Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2001
Geringerer Rückgang
der Arbeitslosigkeit als in den Vorjahren
Nürnberg (ots)
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März nur knapp unter 4 Millionen gesunken. Die Arbeitsämter zählten Ende des Monats 3.999.600 Arbeitslose, 141.400 weniger als vor einem Jahr und 113.100 weniger als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote verringerte sich auf 9,8 Prozent. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Arbeitslosenquote lag bei 7,9 Prozent. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit fiel in diesem März geringer aus als in den Vorjahren. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, führte dies am Mittwoch in Nürnberg zum einen auf das relativ schlechte Wetter im März zurück, zum anderen auf die schwächere Konjunkturentwicklung.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter Ende März 2.538.900 Arbeitslose (Vorjahr: - 151.800; Vormonat: - 83.900). Die Arbeitslosenquote betrug 7,7 Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.460.700 Arbeitslose gezählt (Vorjahr: + 10.400; Vormonat: - 29.200). Die Arbeitslosenquote lag bei 18,6 Prozent.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Januar saisonbereinigt praktisch konstant geblieben. Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes gab es in diesem Monat 38,21 Millionen Erwerbstätige. Das sind rd. 430.000 mehr als ein Jahr zuvor. Im Dezember waren es noch 510.000 und im November 550.000 mehr gewesen. Die Bundesanstalt für Arbeit hat erstmals auch Zahlen für geringfügig entlohnte Beschäftigte vorgelegt. Danach waren Mitte des letzten Jahres 4,05 Millionen Arbeitnehmer in derartigen Beschäftigungsverhältnissen.
Der Stellenzugang blieb verhalten; es zeigten sich aber Besserungstendenzen. Betriebe und Verwaltungen meldeten 399.100 Stellenangebote. Die Arbeitsämter vermittelten 362.300 Beschäftigungsverhältnisse, 28.000 mehr. Am Ergebnis waren die Selbstinformationsdienste im Internet, SIS und AIS, mit 48.900 beteiligt.
362.700 Arbeitnehmern finanzierten die Arbeitsämter eine berufliche Weiterbildung, 17.300 mehr als vor Jahresfrist. In Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen befanden sich 171.700 zuvor Arbeitslose (- 15.100). Im Rahmen von Strukturanpassungsmaßnahmen hatten 73.400 zuvor Arbeitslose Beschäftigung (- 51.600).
Der Ausbildungsstellenmarkt hat sich im ersten Halbjahr positiv entwickelt. Von Anfang Oktober 2000 bis Ende März 2001 wurden den Arbeitsämtern 468.600 Ausbildungsstellen gemeldet, 17.100 mehr als im Vorjahreszeitraum. 550.700 Bewerber wollten sich einen Ausbildungsplatz vermitteln lassen, 37.100 weniger. Nach den Worten Jagodas zeichnet sich ab, dass insgesamt ein rechnerischer Ausgleich zwischen Stellen und Bewerbern erreicht werden kann. Die regionalen und berufsfachlichen Unterschiede seien aber nach wie vor beträchtlich. Hier müsse noch nachgebessert werden.
Die aktuellen Arbeitsmarktstatistiken finden Sie hier: http://www.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/index.html
I. Deutschland
Abschwächung des Wachstums erreicht Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt im März 2001 stand im Zeichen der beginnenden Frühjahrsbelebung. Infolgedessen hat sich die Zahl der Arbeitslosen beträchtlich reduziert. Saisonbereinigt errechnet sich aber eine leichte Zunahme, die Konsequenz der Stagnation der Arbeitsmarktpolitik und des relativ schlechten Wetters ist. In der zweiten Märzhälfte hat es im Norden Deutschlands noch geschneit, im Süden kräftig geregnet; dies hat die (Wieder-)Aufnahme von Arbeiten in den Außenbereichen behindert. Darüber hinaus machte sich die Verlangsamung der Konjunktur am Arbeitsmarkt bemerkbar.
So ist die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit der weiblichen Arbeiter und der Angestellten, die in den Wintermonaten die konjunkturelle Tendenz oft klarer widerspiegelt, im März im dritten Monat in Folge nicht mehr gesunken. Im Jahr 2000 hatte sie sich Monat für Monat noch nennenswert verringert. Dass sich diese Entwicklung seit Beginn des Jahres 2001 nicht fortgesetzt hat, wird auch nur wenig durch Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik erklärt. Darüber hinaus hat sich die Erwerbstätigkeit saisonbereinigt im Januar nicht mehr erhöht, nachdem sich bereits in den beiden Monaten zuvor der Anstieg verlangsamt hatte. Auch wenn für die Stagnation der Beschäftigung vergleichsweise große Kälte eine Rolle gespielt haben dürfte, deutet auch dies darauf hin, dass sich die Abschwächung des Wirtschaftswachstums inzwischen am Arbeitsmarkt auswirkt.
