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Gender Health Gap: Gleichbehandlung in der Medizin? Besser nicht!

München (ots)

Frauen weisen eine deutlich höhere Lebenserwartung als Männer auf - so schlecht kann es um ihre medizinische Versorgung dann doch nicht bestellt sein, oder? Aber Studien und Erfahrungsberichte sprechen eine andere Sprache: Frauen werden von der Medizin oft nachrangig behandelt, Männer sind der Standard.

"Gender Health Gap" wird das Phänomen genannt: Die medizinische Forschung und das Gesundheitssystem sind weitgehend am männlichen Teil der Bevölkerung ausgerichtet. Was im ersten Moment vielleicht nicht so tragisch erscheint, kann schwerwiegende Folgen für Frauen haben. Beispielsweise unterscheiden sich die Symptome bei Herzinfarkten zuweilen deutlich. "Auch für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde spielt der Genderaspekt neben biologischen Unterschieden eine wichtige Rolle," erklärt die Zahnärztin Dr. Claudia Kanitz. "Zwar sind die Ursachen für geschlechterspezifische Unterschiede nicht abschließend geklärt, bekannt ist aber etwa, dass Frauen weniger Speichel bilden als Männer, insbesondere in der Menopause. Speichel aber ist ein wichtiger Schutzfaktor vor Karies und ein Mangel erhöht das Risiko, an Karies zu erkranken."

Wie lässt sich der Gender Health Gap überwinden?

Um den Gender Health Gap zu schließen, engagiert sich u.a. die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. mit dem Projekt "Geschlecht in der Medizin". Die Initiative tritt dafür ein, die Thematik in die Lehrpläne im Medizinstudium zu integrieren und bei Fachkongressen und -konferenzen auf die Tagesordnung zu setzen. "Die Medizin tickt noch immer sehr männlich", sagt Projektleiter Sebastian Paschen. "Die Symptome einer Frau werden als "atypisch" angesehen und finden in der Forschung oft keine Beachtung. Dabei kann das gravierende Folgen haben: Zum Beispiel lassen sich unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Frauen 1,5 - 1,7-mal häufiger beobachten als bei Männern. Im Hinblick auf eine geschlechtsadäquate und bestmögliche Versorgung aller Patient*innen, muss den Unterschieden zwischen den Geschlechtern unbedingt mehr Beachtung geschenkt werden."

"Wir möchten unsere Reichweite als größte Arzt-Patienten-Plattform Deutschlands nutzen, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren", ergänzt jameda-CEO Dr. Florian Weiß. "Zum einen muss in der Ärzteschaft das Bewusstsein für gendersensible Medizin steigen, aber auch Patientinnen, die bspw. vor einem Arztbesuch selbstständig recherchieren, sollten wissen, dass sie zumeist über auf den männlichen Körper bezogene Symptome lesen werden."

Kostenfreies jameda-Webinar zu Gender Health

Zu diesem Thema lädt jameda am Freitag, 17. März 2023 um 16 Uhr zu einem kostenfreien Webinar. Gemeinsam mit jameda diskutieren die Zahnärztin Dr. Claudia Kanitz und Sebastian Paschen über den Gender Health Gap und mögliche Lösungsansätze.

Pressekontakt:

jameda GmbH
Dr. Matthias Glötzner
presse@jameda.de

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