Wohnungseigentumsgesetz schon wieder reformbedürftig?
Interview mit Wohnungseigentums-Experte RA Dr. Wolf-Dietrich Deckert
Freiburg (ots)
Das vor gut einem Jahr in Kraft getretene neue Wohnungseigentumsgesetz (WEG) sollte möglichst schnell nachgebessert werden. Dies fordert der in Fachkreisen als WEG-Koryphäe geltende Münchner Rechtsanwalt Dr. Wolf-Dietrich Deckert in einem Video-Interview des Haufe Verlags in Freiburg. Deckert: "Leider sind durch die Reform neue Streitfragen entstanden, die möglichst bald durch eine kleine Reform der großen Reform bereinigt werden sollten."
Andernfalls werde der Erwerb und Besitz von Eigentumswohnungen neuerlich zur "Spielwiese von Juristen", so Deckert. Ursache sei eine Reihe von Bestimmungen, die allzu viele Interpretationen zulassen, Verwaltern unnötig Arbeit bereiten und zwangsläufig vor Gericht landen. Kritik meldet der WE-Experte unter anderem an den Vorschriften für die Führung der Beschluss-Sammlung an. Was dort wie eingetragen werden müsse, sei kaum aussagekräftig und mache umfangreiche Recherchen notwendig. Nach Meinung des Herausgebers des Standardwerkes "Die Eigentumswohnung" hätte der Gesetzgeber das bisher übliche Protokoll aufwerten und die Protokollierungsdetails näher regeln sollen.
Als unbestreitbare Verbesserung sieht Deckert die gesetzliche Festschreibung und Normierung von BGH-Grundsatzentscheidungen. Dies betreffe insbesondere die Normierung der Teilrechtsfähigkeit einer Wohnungseigentümergemeinschaft und den grundsätzlichen Wegfall der gesamtschuldnerischen Haftung der Eigentümer im Verbandsaußenverhältnis.
Das ausführliche Video-Interview kann im Internet unter http://www.haufe.de/weg-reform angesehen werden.
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