Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Innovationsschub für die Alpenhütten: Moderne Umwelttechnik Gipfelstürmer
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) sucht pfiffige Ver- und Entsorgungskonzepte - Sechs Millionen Mark stehen zur Verfügung
München (ots)
Die rund 1.600 Berg- und Schutzhütten in deutscher Trägerschaft, die es im ökologisch hochsensiblen Alpenraum gibt, sollen in absehbarer Zukunft auf den neuesten Stand der Umwelttechnik gebracht werden. Sechs Millionen Mark stellt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) zur Verfügung, um in einem bis Ende 2003 laufenden Wettbewerb modellhaft gut ein Dutzend ausgewählter Hütten im deutschen und grenznahen Alpenraum bei der Planung und Umsetzung besonders pfiffiger Ver- und Entsorgungskonzepte finanziell zu unterstützen. Dabei sollen vor allem neue Lösungen für die Problemthemen Energie, Trink- und Abwasser sowie Abfall gefunden werden. Die Ergebnisse sollen dann in die Öffentlichkeit getragen werden und so auch anderen Betreibern helfen, ihre Hütten innovativ umzugestalten.
Bei der Vorstellung der Initiative betonte heute in München Wolfgang Gröbl als Mitglied des Kuratoriums der Umweltstiftung, dass es standardisierte Konzepte für die umweltverträgliche Versorgung der Hütten mit Energie und Trinkwasser sowie für die Entsorgung von Abwasser und Abfall zurzeit nicht gebe, obwohl es hier in den letzten Jahren und Jahrzehnten bereits erhebliches Engagement des Freistaates und der Hüttenbetreiber gegeben habe.
Noch zu wenig würden in den Hütten Abwärme zur Warmwasseraufbereitung und Sonnenenergie genutzt. Auch die Abwasserentsorgung entspreche bei weitem nicht dem Stand heutiger Technik. Andererseits schieden konventionelle Maßnahmen wie der Anschluss der Hütten zur Stromversorgung an das elektrische Netz oder das Ableiten von Abwässern ins Tal zu leistungsfähigen Kläranlagen aus Kostengründen in der Regel aus. Gröbl: "Wir wollen den Menschen den ökologisch hoch sensiblen Alpenraum näher bringen. Dann müssen wir in den Hütten aber auch mit der modernsten Technik die besten Lösungen für die Umweltprobleme finden." Internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Planung, Umsetzung und technisch-wissenschaftliche Begleitung sei ausdrücklich erwünscht.
Genau hier setze der Wettbewerb der Stiftung an, ergänzte Generalsekretär Fritz Brickwedde. Gefördert würden besondere ökologisch begründete Planungsleistungen und deren Umsetzung sowie Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Verbreitung der Ergebnisse. Die 14 bis 16 geförderten Modellprojekte müssten komplette Lösungen für die Problemthemen Energie, Trink- und Abwasser sowie Abfall enthalten. Dabei seien eine umweltgerechte Verringerung des Energieverbrauchs und eine vorbildliche Umweltentlastung durch standortgerechte, innovative Verfahren das Ziel. Die Planung müsse methodisch und technisch auf vergleichbare Alpenraumstandorte übertragbar sein. Auch die Besucher der Hütten sollten angemessen zu umweltschonendem Verhalten angeregt werden.
Christa Stewens, Staatssekretärin im Bayerischen Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, betonte die rasante Entwicklung, die der Alpen-Tourismus in den vergangenen 100 Jahren genommen habe. Die bayerischen Mittelgebirge und der Alpenraum würden als Erholungslandschaft intensiv genutzt. Das habe auch zu einer stetig steigenden Zahl von Hütten geführt. Die spartanische Bergidylle aus der Gründerzeit des Schutzhüttenbaus sei allerdings durch steigende Ansprüche an wachsenden Komfort abgelöst worden, was zu höherem Energieverbrauch und mehr Abfall geführt habe. Zwar hätten Alpenvereine und Freistaat zur Verbesserung der Umweltsituation Millionenbeträge investiert, doch bestehe noch immer ein großer Bedarf an umweltfreundlicher Technik auf zahlreichen Hütten. Deshalb sei Bayern für die Initiative der Stiftung sehr dankbar.
Für den Deutschen Alpenverein (DAV) begrüßte Hauptgeschäftsführer Alfred Siegert die Initiative der Stiftung. Jetzt könnten notwendige Pilot- und Demo-Systeme für die autarken Energieversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen nach ausgewählten Ökokonzepten vorangebracht werden und als gute Beispiele für mehr als 10.000 ähnliche Objekte im gesamten Alpenraum dienen.
Ausschreibungsunterlagen und Arbeitshilfen für die Bearbeitung können bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, Stichwort Alpenhütten, oder per Fax unter 0541/9633-192 angefordert werden. (Lead: 803 Zeichen mit Leerzeichen, Resttext: 3.392 Zeichen mit Leerzeichen)
Rückfragen bitte an:
Tel. 05 41/96 33-521
Fax 05 41/96 33-198
Franz-Georg Elpers
E-Mail: fg.elpers@dbu.de
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