Verwandtschaftliche Verhältnisse: Phoenix, Merckle und der Kartellamtsvertrag
Berlin (ots)
Nach dem Zusammenbruch des Merckle-Imperiums wird derzeit über einen möglichen Verkauf von Europas führendem Pharmahandelskonzern Phoenix spekuliert. Für den Treuhänder könnte es eine unangenehme Überraschung geben: Wie der Branchendienst APOTHEKE ADHOC berichtet, waren die Großhandelsaktivitäten des verstorbenen Unternehmers Adolf Merckle möglicherweise größer, als sie gemäß Auflagen des Bundeskartellamts sein durften.
Hageda-Stumpf, ein regionaler Großhändler in München, dessen Vorgänger Merckle bei der Gründung von Phoenix hatte abgeben müssen, gehört demnach bis heute zur Einflusssphäre der Merckle-Gruppe. Zwar schweigt das Unternehmen beharrlich, was seine Eigentümerstruktur angeht. Doch wie APOTHEKE ADHOC in dem Beitrag unter dem Titel "Verwandtschaftliche Verhältnisse" berichtet, gibt es zahlreiche Verflechtungen zum deutschen und europäischen Marktführer.
So gehört das Grundstück, auf dem der Betrieb angesiedelt ist, über Zwischenstufen den Phoenix-Eigentümergesellschaften. Als Spediteur fährt unter anderem die Phoenix-Tochter Transmed für die Münchener. Auch die EDV von Hageda-Stumpf wird zumindest teilweise über Phoenix abgewickelt. Unter dem Strich belasten Miet- und Leasingzahlungen sowie Fracht- und Versandkosten das Ergebnis in Millionenhöhe.
Das Bundeskartellamt hatte bereits vor Jahren geprüft, ob Merckle über eine Strohmann-Konstruktion die im Fusionsverfahren festgelegten Auflagen zu umgehen versuchte. Das Verfahren war damals eingestellt worden, da sich der Verdacht nicht hatte nachweisen lassen.
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APOTHEKE ADHOC wirft in einem mehrteiligen Themenspezial einen Blick auf Phoenix. Der Mannheimer Konzern war im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals zum Marktführer im europäischen Pharmahandel aufgestiegen.
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