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Computer: vom Gegner zum Partner der Umwelt?

Osnabrück (ots)

Interesse Jugendlicher an moderner Technik nutzen, um sie an die
   Natur heranzuführen
"Der Junge sitzt ja nur noch vorm Rechner und geht gar nicht mehr 
raus an die frische Luft," so klagen manche Eltern heute. Vergessen 
wird dabei, dass man die "Jugend von heute" möglicherweise einfach 
nur anders ansprechen muss, damit sie sich mit der Natur 
beschäftigten. Den Computer dabei nicht als Konkurrenten für die 
Natur, sondern als Partner zu verstehen - das ist der Ansatz, den das
Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) in einem von der 
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten 
Umweltbildungsprojekt verfolgt. Im Zentrum für Umweltkommunikation 
(ZUK) der DBU wurden heute im Rahmen der Tagung "Biologische Vielfalt
und moderner Lebensstil" erste Ergebnisse präsentiert. Unter anderem 
dabei: ein Simulationsprogramm für das Internet, mit dem Schüler die 
"Rote Mauerbiene" erst digital kennen lernen können, um sie dann in 
der Realität zu schützen.
"Wir greifen die Jugendlichen bei ihrer Freude an der Arbeit mit 
dem Computer und bringen sie so in die Natur. Das am PC Gelernte soll
schließlich praktisch umgesetzt werden," so Dr. Karin Ulbrich vom 
UFZ. Dafür entwickele das Zentrum momentan die Bildungssoftware "Vom 
Computer zur Natur". Das Programm werde unterschiedliche 
Schwierigkeitsgrade haben - analog zu den verschiedenen Altersstufen.
Es baue auf wissenschaftlich fundierten, ökologischen 
Simulationsmodellen auf und beschäftige sich mit vier 
Themenbereichen: Biologie und Ökologie, Freilanduntersuchungen, 
Modellierung und Simulation sowie Praktischer Naturschutz.
In dem bald über das Internet zugänglichen Programm könne man zum 
Beispiel am Leben der "Roten Mauerbiene" teilhaben und verschiedene 
Umgebungen simulieren. "Dadurch wird sehr deutlich, welche 
Auswirkungen Störfaktoren, wie zum Beispiel zu frühes Mähen von 
Wiesen, haben können," so Ulbrich. Ähnliches werde für Laubfrösche, 
Erdkröten und Ameisenbläulinge angeboten. "Das Programm ist damit für
den normalen Biologie-Unterricht genauso geeignet wie für 
Spezialkurse, Facharbeiten, Praktika oder Projekttage," erklärt 
Ulbrich weiter.
Die Daten für das Programm habe die Universität Halle zur 
Verfügung gestellt. Außerdem betont Ulbrich die Bedeutung der 
Zusammenarbeit mit vier Umweltbildungszentren für das Projekt: "Dort 
finden nicht nur Lehrerseminare statt, sondern werden zum Beispiel 
auch Nisthilfen für die Bienen angelegt." Jugendliche könnten so das 
Nistverhalten beobachten und auswerten. Ganz entscheidend dabei sei, 
dass die praktischen Projekte genau auf das Programm "Vom Computer 
zur Natur" abgestimmt seien. Im Schulungszentrum Halle-Franzigmark 
wurde zum Beispiel ein "Wildbienen-Lehrpfad" gestaltet und von 
Schülern eines örtlichen Gymnasiums ein Amphibienteich angelegt. 
Ähnliches passiere auch in Benediktbeuern, Papenburg und Wetzlar. Für
Ulbrich einige erste von vielen Schritten in die richtige Richtung: 
"In Richtung Natur!"

Pressekontakt:

Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dr. Karin Ulbrich
UFZ Umweltforschungszentrum Halle-Leipzig
Permoserstraße 15
04318 Leipzig
Telefon: 0341 235-5315
Telefax: 0341 235-2534
karin.ulbrich@ufz.de

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