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Im "schrumpfenden Deutschland" dezentralen Kläranlagen Weg ebnen

Osnabrück (ots)

Deutschlands Einwohnerzahl schrumpft - und das
hat Konsequenzen! Setzten Kommunen und Abwasserverbände in der 
Vergangenheit häufig auf den Bau von Großkläranlagen, sind heute 
kleine, dezentrale Lösungen in vielen Regionen das Gebot der Stunde. 
Doch eine schwer überschaubare Informationslage macht es 
Hausbesitzern, Behörden und Verbänden nicht leicht, die richtigen 
Wege einzuschlagen. Das wird jetzt anders. In einem zweijährigen 
Förderprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unter 
Federführung des Prüf- und Entwicklungsinstituts für Abwassertechnik 
(PIA) an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) 
Aachen wurde ein neuartiges Beratungs- und Informationszentrum 
aufgebaut. Es lässt in Sachen dezentrale Abwasserentsorgung keine 
Fragen mehr offen und gibt unter www.abwasser-dezentral.de zu 
rechtlichen und technischen Aspekten Auskunft.
"Die dezentrale Abwasserentsorgung ist in den letzten Jahren 
zunehmend in den Blick der Öffentlichkeit gerückt. Vor allem in den 
ostdeutschen Bundesländern zeigt sich, dass infolge des 
demografischen Wandels Änderungen an Abwasserbeseitigungskonzepten 
zugunsten dezentraler Lösungen vorgenommen werden müssen," sagt 
PIA-Geschäftsführer Dr. Elmar Dorgeloh, Der Bevölkerungsrückgang 
schließe neue Investitionen in Großkläranlagen aus, so dass z.B. für 
über zehn Prozent der sächsischen Bevölkerung insbesondere im 
ländlichen Raum Kleinkläranlagen die sinnvollste Lösung darstellten. 
Dieser Trend werde sich mit gewissem Zeitverzug auch in den 
westdeutschen Bundesländern zeigen. In Deutschland gebe es etwa zwei 
Millionen Kleinkläranlagen, von denen bis 2015 mehr als die Hälfte 
ganz neu gebaut oder zumindest nach dem Stand der Technik saniert 
werden müsse.
Diese Entwicklungen führten zu einer starken Nachfrage nach 
bedarfsgerechten, herstellerunabhängigen Auskünften und 
Beratungsangeboten. Das überregionale und unabhängige Beratungs- und 
Informationszentrum "Abwasser dezentral" schließe hier eine Lücke und
biete Privatnutzern, Behörden und Verbänden, Herstellern und 
Wartungsfirmen ein umfangreiches Serviceangebot an.
Dazu gehörten die fallspezifische Beratung ebenso wie die 
Durchführung von Fachveranstaltungen und das Vermitteln von Experten 
für Mediationen in Streitfällen. Durch die Zusammenarbeit 
verschiedener Fach-Institutionen werde das Ziel einer einheitlichen 
und umfassenden Information und Beratung verfolgt. Nach Ablauf der 
Förderung werde eine formale Integration in das Bildungs- und 
Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung (BDZ) 
erfolgen, so dass im August das Beratungszentrum Abwasser dezentral 
den eigenständigen Betrieb aufnehmen könne.
Schon während der Förderphase sei das Informations- und 
Beratungsangebot regelmäßig von Interessenten genutzt worden, um 
Fragen von Experten beantworten zu lassen, so Dorgeloh. In Lommatzsch
bei Dresden sei eine Bürgerversammlung mit ca. 200 Teilnehmern zum 
Thema "Dezentrale Abwasserbehandlung" veranstaltet worden, in deren 
Mittelpunkt die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Sachsen sowie die 
Diskussion von Beispiellösungen standen. Auch zukünftig würden 
regelmäßig Informationsveranstaltungen, Arbeitskreise und Seminare 
durchgeführt. "Der DBU war es von Anfang wichtig, dass 
Praxisbeispiele wie die Gemeinde Billerbeck im Kreis Coesfeld konkret
als Anschauungsobjekte zur Verfügung stehen," so DBU-Expertin Verena 
Exner. "Fachgerechte und angepasste Abwasserlösungen leisten einen 
erheblichen Beitrag zum Gewässerschutz und stärken gleichzeitig die 
mittelständischen Unternehmen der Abwassertechnik", bekräftigt Dr. 
Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de
Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara
Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück 
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198 
presse@dbu.de
www.dbu.de

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