Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2002
Ende Januar
4.289.900 Arbeitslose
Teil 4 von 5
Nürnberg (ots)
Der Bestand an Teilnehmern in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer Beschäftigung unterschreitet das Niveau des Vorjahres immer stärker. Im Berichtsmonat befanden sich mindestens 93.700 Personen in solchen Tätigkeiten, dies sind 9 Prozent weniger (ohne Arbeitnehmerhilfe). Das größte aber weiter deutlich abnehmende Gewicht hatten dabei nach wie vor Eingliederungszuschüsse (-25 Prozent auf 38.300). Auch Einstellungszuschüsse bei Neugründungen wurden erheblich weniger in Anspruch genommen, während Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Überbrückungsgeld merklich über dem Vorjahreswert lagen (-22 Prozent auf 4.700; +10 Prozent auf 22.900 bzw. +12 Prozent auf 27.600). Seit Jahresanfang haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 9.700 Personen eine Beschäftigung begonnen, 12 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Abnahme beruht weiterhin insbesondere auf Eingliederungszuschüssen und Einstellungszuschüssen bei Neugründungen (-39 Prozent auf 2.900 bzw. -23 Prozent auf 400; dagegen Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Überbrückungsgeld: +15 Prozent auf 1.800 bzw. +10 Prozent auf 4.600).
An Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen beteiligten sich im Januar 30.000 Arbeitslose, dies sind 23 Prozent mehr als vor einem Jahr. 31.800 Personen traten im Berichtsmonat in eine solche Maßnahme ein (+30 Prozent).
Im Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit befanden sich im Januar mit 42.100 jungen Menschen 10 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitsämter haben im Berichtsmonat mit 1.900 wesentlich mehr Jugendliche in die verschiedenen Maßnahmen gebracht (+52 Prozent).
Freie Förderung wurde zuletzt etwas stärker genutzt. Die Arbeitsämter bewilligten im Januar 22.500 Leistungen, 1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Nach wie vor erheblich stärker wurde die vorruhestandsähnliche Regelung gem. § 428 SGB III in Anspruch genommen. Im Berichtsmonat gab es unverändert ca. 160.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 38 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit lag wie schon bisher stark über dem Vorjahresstand. Zuletzt machten ca. 47.000 Personen von dieser Möglichkeit Gebrauch (ca. +34 Prozent). Im Januar sind ca. 3.000 Zugänge gemeldet worden (ca. +11 Prozent).
III. Neue Länder
Arbeitsmarkt macht weiter keine Fortschritte
Die Erwerbstätigkeit dürfte auch im November 2001 deutlich unter dem Vorjahresstand gelegen haben; dafür sprechen jedenfalls Statistiken der Sozialversicherungen. Dies hängt auch damit zusammen, dass gleichzeitig 52.000 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig waren (außerdem Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen: -13.000). Wie sich die Beschäftigung zuletzt saisonbereinigt entwickelt hat, lässt sich nicht sagen.
Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Januar geringfügig zugenommen (+3.000); dies entspricht weitgehend der Entwicklung im Jahr 2001 (monatsdurchschnittlich: +2.000). Allerdings hat auch zuletzt Arbeitsmarktpolitik geholfen; ihre Entlastungswirkung ist weniger zurückgegangen als zumeist in diesem Monat und hat damit einem stärkeren Anstieg der Arbeitslosenzahl entgegengewirkt.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen fast ausschließlich aus jahreszeitlichen Gründen erhöht, und zwar um 119.100 auf 1.498.600. Das ist nur wenig mehr als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Januar 1999 bis 2001: +114.200) und auch als im Januar 2001 (+115.800). Infolgedessen lag der Arbeitslosenbestand mit +27.600 stärker über dem Vorjahresniveau als im Dezember (+24.300; November: +35.900). Aber auch dabei hat Arbeitsmarktpolitik geholfen; ihre Entlastungswirkung hat den Stand des Vorjahres zuletzt nur noch um 34.000 unterschritten, nach -42.000 im Monat zuvor.
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 19,1 Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 20,6 Prozent. Vor einem Jahr beliefen sich die Quoten auf 18,7 bzw. 20,1 Prozent.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren zuletzt eher verhalten, auch wenn es saisonbereinigt im Durchschnitt der letzten drei Monate eine leichte Zunahme gab (+3.000). Nach nicht saisonbereinigten Angaben haben sich von November bis Januar 640.000 Personen arbeitslos gemeldet; dies sind 27.200 oder 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei gab es vor allem weniger Zugänge nach vorheriger Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung: -14.700 oder -4 Prozent auf 390.000), allerdings insbesondere nach Beschäftigungschaffenden Maßnahmen (-26.100 auf 44.900). Relativ noch stärker verringerten sich die Meldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung (-3.000 oder -22 Prozent auf 10.800). Auch jene nach schulischer Ausbildung gingen zurück (-1.900 oder -5 Prozent auf 32.300), und zwar allein auf Grund weniger Meldungen nach beruflicher Weiterbildung (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen: -3.100 auf 20.500). Schließlich war die Zahl der Meldungen nach sonstiger Nichterwerbstätigkeit kleiner (-7.600 oder -4 Prozent auf 207.000), vor allem wegen weniger Rückmeldungen nach Krankheit (-11.400 auf 99.800).
- Teil 5 folgt -
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