Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2002
Deutlicher Rückgang
der Arbeitslosigkeit
Frühjahrsbelebung und Job-AQTIV-Gesetz wirken
sich aus
Teil 8 von 9
Nürnberg (ots)
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren auch zuletzt eher verhalten; saisonbereinigt gab es im Durchschnitt der letzten drei Monate keine Veränderung. Nach nicht saisonbereinigten Angaben haben sich von Januar bis März 623.000 Personen arbeitslos gemeldet, dies sind 24.200 oder 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei gab es vor allem weniger Zugänge nach vorheriger Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: -15.000 oder -4 Prozent auf 342.300), allerdings insbesondere nach Beschäftigungschaffenden Maßnahmen (-21.600 auf 33.900); dagegen waren die Meldungen nach regulärer, mehr als kurzfristiger Beschäftigung zahlreicher (+7.800 auf 290.500). Besonders stark verringerten sich die Arbeitslosmeldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung (-4.100 oder -18 Prozent auf 19.100), während jene nach schulischer Ausbildung anstiegen (+1.400 oder +3 Prozent auf 42.400), obwohl Zugänge nach beruflicher Weiterbildung abnahmen (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen: -1.700 auf 26.900). Schließlich war auch die Zahl der Meldungen aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit kleiner (-6.400 oder -3 Prozent auf 219.200), vor allem wegen weniger Rückmeldungen nach Krankheit (-14.600 auf 105.400).
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren auch im März schwach; saisonbereinigt ergibt sich im Durchschnitt der letzten drei Monate praktisch keine Veränderung. Nicht saisonbereinigt haben von Januar bis März 526.200 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendet, 19.500 oder 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei sind wie bisher die Abmeldungen in Erwerbstätigkeit etwas stärker zurückgegangen (ohne Ausbildung: -13.200 oder -5 Prozent auf 230.600); dies lässt sich aber fast allein auf weniger Vermittlungen in BSM zurückführen (-13.000 auf 29.000). Auch in Ausbildung haben sich weniger Arbeitslose abgemeldet (-1.600 oder -2 Prozent auf 65.200), vor allem wegen beruflicher Weiterbildung (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen: -2.400 auf 51.800). Die Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit haben sich ebenfalls verringert (-6.700 oder -3 Prozent auf 209.700). Dabei gab es insbesondere weniger Abmeldungen in Krankheit und Rente (-7.100 auf 125.900 bzw. -3.500 auf 15.800), dagegen mehr in den vorruhestandsähnlichen Status gem. § 428 SGB III und wegen Nichterneuerung der Meldung bzw. fehlender Mitwirkung (+2.900 auf 7.900 bzw. +1.700 auf 46.600); letzteres wohl auch infolge der Umsetzung des Job-AQTIV-Gesetzes.
Die Stellenmeldungen haben im Durchschnitt der Monate Januar bis März saisonbereinigt merklich abgenommen (-4.000). Nicht saisonbereinigt registrierten die Arbeitsämter in den letzten drei Monaten 169.800 Angebote, 56.900 oder 25 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gut ein Drittel der Abnahme geht allerdings auf Beschäftigungschaffende Maßnahmen zurück (-22.600 auf 34.300). Darüber hinaus dürften auch mittelbare Auswirkungen der Überprüfung der Vermittlungsstatistik eine Rolle gespielt haben. Den Zugängen folgend waren die Stellenabgänge ebenfalls deutlich kleiner. In den letzten drei Monaten wurden 146.500 Angebote abgemeldet, 58.700 oder 29 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der saisonbereinigte Stellenbestand hat sich auch zuletzt kaum verändert (+1.000). Nicht saisonbereinigt gab es im März 78.400 Angebote, 6.200 mehr als vor einem Jahr (Februar: +4.100; Januar: +2.200). Dabei waren deutlich weniger Stellen für BSM gemeldet (-4.700 auf 16.500).
Kurzarbeit hat sich im März etwas weniger als üblich erhöht, nämlich um 1.700 auf 40.900. Die Zunahme beruhte vor allem auf dem Baugewerbe (+1.400 auf 9.800). Im Verarbeitenden Gewerbe gab es Anstiege, u.a. bei der Herstellung von Möbeln, Spielwaren und sonstigen Erzeugnissen (+700 auf 1.400), eine starke Abnahme dagegen bei der Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen (-2.100 auf 500). Bei Dienstleistungen war die Kurzarbeit rückläufig (-400 auf 8.400). Gegenüber Vorjahr gab es insgesamt 7.900 Kurzarbeiter mehr (Februar: +8.900; Januar: +10.100). Der durchschnittliche Arbeitszeitausfall belief sich auf 48 Prozent (Vormonat: 47 Prozent; Vorjahr: 55 Prozent). Um mehr als die Hälfte wurde die Arbeitszeit für 37 Prozent der Kurzarbeiter reduziert (35 Prozent; 48 Prozent).
Arbeitsmarktpolitik: mehr Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose - weniger ABM
Geförderte berufliche Weiterbildung hatte auch zuletzt kleineres Gewicht als vor Jahresfrist. So befanden sich im Berichtsmonat insgesamt 131.300 Menschen in derartigen Lehrgängen, das ist ein Minus von 7 Prozent. Seit Januar begannen 54.700 Personen eine solche Maßnahme, 3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In Deutsch-Sprachlehrgängen gab es mit 5.500 Teilnehmern 3 Prozent weniger; die Zahl der Eintritte seit Jahresbeginn war deutlich kleiner (-9 Prozent auf 2.600).
- Teil 9 folgt -
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