Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
"Kultur ebenso nachhaltig für nachkommende Generationen bewahren wie natürliche Umgebung des Menschen"
Osnabrück / Leipzig (ots)
DBU investierte in zehn Jahren in 400 Denkmalschutzprojekte 200 Millionen Mark - Neuer Bildband der Edition Leipzig dokumentiert Arbeit
"Denkmäler spiegeln das geistige und kulturelle Erbe der Menschen wider. Mit ihnen gewinnt die Vergangenheit Konturen. Und die Zukunft Perspektiven. Kultur gehört zu den unverzichtbaren, lebensnotwendigen Gütern der Umwelt des Menschen. Sie gilt es, vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen und für nachkommende Generationen ebenso nachhaltig zu bewahren wie die natürliche Umgebung des Menschen." - Mit diesen Worten charakterisierte heute in Leipzig Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, zum Abschluss des Jubiläumsjahres "Zehn Jahre DBU" das Engagement der Stiftung für den Erhalt umweltgeschädigter, national wertvoller Kulturgüter in Deutschland. Über 400 Projekte mit über 200 Millionen Mark habe die DBU vor allem in Ostdeutschland unterstützt, um Denkmäler in ihrer Substanz zu erhalten.
In Anwesenheit von Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee erläuterte Brickwedde, dass die DBU - deren Gründung fast zeitgleich mit der deutschen Wiedervereinigung zusammenfiel - ihren Auftrag von Anfang an sehr ernst genommen habe, in Modellprojekten national wertvolle Kulturgüter vor schädlichen Umwelteinflüssen zu bewahren und zu sichern. Nicht nur die faszinierende Natur im Osten Deutschlands habe unter massiven Umweltbelastungen aus veralteten Industrie- und privaten Hausbrandanlagen gelitten. Auch wertvolle Denkmäler wie Kirchen, Schlösser, Gärten und Bürgerhäuser seien in ihrer Substanz durch Umweltverschmutzung aufs Höchste gefährdet gewesen.
Schon 1991, im ersten Jahr ihres Bestehens, habe die DBU daher ein Sofortprogramm zur Rettung hochrangiger Kulturgüter verabschiedet. Innovative Verfahren und Produkte seien in Zusammenarbeit von Denkmalpflegern und Naturwissenschaftlern eingesetzt worden, um dem Verfall Einhalt zu gebieten. Brickwedde: "Der Denkmalpflege war es bis zum Anfang der 90er Jahre nur begrenzt möglich, diese Gefahren wirkungsvoll zu bekämpfen."
Als Beispiel für die Arbeit der DBU nannte der Generalsekretär die Leipziger Thomaskirche, deren hoher Stellenwert für Besucher aus aller Welt die Stiftung zu einem umfassenden Engagement veranlasst habe. Über sechs Millionen Mark habe sie für die Beseitigung der Folgen aggressiver Umweltbelastungen aufgewendet. Damit seien der Turm und der Ostgiebel saniert sowie die beiden 40 Meter aufragenden gotischen Westtürmchen, die teilweise vom Einsturz bedroht gewesen seien, mit einem erstmals angewendeten Verfahren restauriert und statisch gesichert worden.
Er erinnerte daran, dass die DBU in 14 Projekte der Weimarer Klassikstätten investiert habe. Aber auch in die Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen, die Pückler-Parks in Branitz und Bad Muskau, das Dessau-Wörlitzer-Gartenreich, die Franckeschen Stiftungen in Halle, die Dome von Meißen, Brandenbrug, Schwerin, Merseburg, Magdeburg, Erfurt und Halberstadt, die Bronzeplastik Friedrichs II. Unter den Linden in Berlin, die Schlosskirche zu Wittenberg und die Wartburg in Eisenach.
Stationen dieses Engagements, das sich - wie Brickwedde gemeinsam mit der Cheflektorin der Edition Leipzig, Christina Müller, betonte - vorzüglich nachlesen und anschaulich betrachten lasse in einem neuen, großformatigen Bildband "Umwelt - Kultur - Schutz: Innovationen zur Erhaltung des Kulturerbes im Osten Deutschlands", in dem die Projekte der DBU zur Bewahrung umweltgeschädigter, national wertvoller Kulturgüter in den ostdeutschen Bundesländern beschrieben sind. Müller: "268 Seiten mit wertvollen Informationen zum Denkmalschutz in Deutschland. 268 Seiten mit zahlreichen hochwertigen Fotos. 268 Seiten, die für den Kulturfreund ein Kunst- und Reiseführer zu den Kleinodien Ostdeutschlands sind."
Ein Engagement, das aber auch im zweiten Jahrzehnt des Bestehens der DBU nicht aus den Augen verloren werde. Brickwedde: "Ohne das eindeutige Eintreten unserer Gesellschaft - des Staates, der Stiftungen, der Fördervereine, des einzelnen Bürgers - für die Denkmäler wird der Teil unserer Umwelt, der über Jahrhunderte die Kreativität des Menschen erfahren hat, unweigerlich verloren gehen. Die DBU wird auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der national wertvollen Kulturgüter in Deutschland leisten."
Kontakt:
Franz-Georg Elpers
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541/9633-521
Fax 0541/9633-198
E-Mail: fg.elpers@dbu.de
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