Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2001
Arbeitslosigkeit nur wenig verändert
Teil 5 von 6
Nürnberg (ots)
Der Zugang in Arbeitslosigkeit war erneut vergleichsweise schwach. So meldeten sich auch im Februar weniger Personen arbeitslos als im Vorjahr, nachdem es im vierten Quartal 2000 mehr waren. Mit 182.500 Zugängen gab es eine Abnahme von 5.400 oder 3 Prozent. Dies beruht auch auf weniger Meldungen von Personen, die unmittelbar vorher erwerbstätig waren (ohne Ausbildung: -2.500 oder -3 Prozent auf 86.800); dabei spielten sowohl weniger Arbeitslosmeldungen nach regulärer, mehr als kurzfristiger Beschäftigung als auch nach beendeten Strukturanpassungsmaßnahmen eine Rolle. Auch die Zugänge nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung waren etwas kleiner (-100 oder -1 Prozent auf 9.900). Größeres Gewicht hatte, dass es spürbar weniger Arbeitslosmeldungen aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit gab (-3.900 oder -5 Prozent auf 72.000), und zwar vor allem wegen einer kleineren Zahl von Wiederzugängen nach Krankheit (-3.200 auf 39.200). Deutlich zugenommen haben dagegen Meldungen nach einer beruflichen Weiterbildung (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen und Eingliederung von Behinderten: +1.100 oder +12 Prozent auf 10.200).
Im Zeitraum Dezember bis Februar waren die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach Erwerbstätigkeit mit 389.500 um 1 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Dabei waren die Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen z.T. beträchtlich. Die kräftige Belebung des Verarbeitenden Gewerbes ließ hier die Zahl der Arbeitslosmeldungen spürbar sinken (-5 Prozent auf 37.200). Deutlich weniger Meldungen gab es insbesondere aus den Bereichen Büromaschinenherstellung (-31 Prozent), Medizin-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik (-15 Prozent), Metallerzeugung und -bearbeitung sowie der Chemischen Industrie (jeweils: -7 Prozent). Die Zugänge aus dem Dienstleistungssektor entwickelten sich insgesamt durchschnittlich (+1 Prozent auf 184.900); allerdings werden sie regelmäßig auch durch Arbeitsmarktpolitik beeinflusst. So dürfte der starke Zuwachs der Arbeitslosmeldungen aus dem Bereich Erziehung und Unterricht (+11 Prozent) wohl auch aus mehr Meldungen nach beendeten ABM resultieren. Dagegen gab es aus Forschung und Entwicklung deutlich und aus den unternehmensnahen Dienstleistungen etwas weniger Zugänge (-6 Prozent bzw. -1 Prozent). Die Arbeitslosmeldungen aus dem Baugewerbe waren etwas kleiner (-1 Prozent auf 137.800). Dies kann aber nicht als Zeichen einer Stabilisierung gewertet werden, sondern ist vor dem Hintergrund stark gesunkener Beschäftigung zu sehen.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren weiter recht verhalten. Im Februar beendeten 163.700 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 10.600 oder 6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich auch weniger Arbeitslose in Erwerbstätigkeit ab (ohne Ausbildung: -2.800 oder -4 Prozent auf 67.700), was vor allem auf einer erheblich kleineren Zahl von Abgängen in BSM beruht (-3.200 auf 10.900). Auch die Abmeldungen in berufliche Weiterbildung haben sich verringert (einschl. Deutsch-Sprachkurse und Eingliederung Behinderter: -900 oder -4 Prozent auf 19.200). Den stärksten Rückgang verzeichneten allerdings Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit (-6.100 oder -8 Prozent auf 69.800), und zwar praktisch allein wegen weniger Abmeldungen in Krankheit und in Rente (-3.400 auf 44.800 bzw. -2.900 auf 5.100).
Die Stellenmeldungen waren weiterhin relativ schwach. Bei den Arbeitsämtern gingen im Februar 71.100 Angebote ein, 5.700 oder 7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Allerdings beruht die Abnahme nach wie vor größtenteils auf Beschäftigungschaffenden Maßnahmen (-4.900 auf 17.400, darunter SAM OfW: -2.100 auf 1.900).
In den Monaten Dezember bis Februar gingen 182.800 Stellenmeldungen ein, 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Diese Abnahme beruht ausschließlich auf weniger BSM-Stellen (Stellenzugang ohne BSM: +1 Prozent auf 140.200); dies beeinflusst auch die Zugänge nach wirtschaftszweiglichen Strukturen. Das Verarbeitende Gewerbe meldete mit 22.200 unverändert viele Angebote. Stellt man die Abnahme bei BSM-Stellen in Rechnung, ergibt sich eine deutliche Zunahme (+6 Prozent); dies belegt den hier kräftigen Aufschwung. Besonders starke Zuwächse gab es aus den Bereichen Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (+34 Prozent), Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen (+20 Prozent) und Maschinenbau (+17 Prozent). Der Rückgang der Stellenmeldungen aus dem Dienstleistungsbereich beruht ebenfalls ausschließlich auf weniger BSM-Angeboten (-8 Prozent auf 127.000; ohne BSM: +4 Prozent); dies gilt besonders für die öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung sowie den Bereich Erziehung und Unterricht (-17 Prozent bzw. -10 Prozent). Deutlich mehr Angebote gingen dagegen von unternehmensnahen Dienstleistern ein (+11 Prozent). Die Stellenzugänge aus dem Baugewerbe lagen - infolge der anhaltenden Strukturkrise - deutlich unter dem Vorjahreswert (-20 Prozent auf 22.200; ohne BSM: -12 Prozent).
Teil 6 folgt
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