VAUNET - Verband Privater Medien
VPRT-Vizepräsident Klaus Schunk zu ARD-Sportradio: Salamitaktik der WDR-Kommunikation und vermeintlicher Ausstrahlungsverzicht sind eine Farce
Berlin (ots)
Der Vizepräsident und Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT), Klaus Schunk, kommentierte die aktuellen Entwicklungen beim WDR zum ARD Sportradio wie folgt:
"Der WDR zeigt mit seiner Salamitaktik in der Kommunikation zum ARD Sportradio die Scheinheiligkeit des gesamten Projekts. Der Verzicht auf die Ausstrahlung über DAB+ kann nur als Farce bezeichnet werden, wenn das Projekt im Internet und über Mittelwelle fortgeführt werden soll, der WDR dies aber in seiner Pressemitteilung mit keinem Wort erwähnt. Ohnehin mutet es seltsam an, davon auszugehen, mit einer Pressemitteilung eine öffentliche und gesellschaftspolitische Debatte einseitig für beendet erklären zu können. Das dokumentiert ein Selbstverständnis absolutistischer Medienpolitik und verkennt den gesellschaftspolitischen Auftrag der gebührenfinanzierten Sender, der auch beinhaltet, dass sie sich der Diskussion über ihre Programmaktivitäten stellen müssen. Auch neue Internetangebote unterliegen rechtlichen Voraussetzungen und müssten bei der Konzeption eines Sportkanals etwa einen Drei-Stufen-Test mit Prüfung der Auswirkungen auf andere Marktteilnehmer durchlaufen", so Schunk. Der WDR hatte Freitag erklärt, die "ins Kraut schießenden Spekulationen um angebliche Pläne für ein bundesweites Sportradio der ARD für beendet" anzusehen.
Schunk betonte, dass die ARD mit ihren offensichtlich auf die Etablierung eines bundesweiten Radioprogramms zielenden Plänen gegen ihren staatsvertraglich festgelegten Auftrag verstoße. Danach hat allein das Deutschlandradio eine Legitimation zur Veranstaltung bundesweiter öffentlich-rechtlicher Programme. "Die ARD sollte sich auf ihren Grundversorgungsauftrag konzentrieren, anstatt sich bei ihrer Entwicklung fortgesetzt als direkter Wettbewerber zu privaten Programmen auszurichten", so Schunk.
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