist sie seit Oktober letzten Jahres Monat für
Monat gestiegen. Nicht saisonbereinigt meldet das Statistische
Bundesamt eine Erwerbstätigenzahl von 35,62 Millionen. Das sind
inzwischen rund 70.000 mehr als ein Jahr zuvor. Die Zunahme
beschränkt sich auf die alten Länder.
Auch die Kräftenachfrage blieb in den alten und neuen Ländern
unterschiedlich. Während der Zugang an Stellenangeboten im Westen
deutlich größer war als im April 1999, war er in den neuen Ländern
niedriger. Insgesamt meldeten Betriebe und Verwaltungen den
Arbeitsämtern 411.000 Stellenangebote, 13.900 mehr als vor
Jahresfrist. Die Arbeitsämter vermittelten 345.700
Arbeitsverhältnisse, 16.900 weniger. Das Minus ergab sich
ausschließlich in den neuen Ländern.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter 2.585.800
Arbeitslose (Vorjahr: 
   - 213.700; Vormonat: - 104.900). Die Arbeitslosenquote lag bei 7,9
Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.400.500 Arbeitslose gezählt
(Vorjahr: + 54.700; Vormonat: - 49.800). Die Arbeitslosenquote belief
sich auf 17,8 Prozent.
Die rechnerische Lücke zwischen noch offenen Ausbildungsstellen
und noch nicht vermittelten Bewerbern ist kleiner als im Vorjahr.
339.000 Bewerber hatten Ende April noch kein Ausbildungsverhältnis
abgeschlossen; 199.300 Stellen waren zu dieser Zeit noch nicht
besetzt. Nach den Worten Jagodas ist die leichte Entspannung aber
noch kein Grund zur Entwarnung. So werden noch bis zu 10.000
Ausbildungsstellen über das hinaus gebraucht, was üblicherweise von
Mai bis September noch über die Arbeitsämter angeboten wird, um
wenigstens einen rechnerischen Ausgleich zu erreichen. Der
BA-Präsident appellierte an Betriebe und Verwaltungen, die noch
benötigten Stellen einzurichten und über die Arbeitsämter anzubieten.
I. Deutschland
Arbeitsmarkt kommt weiter voran
Die Besserung des Arbeitsmarktes hat sich fortgesetzt. Dahinter
steht ein konjunktureller Aufschwung, der - von günstigen
weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen getragen - an Stärke und
Breite gewinnt. Im Gefolge des Exportbooms des Verarbeitenden
Gewerbes hat inzwischen die Binnennachfrage an Schwung gewonnen. Die
zunehmende Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten lässt
auch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigen. So ist die
Beschäftigung zuletzt weiter spürbar gewachsen. Der Rückgang der
Arbeitslosigkeit ist tendenziell noch stärker, weil außerdem das
Kräfteangebot sinkt, vor allem wegen der demographischen Entwicklung.
Allerdings zeigen sich die positiven Tendenzen bei Beschäftigung
und Arbeitslosigkeit weiterhin im Wesentlichen in den alten Ländern.
In den neuen hellt sich die Lage nur in Teilbereichen auf. So wird
das kräftige Wachstum in der Industrie nach wie vor von den
strukturellen Anpassungsprozessen vor allem in der Bauwirtschaft,
aber auch beim Staat überlagert.
Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat sich nach jüngsten
vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im Februar
saisonbereinigt um 33.000 erhöht. Dass diese Zunahme kleiner war als
insbesondere im Januar (+55.000; Dezember: +36.000; November:
+25.000), darf nicht als Abschwächung der Beschäftigungsdynamik
interpretiert werden. Vielmehr dürften die saisonbereinigten Zunahmen
von Januar und Dezember wegen des relativ milden Wetters überzeichnet
sein. Im Oktober 1999 hatte die Beschäftigung erst leicht zu-, im
dritten Quartal noch deutlich abgenommen. Nicht saisonbereinigt wird
für den Februar eine Erwerbstätigenzahl von 35,62 Mio gemeldet, dies
sind inzwischen rd. 70.000 mehr als vor einem Jahr, nach rd. +40.000
im Januar. Im vierten Quartal 1999 hatte die Beschäftigung noch unter
Vorjahresniveau gelegen.
Es folgt Teil 2

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