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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2001
Anhaltende Eintrübung am Arbeitsmarkt
Teil 3 von 7

Nürnberg (ots)

Mehr Arbeitslose und weniger Stellen in den meisten Berufen
Die konjunkturelle Abschwächung hat die Arbeitslosigkeit in den
meisten Berufsgruppen steigen lassen; dabei war die Entwicklung in
den alten und den neuen Ländern recht ähnlich. So gab es im November
mehr Arbeitslose mit Fertigungsberufen als im Vorjahresmonat, nachdem
es im Juni noch deutlich weniger waren (ohne Bau- und baunahe
Fertigungsberufe: +3 Prozent auf 906.400; Juni: -5 Prozent; zum
Vergleich alle Arbeitslosen: +4 Prozent; Juni: -1 Prozent). Besonders
markant war diese Entwicklung bei Montierern und Metallhilfsarbeitern
sowie bei sonstigen Hilfsarbeitern. Nur in einzelnen Berufen zählte
man im November weniger Arbeitslose als im Vorjahr, so u.a. bei
Maschinisten und zugehörigen Berufen sowie bei
Chemiearbeitern/Kunststoffverarbeitern. Infolge der anhaltenden Krise
der Bauwirtschaft lag die Arbeitslosigkeit in den Bau- und baunahen
Fertigungsberufen weiterhin mit am stärksten über dem Vorjahresniveau
(+6 Prozent auf 231.300 bzw. +13 Prozent auf 178.600). Dagegen war
die Arbeitslosigkeit in den Technischen Berufen zwar noch etwas
kleiner (-2 Prozent auf 148.500), der Abstand gegenüber Vorjahr hat
sich aber auch hier verringert. Auch in den großenteils eher
konsumnahen Dienstleistungsberufen gibt es mittlerweile mehr
Arbeitslose als im Vorjahr (+4 Prozent auf 2,11 Mio). Insbesondere
bei Dienstleistungskaufleuten und bei Medien- und künstlerischen
Berufen waren beträchtliche Anstiege zu verzeichnen. Dagegen gab es
bei Gesundheitsdienstberufen noch eine merkliche Abnahme und bei
Sozial- und Erziehungsberufen praktisch Stagnation.
Die wirtschaftliche Eintrübung macht sich auch in der bundesweit
immer stärkeren Abnahme des Stellenbestandes bemerkbar - und zwar in
fast allen Berufsgruppen. Allerdings zeigt sich dies allein im
Westen: Während es dort im November 16 Prozent weniger Stellen gab
als im Vorjahr, waren es im Osten 9 Prozent mehr; zwei Fünftel dieses
Anstiegs beruhen auf mehr Angeboten im Rahmen von
Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes. Dabei
nahmen im Westen die Stellenmeldungen relativ stärker ab als im
Osten. Gleichzeitig wurde - anscheinend infolge der konjunkturellen
Schwäche - in beiden Teilen des Bundesgebiets das
Einstellungsverhalten wohl zögerlicher, sodass die Stellenangebote
länger im Bestand blieben. Für die gegenläufige Entwicklung des
Stellenbestandes ausschlaggebend war nun, dass im Osten - anders als
im Westen - die längeren Laufzeiten die Verringerung der
Stellenzugänge überkompensierten.
Die gesamtdeutsche Entwicklung des Stellenbestandes wird von den
alten Ländern dominiert. Dementsprechend lag er bundesweit zuletzt um
13 Prozent unter dem Vorjahreswert, nach -3 Prozent im Juni.
Besonders markant waren die Veränderungen bei den Fertigungs- und den
Technischen Berufen, die von der wirtschaftlichen Belebung der
vergangenen Jahre besonders profitiert hatten (-16 Prozent auf
109.300; Juni: -2 Prozent bzw. -14 Prozent auf 22.000; Juni: +8
Prozent). Stellenangebote für Bau- und baunahe Fertigungsberufe gab
es weiterhin erheblich weniger als vor einem Jahr (-13 Prozent auf
11.000 bzw. -20 Prozent auf 14.300). Immer kleiner war der
Stellenbestand auch für Dienstleistungsberufe (-13 Prozent auf
225.700); von großem Gewicht war hier die verstärkte Abnahme bei den
Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen. Allerdings
verzeichneten einige Berufe auch Zuwächse, so vor allem die
Gesundheitsdienstberufe, aber auch die Sozial- und Erziehungsberufe
sowie die Ordnungs- und Sicherheitsberufe.
II. Alte Länder
Arbeitslosigkeit erneut beträchtlich gestiegen
Anhaltspunkte für die jüngere Entwicklung der Erwerbstätigkeit im
Westen liefert u.a. die Statistik der voll
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Demnach hat die Zahl der
Erwerbstätigen im September weiterhin über dem Stand des Vorjahres
gelegen, allerdings im Jahresverlauf mit eher abnehmender Tendenz.
Offen bleiben muss, wie sich die Beschäftigung in letzter Zeit
saisonbereinigt verändert hat. Die Arbeitslosigkeit ist im November
saisonbereinigt um 18.000 gestiegen; diese Zunahme ist wesentlich
kleiner als im Oktober, aber doppelt so groß wie im Durchschnitt der
Monate Januar bis September (unter Berücksichtigung der
Gebietsstandsänderungen: ca. +32.000 bzw. ca. +9.000). Seit
Jahresbeginn 2001 lässt die schwache Konjunktur die Arbeitslosigkeit
also nennenswert und anscheinend tendenziell zunehmend steigen.
Nicht saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit vor allem aus
jahreszeitlichen Gründen deutlich zugenommen, nämlich um 55.000 auf
2.467.700. Dieser Anstieg ist spürbar größer als zumeist im November
(z.B. 1998 bis 2000 durchschnittlich: +23.900), vor allem als im
vergangenen Jahr (+17.400). Infolgedessen bewegte sich die
Arbeitslosigkeit immer stärker über dem Vorjahresniveau (unter
Berücksichtigung der Gebietsstandsveränderungen: +114.700; Oktober:
+77.000; September: +26.400). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle
zivilen Erwerbspersonen, belief sich im November auf 7,4 Prozent, die
auf Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen auf 8,2 Prozent.
Damit sind die Quoten jeweils um 0,2 Prozentpunkte größer als vor
Jahresfrist.
- Teil 4 folgt -

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