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Januar 2001 saisonbereinigt praktisch konstant geblieben (+1.000), nachdem sie bereits im November und Dezember weniger zugenommen hatte als zuvor (durchschnittlich: +29.000; im Vergleich zu Januar bis Oktober: +44.000). Nicht saisonbereinigt wird für Januar eine Erwerbstätigenzahl von 38,21 Mio gemeldet, dies sind rd. 430.000 mehr als vor einem Jahr, nach +510.000 im Dezember und +550.000 im November. Die Anstiege gegenüber Vorjahr gehen großenteils auf geringfügige Beschäftigung zurück (vgl. Kasten "Geringfügige Beschäftigung - Erfassung und Umfang"). Die Verkleinerung des Vorjahresabstands beruht zu etwa gleichen Teilen auf der schwächeren Entwicklung am aktuellen Rand und einem Basiseffekt, aufgrund des ausgesprochen kräftigen Anstiegs der Erwerbstätigenzahl Ende 1999 / Anfang 2000.
Geringfügige Beschäftigung - Erfassung und Umfang
Ein genauer statistischer Nachweis geringfügiger Beschäftigung war lange Zeit nicht möglich. Bis Frühjahr 1999 gab es lediglich Angaben aus Befragungen, die entweder die Zahl der in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen tätigen Personen ermittelten (Angebotsseite; z.B. Mikrozensus) oder die Zahl dieser Beschäftigungsverhältnisse (Nachfrageseite; z.B. IAB-Betriebspanel). Alle diese Befragungen lieferten ungenaue und z.T. sehr unterschiedliche Ergebnisse; lediglich in der Aussage stimmten sie überein, dass geringfügige Beschäftigung zunimmt.
Mit der Neuregelung ab 1.4.1999 (Paragraph 8 Abs. 1 SGB IV i.V.m. dem Gesetz zur Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse vom 24.3.1999) wurde die geringfügige Beschäftigung in das Meldeverfahren zur Sozialversicherung grundsätzlich einbezogen. Damit wurde die Voraussetzung für den Aufbau einer entsprechenden Statistik geschaffen. Bei der Bewertung der jetzt vorliegenden Ergebnisse ist allerdings zu beachten:
Für alle am 1.4.1999 bestehenden geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnisse (sog. 630-Mark-Jobs) war eine (Neu-)Anmeldung bei der Sozialversicherung erforderlich. Der Datenfluss kam sehr schleppend, z.T. mit erheblicher Zeitverzögerung in Gang; nunmehr hat er sich stabilisiert.
Für die geringfügig kurzfristig Beschäftigten (höchstens zwei Monate oder 50 Arbeitstage innerhalb eines Jahres) gilt ein vereinfachtes Meldeverfahren, d.h. es sind keine Jahresmeldungen zu erstatten. Für diesen Personenkreis sind die Bestände vermutlich überhöht.
Aussagen zur Zahl bisheriger "geringfügiger Nebenbeschäftigungen" sind nicht möglich, da die betroffenen Arbeitnehmer nach neuer Gesetzeslage entsprechend ihrem sozialversicherungspflichtigen Haupterwerb als voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zählen.
Die Statistik kann auch keine gesonderten Angaben über die Zahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse liefern, die gleichzeitig mit Arbeitslosigkeit, Selbständigkeit, Rentenbezug oder einem beamtenrechtlichen Dienstverhältnis bestehen.
Wegen der Neu-Anmeldung aller geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse zum 1.4.1999 sind Vergleiche mit dem Zustand vor der gesetzlichen Neuregelung nicht möglich.
Alles in allem liefert die Beschäftigtenstatistik nunmehr recht verlässliche und stabile Ergebnisse zur Zahl der geringfügig entlohnten Beschäftigten, also ohne kurzfristig Beschäftigte. Vorläufige Eckdaten liegen vor; detailliertere Auswertungen sollen im Laufe des nächsten Monats erfolgen.
