Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2001
Arbeitslosigkeit nur wenig verändert
Teil 4 von 6
Nürnberg (ots)
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes hat sich auch im Februar leicht verringert; damit lag der Bestand nach wie vor unter Vorjahresniveau. Im Berichtsmonat befanden sich 63.100 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist ein Minus von 5 Prozent. Dieses ging auch zuletzt vor allem auf traditionelle SAM zurück, während sich ABM relativ wenig verringerten (-13 Prozent auf 9.200 bzw. -4 Prozent auf 54.000). Seit Jahresanfang haben insgesamt 10.300 Menschen eine derartige Tätigkeit aufgenommen, 10 Prozent weniger als in den Vorjahresmonaten (ABM: -10 Prozent auf 9.000; traditionelle SAM: -12 Prozent auf 1.300).
Der Teilnehmerbestand in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer Beschäftigung hat weiter abgenommen; er unterschreitet nach wie vor das Niveau des Vorjahres. Im Februar befanden sich 101.600 Personen in solchen Tätigkeiten (ohne Arbeitnehmerhilfe: -3 Prozent). Dabei lag vor allem die Zahl der mit Eingliederungszuschüssen Beschäftigten weiterhin merklich unter dem Vorjahreswert, wenngleich nicht mehr so stark (-4 Prozent auf 50.600). Überbrückungsgeld wurde etwas häufiger in Anspruch genommen (+2 Prozent auf 24.700), Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose immer noch spürbar mehr (+5 Prozent auf 19.800). Im Januar und Februar haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 23.700 Personen eine Beschäftigung begonnen, 2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Abnahme beruht insbesondere auf Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Einstellungszuschüssen bei Neugründungen (-26 Prozent auf 3.500 bzw. -21 Prozent auf 1.000); dagegen wurden Eingliederungszuschüsse deutlich und Überbrückungsgeld etwas stärker genutzt (+12 Prozent auf 10.500 bzw. +3 Prozent auf 8.600).
In Maßnahmen des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit befanden sich zuletzt 38.100 junge Menschen (-25 Prozent). Die Arbeitsämter haben seit Beginn des Jahres 6.200 Jugendliche in die verschiedenen Maßnahmen gebracht (+3 Prozent).
Freie Förderung wird weiterhin deutlich stärker genutzt. In den ersten beiden Monaten d.J. wurden insgesamt 44.400 Leistungen bewilligt, 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der weitaus größte Teil des Zuwachses entfällt auf Maßnahmen, die zu einem Internet-Zertifikat führen (5.800).
In etwas stärkerem Umfang als bisher wurde die vorruhestandsähnliche Regelung gem. § 428 SGB III in Anspruch genommen. (Danach müssen 58-Jährige oder ältere dem Arbeitsmarkt nicht mehr voll zur Verfügung stehen und werden dann auch nicht mehr als Arbeitslose gezählt.) Im Berichtsmonat gab es ca. 115.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dagegen lag die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit stark über dem Vorjahresstand; zuletzt befanden sich 34.000 Personen in der Freistellungsphase (+64 Prozent).
III. Neue Länder
Arbeitsmarkt kommt nicht voran
Die Beschäftigung hat saisonbereinigt wohl auch im Dezember nicht zugenommen; dafür sprechen jedenfalls die Statistiken der Sozialversicherung. Zudem dürfte die Erwerbstätigkeit weiterhin deutlich unter dem Vorjahresstand liegen, was wohl auch damit zusammen hängen könnte, dass im Dezember 66.000 Arbeitnehmer weniger in Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen gefördert wurden (ABM und traditionelle SAM: -600).
Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit auch im Februar praktisch nicht verändert (+2.000). Arbeitsmarktpolitik hatte darauf keinen Einfluss. Damit verharrt die Arbeitslosenzahl inzwischen seit über einem Jahr kaum verändert auf hohem Niveau.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen - allein jahreszeitlich bedingt - gegenüber Januar um 18.800 auf 1.489.800 erhöht. Die Zunahme war etwas größer als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Februar 1998 bis 2000: +14.400); damit lag die Arbeitslosigkeit etwas stärker über dem Vorjahresniveau (+9.700; Januar: +4.500; Oktober: -24.200). Dies geht zuletzt kaum auf Arbeitsmarktpolitik zurück; deren Entlastungswirkung lag weiterhin praktisch auf Vorjahresniveau (aber Oktober: rd. +25.000).
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, betrug im Februar 18,9 Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 20,4 Prozent. Vor einem Jahr beliefen sich die Quoten auf 19,3 Prozent bzw. 20,8 Prozent (vgl. Anmerkung 2).
Teil 5 folgt
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