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Flaute im Windpark? Kein Problem mit neuem Vorhersagesystem!

Osnabrück (ots)

DBU-Projekt will Windprognosen als Handlungsgrundlage für ein
   dezentrales Energiemanagement deutlich präzisieren - Fördersumme
   300.000 Euro
Windenergie stellt eine unendlich nutzbare Energiequelle dar - mit
einem kleinen Fehler: Als natürliche Kraft ist sie Schwankungen
unterworfen und steht nicht immer in gleichem Maße zur Verfügung.
Innerhalb eines mit Windenergie gespeisten Versorgungsnetzes muss es
daher immer kurzfristig abrufbare Reserven geben, zumeist aus
herkömmlichen Kraftwerken. "Um im Fall einer sinkenden
Ertragsleistung der Windanlagen spontan auf diese konventionellen
Energiequellen zurückgreifen zu können, müssen solche Schwankungen
genauer vorhersagbar werden", sagte Dr. Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück.
Bisherige Prognosesysteme arbeiteten jedoch nur unzureichend
zuverlässig. Die Firma GEO Gesellschaft für Energie und Oekologie mbH
sowie das GKSS Forschungszentrum (beide Schleswig-Holstein) wollen
jetzt innerhalb eines zweijährigen, von der DBU mit 300.000 Euro
geförderten Projektes ein Verfahren entwickeln, das die Vorhersage
des Windangebots über einen ausreichenden Zeitraum zuverlässiger
macht.
Derzeit werden in Deutschland 12.800 Windenergieanlagen mit einer
Leistung von elf Megawatt betrieben - dies bedeutet 20 Prozent
Steigerung gegenüber Ende 2001. In Schleswig-Holstein werde bereits
über ein Viertel des Strombedarfs aus der natürlichen Energiequelle
gedeckt. "Diese Zahlen des Windenergie-Weltmeisters Deutschland heben
die Bedeutung eines zuverlässigen Prognosesystems hervor", so
Brickwedde. Nur dauerhaft verlässliche Energiesysteme könnten sich
auf dem Markt etablieren. Auch ökonomisch gewinne der
Windenergiemarkt immer mehr an Bedeutung. So gehe man in dieser
Branche von einem Jahresumsatz von mehr als drei Milliarden Euro aus.
Eine Verdopplung der Windgeschwindigkeit bedeute eine
Verachtfachung der erzeugten elektrischen Leistung. Entsprechend
wirke sich fehlender Wind auf den Ertrag aus. Die hohen Abweichungen
bisheriger Vorhersagemethoden beeinflussen die Umweltbilanz von
Windenergieanlagen negativ: "Die in ertragsschwachen Tagen notwendige
Unterstützung durch herkömmliche Kraftwerke bedarf einer Vorlaufzeit.
Wenn Vorhersagen nicht stimmen, und die Kraftwerke viel zu früh
angefahren werden, bedeutet dies einen großen Energieaufwand und
somit hohe Kosten", hob Brickwedde hervor. Im umgekehrten Fall
provoziere eine verspätete Vorhersage Schwankungen im Energiesystem.
Die Netzstabilität könne in solchen Momenten nicht gewährleistet
werden.
Bisher versuche man unter anderem, das Windenergieaufkommen durch
die statistische Auswertung zurückliegender Messwerte zu berechnen.
Diese Modelle, an denen derzeit auch gearbeitet wird, erreichen
bisher allerdings nicht die gewünschte Genauigkeit. Mit dem neuen
analytischen Verfahren, das während des Vorhabens erprobt und
verfeinert werden solle, gehe man fachlich andere Wege, von denen man
sich bessere Einschätzungen erhoffe. Das Instrument werde in
verschiedenen Gebieten getestet, um in der Praxis die Zuverlässigkeit
unter verschiedenen Voraussetzungen zu gewährleisten. Bei einer
modernen Windkraftanlage im Megawattbereich gehe man heute davon aus,
dass sie genug Energie für 1.000 Vier-Personen-Haushalte biete. Schon
jetzt komme die Hälfte der in Europa erzeugten Windenergie aus
Deutschland. Mit dem erzeugten Strom könnte ganz Berlin versorgt
werden. "Die Abhängigkeit, die hier automatisch von
Windverhältnissen entsteht, macht eine ebenso moderne wie
zuverlässige Prognostik dringend erforderlich", fasste Brickwedde
zusammen.
Pressestelle:
Franz-Georg Elpers, Pressesprecher (Ltg.)
0541/9633-521 
fg.elpers@dbu.de
Katja Diehl, Redakteurin
0541/9633-522 
k.diehl@dbu.de
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Fax 0541/9633-198

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