Zur Jahresmitte 2000 wurden für Deutschland insgesamt 4,053 Mio geringfügig entlohnte Beschäftigte ermittelt; im Vergleich zum Vorjahr war das eine Zunahme um 394.000 oder 11% (alte Länder: +330.000 oder +10% auf 3,610 Mio; neue Länder: +65.000 oder +17% auf 0,443 Mio). Dieser Zuwachs ergibt sich nicht nur aus einem tatsächlichen Anstieg der Zahl dieser Beschäftigten, sondern auch aus der für 1999 noch relativ starken Untererfassung von "Altfällen"; in welchem Maße der jeweilige Faktor beteiligt war, lässt sich nicht genau abschätzen. Mit 3,61 Mio war der weitaus größte Teil der geringfügig Beschäftigten in den alten, lediglich ein Zehntel (0,44 Mio) in den neuen Ländern tätig, im Vergleich zu gut einem Sechstel bei der voll versicherungspflichtigen Beschäftigung. Geringfügige Beschäftigung wird überwiegend von Frauen ausgeübt; sie stellen mit 2,87 Mio 71% aller geringfügig entlohnten Beschäftigten (alte Länder: 72%; neue: 60%). 0,86 Mio oder gut ein Fünftel ist jünger als 25 (alte Länder: 21%; neue Länder 23%), 1,20 Mio oder 30% sind älter als 55 Jahre (alte Länder: 29%; neue Länder: 36%). Beide Personengruppen streben vorwiegend wohl keine voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigung an. Im Mittelpunkt geringfügiger Beschäftigung steht der Dienstleistungssektor, insbesondere der Einzelhandel (0,65 Mio Beschäftigte), das Gastgewerbe (0,33 Mio) und das Reinigungsgewerbe (0,32 Mio).
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im März saisonbereinigt erhöht (+12.000), nachdem sie bereits in den beiden Monaten zuvor leicht zugenommen hatte (durchschnittlich: +8.000); im Jahr 2000 hatte sie sich noch kontinuierlich und spürbar verringert (-19.000). Nicht saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit gesunken, und zwar um 113.100 auf 3.999.600. Die Abnahme war weitaus schwächer als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. März 1998 bis 2000: -169.500), aber auch als im Vorjahresmonat (-136.100). Folglich lag die Zahl der Arbeitslosen erneut weniger stark unter dem Vorjahresstand (-141.400; Februar: -164.400; größter Abstand Oktober: -272.300). Dazu haben Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik nennenswert beigetragen; ihre Entlastungswirkung war zuletzt um 10.000 geringer als vor Jahresfrist (Februar: +10.000; Oktober: +40.000).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, belief sich im März auf 9,8 Prozent; auf der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen betrug sie 10,8 Prozent. Für März 2000 waren Quoten von 10,6 Prozent bzw. 11,8 Prozent errechnet worden. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote beziffert sich - gegenüber Vormonat unverändert - auf 7,9 Prozent, im Vergleich zu 8,2 Prozent im März 2000.
Positive Tendenzen am Ausbildungsstellenmarkt
Die Ergebnisse der ersten Hälfte des Berufsberatungsjahres 2000/01 zeigen positive Entwicklungen am Ausbildungsstellenmarkt. Von Oktober 2000 bis März 2001 sind den Arbeitsämtern 468.600 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 17.100 oder 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme resultiert allein aus mehr betrieblichen Lehrstellen (+19.600 auf 460.600); dagegen haben die außerbetrieblichen Ausbildungsplätze abgenommen (-2.500 auf 8.000). Gleichzeitig haben 550.700 Bewerber die Berufsberatung bei der Vermittlung eines Ausbildungslatzes eingeschaltet, 37.100 oder 6 Prozent weniger. Die Abnahme ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Jugendliche verstärkt den Ausbildungsstellen-Informations-Service (ASIS) im Internet nutzen und deshalb erst später oder gar nicht statistisch als Bewerber erfasst werden. Jedenfalls ist die prognostizierte Zahl der Schulabgänger etwas größer als im vergangenen Schuljahr.
Die Zahl der Ende März noch offenen Ausbildungsstellen lag mit 243.200 um 21.600 oder 10 Prozent über dem Vorjahreswert. Noch nicht vermittelt waren 336.300 Bewerber, 17.700 oder 5 Prozent weniger. Somit ist die rechnerische Lücke zwischen unbesetzten Ausbildungsstellen und noch nicht vermittelten Bewerbern deutlich kleiner als vor einem Jahr.
