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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai 2001
Der Arbeitsmarkt kommt nicht voran - Teil 2 von 9

Nürnberg (ots)

Der Anstieg der Erwerbstätigkeit ist im Vergleich
zum Vorjahr wesentlich größer als der Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Die wesentlichen Gründe für diese Diskrepanz sind: Ein Teil des
Zuwachses der Erwerbstätigkeit beruht auf geringfügiger Beschäftigung
und kommt somit überwiegend Personen zugute, die nicht arbeitslos
gemeldet sind (Schüler, Studenten, Hausfrauen, Rentner) oder an deren
Arbeitslosigkeitsstatus sich dadurch nichts ändert (vgl. § 118 Abs. 2
SGB III). Außerdem wird auch der Zuwachs nicht geringfügiger
Beschäftigung z.T. aus der Stillen Reserve gespeist.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen,
belief sich im Mai auf 9,0 Prozent; auf Basis der abhängigen zivilen
Erwerbspersonen betrug sie 9,9 Prozent. Vor einem Jahr hatten sich
Quoten von 9,3 Prozent bzw. 10,3 Prozent errechnet. Die
EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote 1) beziffert
sich auf 7,8 Prozent (Vormonat: 7,7 Prozent; Vorjahr: 7,9 Prozent).
Ausbildungsstellenmarkt weiterhin gespalten
Die Lage am Ausbildungsstellenmarkt stellt sich weiterhin leicht
entspannt dar; die positive Tendenz hat sich aber abgeschwächt. Zudem
beschränkt sich die Besserung nach wie vor auf die alten Länder.
Bundesweit gab es etwas mehr gemeldete Ausbildungsstellen als im
Vorjahreszeitraum. Dabei hat sich der Vorjahresabstand in den letzten
Monaten aber tendenziell verringert; ähnliches gilt für den Bestand
an noch unbesetzten Stellen. Die Zahl der gemeldeten Bewerber ist
nach wie vor deutlich kleiner als im Vorjahreszeitraum.
So sind von Oktober 2000 bis Mai 2001 den Arbeitsämtern 515.600
Ausbildungsstellen gemeldet worden, 9.900 oder 2 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum (April: +3 Prozent; März: +4 Prozent). Die Zunahme
geht ausschließlich auf mehr betriebliche Ausbildungsplätze zurück
(+11.000 auf 505.400); die Zahl der außerbetrieblichen
Ausbildungsstellen war dagegen kleiner (-1.100 auf 10.200).
Gleichzeitig haben 625.900 Bewerber die Arbeitsämter bei der Suche
nach einer Lehrstelle eingeschaltet, 37.800 oder 6 Prozent weniger
(April und März: ebenfalls -6 Prozent). Die geringeren Bewerberzahlen
resultieren vor allem aus der immer stärkeren Nutzung des
Ausbildungs-Stellen-Informations-Service (ASIS) im Internet, aber
auch aus einem regional entspannteren Ausbildungsstellenmarkt. Beides
hat zur Folge, dass Jugendliche erst später oder gar nicht die
Vermittlungsangebote der Berufsberatung in Anspruch nehmen.
Ende Mai waren 181.600 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt,
11.200 oder 7 Prozent mehr als vor einem Jahr (April: +8 Prozent;
März: +10 Prozent). Zugleich zählten 294.600 Bewerber als noch nicht
vermittelt, 12.700 oder 4 Prozent weniger (April und März: -5
Prozent). Damit ist die Differenz zwischen noch unbesetzten
Ausbildungsstellen und noch nicht vermittelten Bewerbern weiterhin
deutlich kleiner als vor einem Jahr. Allerdings hat sie sich von
April auf Mai - anders als in den Jahren zuvor - nicht verringert.
Der nach wie vor beträchtliche Unterschied zwischen gemeldeten
Ausbildungsstellen und gemeldeten Bewerbern einerseits sowie zwischen
noch nicht vermittelten Bewerbern und unbesetzten Ausbildungsplätzen
andererseits heißt nicht, dass in dieser Größenordnung jetzt oder
später Ausbildungsstellen fehlen werden. Denn diese Differenzen sind
regelmäßig im Frühjahr am größten und verringern sich bis zum Ende
des Berufsberatungsjahres stark (vgl. Text "Hinweise zum Verständnis
..." am Schluss der Pressemeldung). Aus der bisherigen Entwicklung
lässt sich abschätzen, dass zum Ende des Berufsberatungsjahres
bundesweit ein rechnerischer Ausgleich zwischen Ausbildungsstellen
und Bewerbern wohl möglich sein wird.
II. Alte Länder
Arbeitslosigkeit saisonbereinigt gestiegen
Anhaltspunkte für die jüngste Entwicklung der Erwerbstätigkeit in
den alten Ländern bieten vor allem Statistiken der
Sozialversicherungen. Demnach hat die Zahl der Erwerbstätigen im März
2001 weiterhin spürbar über dem Stand des Vorjahres gelegen. Wie sich
die Beschäftigung zuletzt saisonbereinigt entwickelt hat, muss weiter
offen bleiben.
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich saisonbereinigt im Mai merklich
erhöht, nämlich um 12.000, nachdem sie im ersten Jahresdrittel
bereits leicht gestiegen war (unter Berücksichtigung der
Gebietsstandsänderung (siehe Fußnote 2) monatsdurchschnittlich: ca.
+6.000). Im Durchschnitt des Jahres 2000 hatte sie monatlich noch um
19.000 abgenommen. Offensichtlich hat die konjunkturelle
Verlangsamung den Abbau der Arbeitslosigkeit inzwischen nicht nur
gestoppt, sondern lässt sie sogar steigen.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie für den
Mai üblich - gesunken, und zwar um 88.400 auf 2.385.100. Diese
Abnahme war deutlich schwächer als im Durchschnitt vergangener Jahre
(z.B. Mai 1998 bis 2000: -119.300), auch kleiner als im letzten
(-126.700). Somit lag die Zahl der Arbeitslosen erneut spürbar
weniger unter dem Vorjahresniveau (-73.900; April: -112.300; größter
Abstand Oktober: -248.100). Veränderungen im Einsatz der
Arbeitsmarktpolitik waren weiterhin ohne Bedeutung dafür; so lag ihre
Entlastungswirkung unverändert um rd. 10.000 über dem Stand des
Vorjahres (Oktober: +15.000).
Teil 3 folgt

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