Lage am Ausbildungsstellenmarkt deutlich verschlechtert
Nürnberg (ots)
- Erheblich weniger Ausbildungsstellen gemeldet
- Mehr unversorgte Bewerber und weniger unbesetzte Ausbildungsplätze
Deutlich verschlechtert hat sich im jetzt abgelaufenen Berufsberatungsjahr 2002/2003 die Lage am Ausbildungsstellenmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr standen beträchtlich mehr nicht vermittelten Bewerbern deutlich weniger unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. "Obwohl beträchtlich weniger Ausbildungsstellen gemeldet wurden, konnten 95 Prozent aller Bewerber mit einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative versorgt werden" sagte Heinrich Alt, Mitglied des Vorstands der Bundesanstalt für Arbeit (BA), am Donnerstag in Nürnberg.
Von Oktober 2002 bis September 2003 waren bundesweit 546.700 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 39.500 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang geht ausschließlich zu Lasten betrieblicher Stellen. Im Verlauf des Berichtszeitraumes hat sich ihr Rückgang von 59.300 im März bis Ende September allerdings deutlich abgeschwächt. Zugleich haben 719.600 Bewerber die Arbeitsämter bei der Vermittlung eines Ausbildungsplatzes eingeschaltet, 8.200 mehr als im Vorjahr.
Ende September waren 14.800 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt, 3.200 weniger als vor Jahresfrist. 35.000 Bewerber zählten als noch nicht vermittelt, was eine Steigerung von 11.000 bedeutet. Somit gab es 20.200 mehr unversorgte Bewerber als unbesetzte Ausbildungsplätze. Vor einem Jahr lag diese Differenz noch bei 5.400.
Der westdeutsche Ausbildungsstellenmarkt hat sich dabei deutlicher verschlechtert als der in Ostdeutschland. So gab es im Westen Ende September ein rechnerisches Lehrstellendefizit von 8.300, nach einem Überschuss von 3.900 vor einem Jahr. Im Osten hat sich die Lücke zwischen unversorgten Bewerbern und unbesetzten Ausbildungsplätzen im gleichen Zeitraum von 9.300 auf 11.900 erhöht.
Insgesamt konnten aber immerhin rund 95 Prozent der Bewerber versorgt werden. Mit 338.500 Bewerbern, die einen Ausbildungsplatz erhielten, lag diese Zahl nur um 9.000 unter der des vorigen Berufsberatungsjahres. Aufgrund dieser Entwicklung mündeten mehr Jugendliche in Alternativen ein, vor allem besuchen sie weitergehende Schulen (+5.100 auf 139.800), berufsvorbereitende Maßnahmen (-2.500 auf 31.800) oder haben eine Arbeit aufgenommen bzw. suchen eine (+5.400 auf 73.100). Der größte Teil dieser Jugendlichen ist aber weiterhin an einer Ausbildungsstelle interessiert.
Im Rahmen der Nachvermittlungsaktion bis Ende Dezember 2003 werden die Arbeitsämter mit Unterstützung durch die regionalen Kammern versuchen, die noch unversorgten Jugendlichen in Ausbildung zu vermitteln. Ziel bleibt es, jedem unversorgten Bewerber ein konkretes Angebot zu unterbreiten.
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