Weder aus der Tatsache, dass die Zahl der bisher bei den Arbeitsämtern gemeldeten Bewerber die der Stellen um 82.100 übersteigt, noch daraus, dass die Differenz zwischen den Ende März noch nicht vermittelten Bewerbern und noch offenen Stellen 93.000 beträgt, kann geschlossen werden, es fehlten jetzt oder später Ausbildungsstellen in dieser Größenordnung (vgl. Kasten "Hinweise zum Verständnis der Berufsberatungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit"). Aus diesen Zahlen kann aber aufgrund der seit Jahren regelmäßigen Entwicklung der Zugänge und Bestände von Stellen und Bewerbern eine Vorausschätzung für den September 2001 gemacht werden. Dabei wird zum Einen unterstellt, dass Aktionen zur Gewinnung von Ausbildungsplätzen sowie Sonderprogramme des Bundes und der Länder sowohl vom Volumen als auch vom zeitlichen Ablauf her wie im Vorjahr wirken werden. Zum Anderen ist die zunehmende Nutzung des ASIS durch die Jugendlichen z.T. berücksichtigt (s.o.). Somit zeichnet sich ab, dass - bei gleicher Entwicklung wie im Vorjahr - ein rechnerischer Ausgleich zwischen Bewerbern und Ausbildungsstellen insgesamt wohl erreicht werden kann. Dabei dürften aber die regionalen Ungleichgewichte nach wie vor beträchtlich sein.
II. Alte Länder
Nur saisonbedingter Rückgang der Arbeitslosigkeit
Anhaltspunkte für die jüngste Entwicklung der Erwerbstätigkeit in den alten und neuen Ländern liefern vor allem Statistiken der Sozialversicherungen. Danach hat im Westen die Zahl der Erwerbstätigen im Januar 2001 weiterhin deutlich über dem Vorjahresstand gelegen. Wie sich die Beschäftigung im alten und im neuen Teil des Bundesgebietes zuletzt saisonbereinigt verändert hat, muss offen bleiben.
Hinweise zum Verständnis der Berufsberatungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit
Die Berufsberatungsstatistik ist die einzige monatlich verfügbare Erhebung von Vorgängen auf beiden Seiten des Ausbildungsstellenmarktes. Die Daten liegen in tiefer berufsfachlicher und regionaler Gliederung vor und werden seit Jahren nahezu unverändert erhoben. Somit lassen sich lange Zeitreihen bilden, die Aufschluss über strukturelle Veränderungen am Ausbildungsstellenmarkt geben. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Daten aus Geschäftsvorfällen der Bundesanstalt für Arbeit gewonnen werden und die Inanspruchnahme der Dienste der Berufsberatung durch Betriebe und Jugendliche freiwillig ist.
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass die gemeldeten Ausbildungsstellen und gemeldeten Bewerber den Ausbildungsstellenmarkt, gemessen am Gesamtangebot und an der Gesamtnachfrage zwar i.d.R. zu mehr als 90% abbilden (Einschaltungsgrad), aber dennoch nicht vollständig. Denn ein nicht quantifizierbarer Teil der freiwilligen Inanspruchnahme durch Betriebe und Jugendliche richtet sich nach den jeweiligen Verhältnissen auf dem Ausbildungsstellenmarkt. Bei wachsendem Nachfrageüberhang schalten Ausbildungsbetriebe die Berufsberatung seltener und später, Jugendliche häufiger und früher ein. Bei einem Angebotsüberhang verhält es sich umgekehrt. Daher sind Schlüsse auf die absoluten Zahlen von Gesamtangebot und Gesamtnachfrage nicht möglich.
Aus der Entwicklung der rechnerischen Differenz zwischen gemeldeten noch nicht vermittelten Bewerbern und gemeldeten unbesetzten Stellen ("Lücke") lässt sich aber schließen, ob der Ausbildungsstellenmarkt insgesamt enger oder entspannter wird. Im Vergleich zum Vorjahr wachsende "Lücken" deuten recht zuverlässig auf einen enger werdenden, schrumpfenden "Lücken" auf einen sich entspannenden Ausbildungsstellenmarkt hin. Diese Vorausschätzungen können sich aber nur auf das relative Gefüge von Gesamtangebot und Gesamtnachfrage beziehen. Anhand des absoluten Umfangs der "Lücke" lässt sich auch abschätzen, wie viele Lehrstellen zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage am Ende des Berichtsjahres (30. September) fehlen werden. Auch dabei kommt der Entwicklung der "Lücke" im Vergleich zum Vorjahr besondere Bedeutung zu.
