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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Innenrevision legt Prüfbericht zum "Virtuellen Arbeitsmarkt" vor
Vorstand will Projekt weiter entwickeln

Berlin (ots)

-  Innenrevision bemängelt Fehler bei der Projektsteuerung 
   -  Vorstand hat seit März Maßnahmen ergriffen und umgesetzt 
   -  Nächster Schritt ist Ablösung der internen EDV-Anwendungen
Im Februar 2004 hatte der Vorstand der BA die Innenrevision der
Bundesagentur für Arbeit (BA) beauftragt, das Projekt "Virtueller
Arbeitsmarkt" zu untersuchen. Der Prüfbericht wurde jetzt dem
Vorstand übergeben. Bereits zu Jahresbeginn hatte der Vorstand
aufgrund der unübersichtlichen Kosten- und Projektsituation
umfassende Maßnahmen eingeleitet:  So waren Controlling und
Risikomanagement verbessert, die Projektleitung ausgetauscht und die
bis 2008 voraussichtlich entstehenden Kosten auf 163 Millionen Euro
begrenzt worden. Die Einhaltung dieses Budgets wird laufend
überwacht. Dem Verwaltungsrat der BA wird regelmäßig über den Stand
des Projekts berichtet.
Die Innenrevision bemängelt in ihrem Bericht Fehler bei der
Auftragsvergabe, der Berechnung der Projektkosten, der
Dokumentation, beim Risikomanagement und beim Controlling. Ferner
wurden Kostenentwicklungen nicht oder nicht ausreichend gesteuert.
Diese Fehler hätten sich aufgrund der Komplexität des Projekts im
weiteren Verlauf verstärkt. Ohne Beauftragung der dafür zuständigen
Vergabestelle der BA, sind Änderungsaufträge in Höhe von mehr als 10
Millionen Euro entschieden worden. Hinweise auf Korruption ergaben
sich nicht.
Der Vorstand der BA prüft derzeit den Bericht im Detail und wird
ihn mit einer Stellungnahme dem Bundesrechnungshof zuleiten, der das
Projekt "Virtueller Arbeitsmarkt" abschließend beurteilen wird.
Für den Vorstand gibt es zum Virtuellen Arbeitsmarkt keine
Alternative. Er hält weiter an dem Projekt fest und ist
zuversichtlich, es erfolgreich mit dem Vertragspartner Accenture
weiter zu entwickeln. Der Virtuelle Arbeitsmarkt ist wichtig und
notwendig, um die Transparenz auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, die
interne Vermittlungseffizienz zu verbessern und den selbsttätigen
Arbeitsmarktausgleich zu intensivieren, damit Menschen, die Arbeit
suchen, schneller eine Arbeit finden.
Das Projekt "Virtueller Arbeitsmarkt" ist weit mehr als nur der
Internetauftritt
Im Dezember 2003 hat die BA mit dem "Online-Portal" unter
www.arbeitsagentur.de, der "Job-Börse" und dem "Job-Roboter" die 1.
Stufe des Virtuellen Arbeitsmarktes in Betrieb genommen. Das Projekt
"Virtueller Arbeitsmarkt" ist weit mehr als der Internetauftritt. Das
"Online-Portal" macht nur 3,5 Prozent der Gesamtkosten von 163 Mio.
Euro aus. Wesentliches Element des Virtuellen Arbeitsmarktes wird
die Umsetzung der 2. Stufe und damit die Ablösung vieler völlig
veralteter interner IT-Einzelverfahren sein, mit denen die
Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen seit Mitte der 80iger Jahre
arbeiten. Diese werden im kommenden Jahr auf moderne IT-Verfahren
umgestellt.
Mit dem "Online-Portal", das eine Million Besucher täglich
verzeichnet, wurde der bisherige Internetauftritt der früheren
Bundesanstalt erweitert und modernisiert. An der
Benutzerfreundlichkeit wird kontinuierlich gearbeitet. Die manchmal
als nicht optimal wahrgenommene Navigation ist unter anderem auf die
Einhaltung der Barrierefreiheit zurückzuführen.
In der "Job-Börse" können Arbeitgeber und Bewerber nach ihrer
Registrierung Arbeits-, Ausbildungs- und Praktikantenstellen bzw.
Stellengesuche eigenständig veröffentlichen, bearbeiten und nach
passenden Angeboten suchen. Das System ermöglicht, beim Abgleich von
Bewerberprofilen mit Stellenangeboten auch persönliche und soziale
Kompetenzen der Bewerber zu berücksichtigen, um die beruflichen und
regionalen Suchperspektiven erheblich zu erweitern. Ende des Jahres
werden neue Suchmasken eingeführt und die Volltextsuche verbessert.
Bei der Job-Börse kooperiert die BA mit kommerziellen Job-Börsen und
großen Arbeitgebern. Die für die Ergebnisse des Abgleichprozesses
wichtigen Parameter werden laufend angepasst, um noch bessere
Ergebnisse zu erzielen. In der Job-Börse sind derzeit 2,8 Mio.
Bewerber und 423.000 Stellenangebote veröffentlicht.
Der "Job-Roboter" ist eine Suchmaschine, die auf Internetseiten
von Unternehmen nach Stellenangeboten sucht und diese den
Mitarbeitern der Agenturen für Arbeit zur Verfügung stellt. Bei
seiner Suche bezieht der Job-Roboter nur die Internetseiten von
Arbeitgebern ein, deren Seiten für den Job-Roboter nicht gesperrt
wurden. Job-Börsen und Online-Stellenmärkte werden in die Suche nicht
einbezogen. Die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen können dadurch auf
derzeit zusätzliche 79.000 Arbeits- und 12.000
Ausbildungsstellenangebote zurückgreifen.
"VerBis" steht für "internes Vermittlungs-, Beratungs- und
Informationssystem" und wird die bisherigen internen IT-Verfahren zur
Arbeits- und Ausbildungsvermittlung ablösen. Derzeit müssen die
Mitarbeiter in der Arbeitsvermittlung und -beratung mit verschiedenen
IT-Verfahren arbeiten. Mit "VerBis" steht künftig eine einheitliche
Plattform zur Verfügung. Das System wird mehr Funktionen als die
derzeitigen Verfahren enthalten und die Auswahl geeigneter
Arbeitsmarktinstrumente erleichtern. "VerBis" ist ein wichtiger
Bestandteil des neuen Kundenzentrums in den Arbeitsagenturen.
Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen
der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter
http://www.arbeitsagentur.de/vam/?content=/content/supertemplates/Con
tent.jsp&navId=219
Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
Bundesagentur für Arbeit 
Presseteam 
Regensburger Strasse 104 
D-90478 Nürnberg 
E-Mail:  zentrale.presse@arbeitsagentur.de 
Tel.: 0911/179-2218 
Fax:  0911/179-1487

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