Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Mai 2001
Der Arbeitsmarkt
kommt nicht voran - Teil 3 von 9
Nürnberg (ots)
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Grundlage aller zivilen Erwerbspersonen, belief sich im Mai auf 7,1 Prozent; auf Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen betrug sie 7,9 Prozent. Damit sind die Quoten jeweils um 0,4 Prozentpunkte kleiner als vor Jahresfrist.
Die Arbeitslosmeldungen haben sich im Mai wenig verändert. Saisonbereinigt errechnet sich ein geringfügiger Rückgang (-2.000; April: -6.000; März: +9.000). Nicht saisonbereinigt wurden seit Jahresbeginn 1,99 Mio Personen arbeitslos, dies sind 29.200 oder 11/2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Weiterhin zahlreicher waren vor allem Zugänge aus Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: +24.800 oder +21/2 Prozent auf 968.100).
Die Abschwächung der Konjunktur macht sich bei den Zugängen in Arbeitslosigkeit nach Wirtschaftszweigen unterschiedlich bemerkbar. So haben sich in den ersten fünf Monaten d.J. 201.500 Personen aus dem Verarbeitenden Gewerbe arbeitslos gemeldet, 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum; zu Jahresbeginn hatten die Zugänge noch darunter gelegen. Aus den konjunkturell eher begünstigten Bereichen Herstellung von Kraftfahrzeugen (-16 Prozent auf 7.500), Metallerzeugung und -bearbeitung (-12 Prozent auf 7.500) sowie dem Maschinenbau (-5 Prozent auf 19.900) lag die Zahl der Arbeitslosmeldungen allerdings spürbar unter dem Vorjahreswert. Dagegen stiegen die Zugänge aus der Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik sowie der Herstellung von Büromaschinen und DV-Geräten deutlich an (+21 Prozent auf 5.400 bzw. +11 Prozent auf 3.000). Trotz verhaltener Verbrauchskonjunktur wurden weniger Arbeitnehmer aus der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie arbeitslos (zusammen: -13 Prozent auf 10.600); dies hängt wohl mit weiter gesunkener Beschäftigung in diesem Wirtschaftszweig zusammen. Der Anstieg der Meldungen aus dem Ernährungsgewerbe (+13 Prozent auf 30.800) ist großenteils Folge der "BSE-Tiermast-Krise". Im Dienstleistungssektor ist eine ähnliche Entwicklung wie im Verarbeitenden Gewerbe zu beobachten. Aus diesem Bereich meldeten sich - anders als noch zu Jahresbeginn - von Januar bis Mai 564.600 Personen arbeitslos, 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark war die Zunahme aus unternehmensnahen Dienstleistungen, die anscheinend von der gesamtwirtschaftlichen Abschwächung relativ stark getroffen wurden (+12 Prozent auf 99.100); dagegen gab es deutliche Abnahmen aus dem konjunkturell weniger abhängigen Bereich der öffentlichen Verwaltungen, Erziehung und Gesundheit (-8 Prozent auf 127.500). Die Zugänge in Arbeitslosigkeit aus dem Baugewerbe lagen mit 168.400 um 7 Prozent über dem Vorjahreswert; die Zunahme war seit Januar fast konstant und beleuchtet die schwierige Situation dieses Wirtschaftszweiges.
Arbeitslosmeldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung waren im bisherigen Jahresverlauf schwächer (-2.000 oder -4 Prozent auf 45.400). Zugänge aus schulischer Ausbildung entsprachen jenen des Vorjahreszeitraums (+300 auf 90.100); dabei waren solche nach Maßnahmen beruflicher Weiterbildung (einschl. Sprachkursen) wesentlich zahlreicher (+5.200 auf 40.600). Schließlich waren die Meldungen aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit nur wenig größer als vor Jahresfrist (+6.100 oder +1 Prozent auf 885.700; darunter nach Krankheit: +9.700 auf 293.800).
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit waren im Mai ausgesprochen schwach. Saisonbereinigt haben sie sich gegenüber April deutlich ermäßigt (unter Berücksichtigung der Gebietsstandsänderung3: ca. -14.000); in den Monaten zuvor hatten sie sich nur wenig verändert. Nicht saisonbereinigt beendeten seit Jahresbeginn 2,06 Mio Personen ihre Arbeitslosigkeit, dies sind 132.000 oder 6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei war insbesondere die Zahl der Abmeldungen in Arbeit nach wie vor deutlich kleiner (ohne betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung: -77.800 oder -8 Prozent auf 884.600); dies korrespondiert mit deutlich schwächeren Stellenmeldungen. Die Abgänge in Ausbildung waren ebenfalls weniger zahlreich (-11.700 oder -6 Prozent auf 179.300), und zwar fast allein infolge einer kleineren Zahl von Eintritten in berufliche Weiterbildung (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen und Eingliederungsmaßnahmen für Behinderte: -11.400 auf 150.800). Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit waren nur etwas schwächer als vor Jahresfrist (-27.800 oder -3 Prozent auf 819.100); dies geht größtenteils auf weniger Verrentungen zurück (-21.800 auf 74.700).
Die gemeldete Kräftenachfrage schwächte sich konjunkturell bedingt weiter ab. Saisonbereinigt gingen im Mai erneut deutlich weniger Stellen als im Vormonat ein (-10.000; April: -11.000). Nicht saisonbereinigt wurden seit Jahresbeginn mit 1,33 Mio Angeboten 109.300 oder 8 Prozent weniger Positionen gemeldet als vor einem Jahr.
Teil 4 folgt
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