Dagegen sagt der absolute Umfang der "Lücke", der während des laufenden Berichtsjahres errechnet wird, als solcher nichts über die Größe eines evtl. Defizits an Ausbildungsstellen aus. Denn im Gegensatz zum Arbeitsmarkt ist der Ausbildungsstellenmarkt nicht auf einen umgehenden Ausgleich von Angebot und Nachfrage gerichtet. Vielmehr orientieren sich Jugendliche und Betriebe am regulären Beginn der Ausbildungen im August und September und entscheiden sich häufig erst dann. Deshalb ist die "Lücke" im Frühjahr zwangsläufig noch sehr groß und nimmt erst zum Ende des Vermittlungsjahres deutlich ab. Verstärkt wird dies durch das erwähnte marktabhängige Meldeverhalten von Betrieben und Jugendlichen. Die "Lücke" im Laufe des Berichtsjahres mit der Zahl der am Ende des Vermittlungsjahres voraussichtlich fehlenden Ausbildungsplätze gleichzusetzen, ist also nicht sachgerecht.
Die Vermittlungsbemühungen der Berufsberatung für unvermittelte Bewerber werden auch nach Ende des Berichtsjahres fort gesetzt. Viele neue Ausbildungsangebote ergeben sich erst nach dem 30. September, sei es durch gezielte Sonderprogramme oder durch wieder freigewordene Ausbildungsplätze infolge nicht angetretener oder frühzeitig abgebrochener Ausbildungsverhältnisse.
Manche Bewerber, die zunächst ausschließlich oder vorrangig eine betriebliche Ausbildung anstreben, schlagen letztlich andere Wege ein. Selbst in Zeiten für Bewerber günstiger Ausbildungsplatzsituation ist dies der Fall. Mangelt es an passenden Ausbildungsplätzen, weicht verständlicherweise ein wachsender Teil der Bewerber auf Ersatzlösungen aus. Eindeutige Zuordnungen und qualitative Differenzierungen nach den Ursachen für den alternativen Verbleib sind mit statistischen Mitteln derzeit nicht möglich.
Trotz schwieriger Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt kann ein Teil der Ausbildungsstellen nicht besetzt werden, weil Angebot und Nachfrage in berufsfachlicher, regionaler oder qualifikationsspezifischer Sicht divergieren. Auch infrastrukturelle Schwierigkeiten, insbesondere ungünstige Verkehrsbedingungen, spielen eine Rolle. Hinzu kommen Vorbehalte seitens der Jugendlichen gegenüber Betrieben oder Branchen, aber auch Einstellungsverzichte von Betrieben mangels, aus ihrer Sicht, geeigneter Bewerber. Z.T. treten Jugendliche die ihnen zugesagte Lehrstelle aber auch nicht an, noch sagen sie rechtzeitig ab. Einige Betriebe finden dann nicht rechtzeitig einen passenden Nachfolger.
Die Arbeitslosigkeit ist im März saisonbereinigt weiter leicht gestiegen (+6.000), d.h. genauso stark wie im Mittel der beiden Monate zuvor, nach monatlichen Abnahmen von durchschnittlich 19.000 im Jahr 2000. Wohl auch wegen des ungünstigen Wetters konzentrierte sich der jüngste Anstieg weiterhin ausschließlich auf männliche Arbeiter. Im Zusammenhang damit hat die nicht saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen mit Bau- und Grünen Berufen vergleichsweise wenig abgenommen (-25.500; im Vergleich März 1998 bis 2000 durchschnittlich: -39.800). Aber auch die saisonbereinigte Zahl der weiblichen Arbeiter und der Angestellten hat sich seit Jahresbeginn praktisch nicht mehr verringert. Die zuletzt ungünstige Entwicklung wird auch durch Änderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik nur wenig relativiert. Offensichtlich wirkt sich inzwischen die konjunkturelle Verlangsamung am Arbeitsmarkt der alten Länder aus.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen - wie regelmäßig im März - beträchtlich verringert, und zwar um 84.000 auf 2.538.900. Allerdings war diese Abnahme deutlich kleiner als im Durchschnitt der letzten Jahre (z.B. März 1998 bis 2000: -123.800), auch schwächer als im März 2000 (-106.300). Folglich lag die Arbeitslosigkeit erneut spürbar weniger unter dem Vorjahresniveau (-151.800; Februar: -174.200; größter Abstand Oktober: -248.100). Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik hatten nur kleinen Anteil daran; so lag ihre Entlastungswirkung mit +10.000 etwas weniger über dem Stand des Vorjahres als zuvor (Februar: +15.000; Oktober: ebenfalls +15.000).
