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Landwirte spannen das Internet vor den Pflug: Beratungssystem ermöglicht ökologischeren Anbau

Osnabrück (ots)

www.isip.de - Unter dieser Internetadresse
finden Landwirte jetzt qualitativ hochwertige und dennoch
benutzerfreundlich aufgearbeitete Informationen für eine
umweltfreundliche Pflanzenproduktion. Der Clou des
Informationssystems Integrierte Pflanzenproduktion (ISIP): Der
Landwirt kann nicht nur Daten abfragen, er kann mit dem System in
einen Dialog treten, indem er Daten seiner Ackerflächen, der
angesäten Pflanzenarten und/oder der verwendeten Düngemittel angibt.
ISIP verknüpft diese Informationen mit aktuellen externen Daten und
gibt dann Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen des Pflanzenbaus und des
Pflanzenschutzes. "So kann der Nutzer die jeweils ökonomische und
zugleich am meisten umweltentlastende Maßnahme auswählen", erläuterte
Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU), die das Haupt- sowie neun ergänzende Projekte mit 3,4
Millionen Euro fördert. Brickwedde und der Präsident des Verbandes
der Landwirtschaftskammern, Karl Meise, gaben heute den Startschuss
für dieses neue Angebot im Internet. Das unabhängige Beratungssystem
der Landwirtschaftskammern und Bundesländer ist dabei auch technisch
auf der Höhe der Zeit: Per SMS oder E-Mail werden automatisch
Warnmeldungen vor Schaderregerbefall an betroffene Landwirte
versandt.
"Dem Bauern wird es auf diese Art möglich, schon vor Befall seiner
Pflanzen zu reagieren, wenn er von ISIP die Information erhält, dass
benachbarte Anbaugebiete bereits betroffen sind", erläuterte Dr.
Werner Wahmhoff, DBU-Abteilungsleiter Umweltforschung. 60 Prozent der
Fläche in Deutschland seien landwirtschaftlich geprägt - allein diese
Zahl mache deutlich, wie wichtig eine nachhaltige und damit
umweltschonende Landwirtschaft sei. Unbestritten sei der
Informationsfluss zu den Landwirten noch nie so gut wie heute. Es
werde eine unübersehbare Fülle von Detailinformationen in
verschiedenen Formen angeboten. Gleichwohl bleibe aber dem einzelnen
Landwirt weitgehend überlassen, aus dieser großen Flut die für seinen
Betrieb passenden Teilinformationen herauszufiltern. Hier schafft
ISIP nun Abhilfe: Die Informationen werden dem Landwirt in komplexer
Form qualitätsgeprüft und benutzerfreundlich zur Verfügung gestellt.
"Durch ISIP sind die Landwirte sehr viel besser in der Lage, die mit
der pflanzlichen Produktion verbundenen unerwünschten Umweltwirkungen
ohne Beeinträchtigung ihrer Ertragsmengen deutlich zu verringern", so
Wahmhoff.
Ein solches Informationsnetz biete neben einer Verringerung von
Umweltbelastungen zahlreiche Vorteile, erläuterten der Direktor der
Landwirtschaftskammer Hannover und Vorstandsvorsitzende von ISIP,
Bernd-Udo Hahn, Kammerdirektor Ludwig Hanebrink (LWK Rheinland), Dr.
Bernd Böhmer (Leiter des Pflanzenschutzdienstes der LWK Rheinland und
Vorsitzender des ISIP-Fachbeirates), Dr. Manfred Röhrig
(Geschäftsführer und technischer Koordinator ISIP e.V.) sowie Dr.
Reinhard Sander (kaufmännischer Koordinator ISIP e.V.) Es helfe,
Ertragsreserven auszuschöpfen, indem Produktionsverfahren verbessert
würden. Gleichzeitig würden Kosten gespart, weil unnötiger Verbrauch
von Dünger oder Pflanzenschutzmitteln vermieden würde.
"ISIP richtet sich vor allem an Landwirte, die mithilfe der
Beratung die Effizienz und Nachhaltigkeit ihrer Produktion steigern
möchten", so Röhrig. Dabei solle ISIP die persönliche Beratung vor
Ort keinesfalls ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Nutzer haben
dabei die Wahl zwischen einem Voll- und einem Teilabonnement. Die
Kosten für ein Vollabonnement bewegen sich zwischen 70 und 140 Euro,
ein Teilabonnement liegt zwischen 30 und 60 Euro.
Zugangsberechtigungen und weitere Informationen sind erhältlich bei
den deutschen Landwirtschaftskammern, den Beratungsstellen der
Bundesländer oder direkt bei der ISIP e. V. Geschäftsstelle in Bad
Kreuznach (Telefon 0671-820-284, Mail  info@isip.de).
Zum Hintergrund: ISIP - das InformationsSystem Integrierte
Pflanzenproduktion - ist ein gemeinsames Forschungs- und
Entwicklungsprojekt der deutschen Landwirtschaftskammern und der
Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz Rheinland-Pfalz. Das
Projekt gliedert sich bis Juli 2004 in zehn Teilvorhaben. Das
Hauptprojekt ist der Aufbau des Informationssystems zur Förderung der
unabhängigen und wissenschaftlich fundierten Beratung von Landwirten
und landwirtschaftlichen Beratern im Sinne einer umweltverträglichen
Pflanzenproduktion. Zu diesem Zweck wurde im Juni 2001 der ISIP e.V.
gegründet, der von der Geschäftsstelle in Bad Kreuznach aus die
Arbeiten koordiniert. Mit einer finanziellen Unterstützung von 3,4
Mio. Euro ist die Deutsche Bundessstiftung Umwelt (DBU) Förderer der
Projekte. Das aktuelle ISIP-Angebot ist auf Grund seiner interaktiven
und neutralen Beratung bisher einmalig in Deutschland. Nach Ablauf
der Projektlaufzeit soll ISIP sich finanziell selbst über die
gebührenpflichtige Nutzung der zielgerichteten und schlagspezifischen
Beratung tragen. Weitere Informationen unter www.isip.de.

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers, Pressesprecher
Tel.: 0541/9633-521
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

Katja Diehl, Redakteurin
Tel. 0541/9633-522
E-Mail: k.diehl@dbu.de

Heidrun Linnemann, Sekretariat
Tel.: 0541/ 9633-521
E-Mail: h.linnemann@dbu.de

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