Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
DBU-Naturschutz-"Tochter" bekommt 2014 in Osnabrück eigenes Zuhause
Osnabrück (ots)
Naturerbe GmbH baut Geschäftsstelle neben DBU/ZUK - Für Passivhaus rund sechs Millionen Euro Investition
Das Weichbild Osnabrücks rund um den Westerberg wird bis 2014 um einen weiteren markanten Blickfang reicher: Mit einem Finanzvolumen von rund sechs Millionen Euro wird die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) für ihre gemeinnützige "Tochter", die DBU-Naturerbe GmbH, auf ihrem Stiftungsgelände auf rund 1.500 Quadratmetern ein neues ökologisches Bürogebäude mit Ausstellungsfläche errichten. Es soll an die Stelle des zurzeit in direkter Nachbarschaft als provisorische Geschäftsstelle genutzten Gebäudekomplexes aus dem Jahr 1973 treten, den wachsenden Aufgaben der DBU-Naturschutz-"Tochter" Rechnung tragen und gemäß dem Stiftungszweck Nachhaltigkeit hautnah spürbar machen. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde: "Für uns als Umweltstiftung ist es selbstverständlich, ökologisches Bauen besonders zu berücksichtigen und hier ein Passivhaus zu errichten." Die Bekanntmachung für einen eingeladenen Architektenwettbewerb ist gerade europaweit erfolgt. Der erste Spatenstich soll im Frühjahr 2013 folgen.
Neben ihrer eigentlichen Aufgabe, innovative, umweltentlastende Modellprojekte in Umwelttechnik, -forschung und -kommunikation zu fördern, hat sich die DBU seit 2007 mit der Gründung der Naturerbe-GmbH verstärkt auch den Naturschutz auf die Fahnen geschrieben. Auf 33 über Deutschland verteilten, größtenteils ehemals militärisch genutzten Naturschutzflächen sollen die Strukturvielfalt und der Reichtum heimischer Tier- und Pflanzenarten in unterschiedlichen Lebensräumen erhalten und gefördert werden. Das Management der zurzeit noch 46.000 Hektar regelt die Geschäftsführung der DBU mit mittlerweile zehn Mitarbeitern in einem DBU-eigenen Gebäude direkt neben dem Stiftungsparkplatz zur Berghoffstraße hin (ehemals Rotert). Brickwedde: "Für weitere dringend notwendige Stellen haben wir dort schon jetzt keinen Platz mehr und werden für eine Übergangszeit eng zusammenrücken müssen." In einer zweiten Tranche werde die DBU vom Bund weitere 14.000 Hektar übertragen bekommen. Dann werde man sich weiter verstärken müssen. Mit dann 50 Liegenschaften sei die DBU größter privater Waldbesitzer Deutschlands. Zurzeit seien 80 Förster und Waldarbeiter für die DBU im Einsatz. Auch diese Zahl werde mit der zweiten Tranche weiter steigen.
Hinzu komme, dass der Gebäudekomplex in energetischer Hinsicht auf einem dem Alter entsprechenden rückständigen Niveau sei. Zwar seien in der Folge zunächst Überlegungen angestellt worden, den vorhandenen Rotert-Komplex zu modernisieren und durch ein Aufstocken zu erweitern. Die Einschränkungen wären aber, so Brickwedde, gravierend gewesen, da auch das modernisierte Bürogebäude nur von zwei Seiten Licht bekommen hätte und daher nur eingeschränkt nutzbar gewesen wäre. Vor allem aber hätten die Vorgaben der Energiesparverordnung mit vertretbarem Aufwand nur um 20 Prozent unterboten werden können. Brickwedde: "Es wäre trotz aller Aufwendungen immer ein Provisorium geblieben. Wir können aber nicht mit Kampagnen Hausbesitzer animieren, ihre Einfamilienhäuser mit gutem Geld energetisch auf optimalen Stand zu trimmen - uns dann selbst aber aus Kostengründen nur für einen ökologisch suboptimalen Weg entscheiden." Deshalb habe das DBU-Kuratorium beschlossen, ein älteres, auf dem DBU-Gelände stehendes Gebäude abzureißen und dort einen Neubau zu errichten.
Hinzukomme, so DBU-Verwaltungschef Michael Dittrich, dass die DBU und ihr ZUK vom Erfolg des Konferenz- und Ausstellungsgebäudes "geradezu überrannt" worden seien. Veranstalter von Fachtagungen und Messen zu Umweltthemen fragten häufig nach zusätzlichen Ausstellungsflächen, die nicht zur Verfügung gestellt werden könnten, weil dieser Platz durch parallel stattfindende DBU-Ausstellungen schon belegt sei. Andererseits komme es auch durch die Präsenz von Schulklassen in den DBU-Ausstellungen zu Beeinträchtigungen des parallel laufenden Konferenzbetriebes. Um dieses Dilemma zu lösen, sollten in dem neuen Haus nun die DBU-Ausstellungen auf einer Fläche von 290 Quadratmetern mit einem rund 230 Quadratmeter großen Foyer installiert werden.
Mit der nun erfolgten Bekanntmachung könnten sich Architekten europaweit um eine Einladung zum Wettbewerb bemühen. Kriterium für die insgesamt am Ende maximal zwölf Teilnehmer an dem nicht offenen Wettbewerb sei die bisherige bauökologische Erfahrung. Die Architekten müssten mindestens zwei Objekte in Holzkonstruktion in vergleichbarer Größenordnung umgesetzt und mindestens zwei Objekte mit innovativen Energiestandards projektiert haben. Brickwedde: "Mit den Professoren Erich Schneider-Wessling und Thomas Herzog, die das DBU-Verwaltungsgebäude und das Konferenz- und Ausstellungsgebäude geplant haben, ist die Latte sehr hoch gelegt." Eine Jury aus vier Fach- (Architekten) sowie drei Sachpreisrichtern werde entscheiden, wer die Preise erhält. Als Wettbewerbssumme werden insgesamt 32.000 Euro ausgelobt: ein 1. Preis 14.000, ein 2. Preis 8.000, ein 3. Preis 6.000 Euro sowie Anerkennungen von 4.000 Euro.
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