Die Arbeitslosenquote, auf der Grundlage aller zivilen Erwerbspersonen berechnet, betrug im März 7,7 Prozent; auf der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen ergibt sich eine Quote von 8,6 Prozent. Vor einem Jahr hatten die Quoten bei 8,6 Prozent bzw. 9,6 Prozent gelegen (vgl. Anmerkung 2).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren im März - anders als in den Monaten zuvor - wieder stärker. Insgesamt meldeten sich im ersten Quartal d.J. 1,28 Mio Menschen arbeitslos, dies sind 15.000 oder 1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zahlreicher waren praktisch allein die Zugänge aus Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung: +16.400 oder +3 Prozent auf 645.400), und zwar besonders die aus regulärer mehr als kurzfristiger Beschäftigung (+21.000 auf 610.400; dagegen aus sonstiger Erwerbstätigkeit: -3.000 auf 26.300). Zugänge nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung waren schwächer (-1.100 oder -3 Prozent auf 35.400). Meldungen aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit entsprachen jenen des Vorjahreszeitraums (-700 auf 541.000). Ähnlich verhielt es sich bei den Zugängen aus schulischer Ausbildung (+400 auf 56.200), obwohl die Meldungen nach Maßnahmen beruflicher Weiterbildung (einschl. Sprachkursen) wesentlich stärker waren (+3.900 auf 24.400).
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren im März wieder etwas lebhafter. Gleichwohl beendeten seit Jahresbeginn mit 1,19 Mio Personen 69.600 oder 6 Prozent weniger ihre Arbeitslosigkeit als im Vorjahreszeitraum. Dabei waren insbesondere Abmeldungen in Arbeit nach wie vor spürbar kleiner (-45.500 oder -8 Prozent auf 518.900). Ähnliches gilt für die Abgänge in Ausbildung (-6.300 oder -6 Prozent auf 108.100); dies beruht vor allem auf weniger Eintritten in berufliche Weiterbildung (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen und Eingliederungsmaßnahmen für Behinderte: -5.700 auf 91.700). Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit waren zuletzt wieder deutlich stärker als vor Jahresfrist; im ersten Quartal meldeten sich aber weniger Personen ab (-13.800 oder -3 Prozent auf 487.400); dies beruht vor allem auf weniger Verrentungen (-11.400 auf 45.700).
Die geringeren Abmeldungen in Erwerbstätigkeit hängen mit dem verhaltenen Stellenzugang zusammen, auch wenn dieser zuletzt weniger schwach war. Seit Jahresbeginn wurden mit 791.900 Angeboten 39.900 oder 5 Prozent weniger Positionen gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Zugleich wurden 532.700 Arbeitsvermittlungen in Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer registriert, dies sind 28.400 oder 6 Prozent mehr. Vermittlungen nach Auswahl und Vorschlag hatten mit 416.700 nach wie vor das größte Gewicht, solche durch den Stellen-Informations-Service (SIS) und den Arbeitgeber-Informations-Service (AIS) gewinnen aber an Bedeutung (104.700 bzw. 9.500). Vermittlungen in kurzfristige Tätigkeiten waren etwas zahlreicher (+2.700 auf 160.400). Alles in allem verhalfen die Arbeitsämter im ersten Quartal 2001 mindestens 693.100 Arbeitsuchenden zu einer Beschäftigung, dies sind 31.000 oder 5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Zusammenhang mit weniger Stellenmeldungen und mehr Arbeitsvermittlungen hat der saisonbereinigte Stellenbestand weiter deutlich abgenommen, nachdem er sich bis Ende 2000 kontinuierlich erhöht hatte. Im Berichtsmonat ist er um 7.000 gesunken, nach -5.000 im Februar und -14.000 im Januar. Im März waren nicht saisonbereinigt 505.600 Angebote gemeldet, noch 39.000 mehr als vor Jahresfrist (Februar: +42.000; höchster Stand Juli: +74.900).
