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Vier Jahre SGB II - Eine Bilanz: Die Grundsicherung für Arbeitsuchende funktioniert

Nürnberg (ots)

Vor vier Jahren wurde die umfassendste
Sozialreform der deutschen Nachkriegsgeschichte umgesetzt. Keine 
andere Reform stand und steht so im Fokus politischen als auch 
öffentlichen Interesses. Mit Veröffentlichung des aktuellen 
Jahresberichtes SGB II 2008 zogen Detlef Scheele, Staatssekretär im 
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Heinrich Alt, Vorstand
Grundsicherung der Bundesagentur für Arbeit, eine Bilanz über vier 
Jahre Grundsicherung für Arbeitsuchende.
In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Grundsicherung für 
Arbeitsuchende immer noch mit "verwalten statt vermitteln" in 
Verbindung gebracht. Also vier Jahre SGB II und kein Schritt weiter ?
"Nein - das System funktioniert", so die eindeutige Botschaft von 
Heinrich Alt. Dass es noch Mängel und Baustellen gibt, möchte aber 
auch Alt nicht abstreiten.
Derzeit befinden sich 6,5 Millionen Menschen in der 
Grundsicherung, darunter sind 4,7 Millionen erwerbsfähig - eine 
ähnliche Größenordnung wie bei Einführung von Hartz IV. Dass sich 
dennoch viel getan hat, zeigt ein Blick in die Statistik und hier 
insbesondere auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Zentrale 
Erfolgsstory in der Grundsicherung sieht Alt in der Bekämpfung der 
Jugendarbeitslosigkeit, konnte diese doch seit Einführung des SGB II 
fast halbiert werden. Kaum ein Jugendlicher im SGB II ist länger als 
drei Monate arbeitslos. Im Vergleich zu 2005 sank die 
Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung um eine halbe Million 
Menschen. Gestartet mit 2,77 Millionen Arbeitslosen, betrug der 
Jahresdurchschnitt 2008 noch 2,26 Millionen. Auch die sogenannte 
Sockelarbeitslosigkeit konnte durchbrochen werden. In den vergangenen
vier Jahren sank die Zahl an Langzeitarbeitslosen um 18 Prozent. 
Immer mehr Menschen gelang es im Verlauf der vergangenen Monate, die 
Abhängigkeit von der Grundsicherung zu verlassen, natürlich auch dank
der guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Zuletzt konnten 
monatlich 300.000 Menschen die Hilfebedürftigkeit überwinden. Jeder 
Vierte davon kehrt jedoch innerhalb von drei Monaten wieder in die 
Grundsicherung zurück.
Im Ausblick ist für Alt die nachhaltige Beseitigung der 
Hilfebedürftigkeit eine der wesentlichen Baustellen, ebenso wie die 
intensivere Betreuung und erfolgreichere Integration von 
Alleinerziehenden. Im Fokus steht für Alt auch die Investition in 
Qualifizierung seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den 
Jobcentern. Dies gelingt jedoch nur unter stabilen Rahmenbedingungen.
Bei der Bewertung der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass ein 
Drittel der Erwerbsfähigen für die eigentliche Vermittlungsarbeit gar
nicht zur Verfügung steht und das ganz legitim. Dies betrifft zum 
Beispiel Arbeitsuchende, die sich aufgrund der Betreuung von Kindern 
oder Verwandten vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben oder die die 
Schule besuchen.
Staatssekretär Scheele bedauert die Haltung der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die letztlich die Ursache für die 
schwierige Lage in den Job-Centern sei, da sie die Lösung der durch 
das Bundesverfassungsgericht aufgeworfenen Organisationsfrage 
verhindert habe. Nach der Bundestagswahl solle mit dem Konzept der 
Zentren für Arbeit und Grundsicherung ein erneuter Anlauf zur 
Stabilisierung der Job-Center unternommen werden. Bis dahin 
appelliert er an die kommunal Verantwortlichen alles zu tun, um die 
personelle Lage vor Ort zu entspannen. Der Auftrag an die 
Aufgabenerledigung der Job-Center werde in der Krise in den nächsten 
Monaten anspruchsvoller. "Die Bundesregierung tut alles, um die 
notwendigen Voraussetzungen zur qualitativ guten Aufgabenerledigung 
möglich zu machen", so Scheele. In diesem Zusammenhang verweist er 
auf die umfassende Instrumentenreform, auf zusätzliche 
Eingliederungs- und Verwaltungsmittel in Höhe von 600 Millionen. Euro
sowie die Etatisierung von 9.700 Stellen bis 2011. Allein in diesem 
Jahr ermöglicht es die Bundesregierung, 4.400 zusätzliche Fachkräfte 
in den Job-Centern einzustellen.
Rückblickend zieht auch Scheele eine positive Bilanz der 
Grundsicherung für Arbeitsuchende. Mit der Reform der 
arbeitsmarktpolitischen Instrumente zu Beginn des Jahres 2009 hat die
Politik die Voraussetzungen dafür geschaffen, individuellere   am 
Bedarf des Einzelnen ausgerichtete   Vermittlungsarbeit leisten zu 
können. Das Instrumentarium zur Wiedereingliederung in den 
Arbeitsmarkt ist flexibler geworden: Das neu eingeführte 
Vermittlungsbudget ermöglicht zum Beispiel eine individuell auf den 
Arbeitsuchenden zugeschnittene Unterstützung der Arbeitsanbahnung und
-aufnahme. Ebenso flexibel und individuell können Maßnahmen zur 
Aktivierung und beruflichen Eingliederung gestaltet werden. Die neuen
Möglichkeiten der freien Förderung runden das Portfolio der 
individuellen Fördermöglichkeiten ab. Und dass diese Individualität 
erforderlich ist, zeigt die Heterogenität der Kunden im SGB II. Neben
arbeitslosen Hochschulabsolventen, Facharbeitern oder Menschen mit 
Migrationshintergrund werden hier auch Menschen betreut, die sich 
aufgrund unterschiedlichster sozialer, psychischer oder anderer 
Problemlagen am Rand der Gesellschaft befinden.
Der Rechtsanspruch auf den Hauptschulabschluss soll dazu 
beitragen, leistungsschwache Jugendliche erfolgreich in Ausbildung 
und Arbeit integrieren zu können. Auch einkommensschwache Familien 
sollen künftig stärker unterstützt werden. Beispielhaft nannte 
Scheele das Schulstarterpaket sowie die Erhöhung der Regelleistungen 
für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren.
Der aktuelle Jahresrückblick SGB II mit der Bilanz zu vier Jahren 
Grundsicherung ist unter www.arbeitsagentur.de >Veröffentlichungen> 
Geschäftsberichte abrufbar.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

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