Die Zahl der Kurzarbeiter hat sich von Februar auf März spürbar erhöht, und zwar um 5.400 auf 96.600. Nahezu alle Wirtschaftszweige trugen dazu bei, am meisten der Bau (+2.100 auf 37.800). Im Ernährungsgewerbe setzte sich der steile Anstieg der Kurzarbeit zuletzt nicht fort (-1.100 auf 6.400), der - infolge der "BSE-Krise" - im November letzten Jahres begonnen hatte (damaliger Bestand: 600). Das Vorjahresniveau überschritt die Kurzarbeiterzahl zunehmend, und zwar um 6.600 (Februar: +1.900). Der durchschnittliche Arbeitszeitausfall war mit 50 Prozent etwas geringer als im Vormonat (52 Prozent; Vorjahr: 47 Prozent). Um mehr als die Hälfte wurde die Arbeitszeit für 38 Prozent der Kurzarbeiter reduziert (42 Prozent; 33 Prozent).
Arbeitsmarktpolitik flankiert Ausgleichsprozesse
Die Förderung beruflicher Bildung ist weiterhin von größerer Bedeutung als vor Jahresfrist; allerdings lagen die Eintritte nach wie vor unter jenen des Vorjahreszeitraumes. Ende März befanden sich 274.800 Personen in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, der Wiedereingliederung Behinderter sowie in Deutsch-Sprachlehrgängen, dies sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zunahme entfiel erneut allein auf Weiterbildung (+6 Prozent auf 222.300); auch damit trägt die Bundesanstalt dazu bei, den wachsenden Fachkräftebedarf zu decken. Dagegen gab es bei beruflicher Rehabilitation und - vor allem wegen erheblich weniger Zuzügen von Spätaussiedlern - bei Deutsch-Sprachlehrgängen erneut Abnahmen (-4 Prozent auf 33.000 bzw. -21 Prozent auf 19.500). Seit Jahresbeginn haben 106.500 Menschen eine dieser Maßnahmen begonnen, 6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang entfällt vor allem auf Reha-Maßnahmen und Deutsch-Sprachlehrgänge (-9 Prozent auf 13.300 bzw. -31 Prozent auf 9.700), kaum auf berufliche Weiterbildung (-1 Prozent auf 83.500).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes hat sich auch im März leicht verringert; damit lag der Bestand nach wie vor unter Vorjahresniveau. Im Berichtsmonat befanden sich 62.800 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist ein Minus von 6 Prozent. Dieses ging weiterhin sowohl auf ABM als auch auf traditionelle SAM zurück (-5 Prozent auf 53.400 bzw. -10 Prozent auf 9.400). Seit Jahresanfang haben insgesamt 16.600 Menschen eine derartige Tätigkeit aufgenommen, 9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (ABM: -9 Prozent auf 14.500; traditionelle SAM: -9 Prozent auf 2.100).
Der Teilnehmerbestand in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer Beschäftigung ist weiter gesunken; er unterschreitet nach wie vor das Niveau des Vorjahres. Im Berichtsmonat befanden sich 100.400 Personen in solchen Tätigkeiten (ohne Arbeitnehmerhilfe: -5 Prozent). Vor allem Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Überbrückungsgeld, aber auch Eingliederungszuschüsse wurden weniger in Anspruch genommen (-6 Prozent auf 19.100; -4 Prozent auf 25.000 bzw. -2 Prozent auf 50.100). Seit Januar haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 38.700 Personen eine Beschäftigung begonnen, 5 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die Abnahme beruht weiterhin insbesondere auf Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose, Einstellungszuschüssen bei Neugründungen und Überbrückungsgeld (-25 Prozent auf 5.900; -20 Prozent auf 1.500 bzw. -7 Prozent auf 14.100); dagegen wurden Eingliederungszuschüsse deutlich stärker genutzt (+10 Prozent auf 16.900).
In Maßnahmen des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit befanden sich zuletzt 38.400 junge Menschen (-19 Prozent). Die Arbeitsämter haben seit Beginn des Jahres 13.300 Jugendliche in die verschiedenen Maßnahmen gebracht (+5 Prozent).
Freie Förderung wird weiterhin deutlich stärker genutzt. In den ersten drei Monaten d.J. wurden insgesamt 71.100 Leistungen bewilligt, 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Drei Fünftel des Zuwachses entfällt auf Maßnahmen, die zu einem Internet-Zertifikat führen (6.100).
In etwas stärkerem Umfang als früher wurde die vorruhestandsähnliche Regelung gem. Paragraph 428 SGB III in Anspruch genommen. (Danach müssen 58-Jährige oder ältere dem Arbeitsmarkt nicht mehr voll zur Verfügung stehen und werden dann auch nicht mehr als Arbeitslose gezählt.) Im Berichtsmonat gab es unverändert ca. 115.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dagegen lag die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit stark über dem Vorjahresstand; zuletzt befanden sich ca. 35.000 Personen in der Freistellungsphase (+60 Prozent).
Besserung am Ausbildungsstellenmarkt hat sich fortgesetzt
Zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2000/01 deutet sich für die alten Bundesländer eine Fortsetzung der Entspannung am Ausbildungsstellenmarkt an. Die Zahl der seit Oktober gemeldeten Ausbildungsplätze war mit 410.800 um 19.800 oder 5 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Dies ist ausschließlich auf mehr gemeldete betriebliche Lehrstellen zurückzuführen; ihre Zahl erhöhte sich um 21.100 auf 407.900. Gleichzeitig wandten sich 390.500 Bewerber auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz an die Berufsberatung, dies waren 26.800 oder 6 Prozent weniger. Der Rückgang der Bewerberzahlen lässt - bei etwas mehr Schulabgängern - darauf schließen, dass die Jugendlichen die Berufsberatung bei der Vermittlung eines Ausbildungsplatzes erst später oder gar nicht einschalten; die verstärkte Nutzung des Internet-Angebotes ASIS und eine - zumindest regional - entspanntere Lage am Ausbildungsstellenmarkt könnten das bewirkt haben.
Ende März gab es 210.700 noch offene Ausbildungsplätze, 19.700 oder 10 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Gleichzeitig waren 215.900 Bewerber noch nicht vermittelt, 10.800 oder 5 Prozent weniger.
Bisher kommen 95 gemeldete Bewerber auf 100 gemeldete Ausbildungsplätze. Regional gibt es allerdings beträchtliche Unterschiede. Während sich insbesondere in den südlichen Bundesländern (z.B. Bayern: 81 zu 100), aber auch in Hamburg und Schleswig-Holstein, weniger Bewerber gemeldet haben als Ausbildungsplätze registriert worden sind, gibt es in anderen Ländern einen rechnerischen Bewerberüberschuss (z.B. Nordrhein-Westfalen: 106 zu 100). Dies gilt entsprechend auch für das Verhältnis von noch nicht vermittelten Bewerbern zu noch unbesetzten Ausbildungsstellen (Bayern: 86 zu 100; Nordrhein-Westfalen: 113 zu 100; Westen insgesamt: 102 zu 100).
III. Neue Länder
Arbeitsmarkt tritt weiter auf der Stelle
Die Erwerbstätigkeit dürfte auch zu Beginn des Jahres 2001 deutlich unter dem Vorjahresstand gelegen haben; dafür sprechen jedenfalls die Statistiken der Sozialversicherung. Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass im Januar 61.000 Arbeitnehmer weniger in Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen gefördert wurden (ABM und traditionelle SAM: -3.000). Wie sich die Beschäftigung zuletzt saisonbereinigt entwickelt hat, muss offen bleiben.
Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im März um 6.000 zugenommen, nachdem es im Durchschnitt der Monate November bis Februar praktisch keine Veränderung gegeben hatte. Zum Teil dürfte der jüngste Anstieg auf Arbeitsmarktpolitik beruhen; jedenfalls hat ihre Entlastungswirkung abgenommen, während sie sich meist in diesem Monat erhöht hat. Außerdem entfällt die Zunahme - wie im Westen - fast ausschließlich auf männliche Arbeiter. Dies deutet darauf hin, dass im März witterungsbedingt die Beschäftigung in den Außenbereichen relativ stark beeinträchtigt war. Stellt man all dies in Rechnung, dürfte sich die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit auch zuletzt kaum verändert haben.
Nicht saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen - wie üblich in einem März - abgenommen, aber nur verhalten. Der Rückgang gegenüber Februar war mit 29.200 ähnlich schwach wie im Vorjahr (-29.800), nachdem es 1998 und 1999 noch Abnahmen von 56.900 und 50.200 gegeben hatte. Folglich ist der Vorjahresabstand mit +10.400 praktisch gleich geblieben (Februar: +9.700; Januar: +4.500; Oktober: -24.200). Auf die jüngste Entwicklung hatten Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik spürbaren Einfluss; so lag die Entlastung durch arbeitsmarktpolitische
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