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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

59 Millionen Euro für kirchliche Umweltprojekte
DBU präsentiert Ratgeber

Osnabrück (ots)

- Abschluss des Erfolgsprogramms "Kirchengemeinden für die 
     Sonnenenergie" auf dem Ökumenischen Kirchentag 
   - Innovative Broschüre hilft Gemeinden
Der Erfolg des Förderprogramms "Kirchengemeinden für die 
Sonnenenergie" hat alle Beteiligten überwältigt. Letztlich nahmen 714
an diesem ursprünglich auf 300 Gemeinden begrenzten Projekt der 
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) teil. 930 Anträge gingen in der
DBU-Geschäftsstelle ein, über 13 Millionen Euro Fördergelder stellte 
die Umweltstiftung bereit. Heute fand das Erfolgsprogramm auf dem 
Ökumenischen Kirchentag in Berlin seinen Abschluss. Vor Journalisten 
präsentierte Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, den 
innovativen Ratgeber "Kirchengemeinden für die Sonnenenergie". Dieser
soll es interessierten Gemeinden auch nach dem Ablauf des 
DBU-Projektes ermöglichen, erneuerbare Energien für sich zu nutzen. 
"Insgesamt hat die DBU in den zwölf Jahren seit ihrem Bestehen 945 
kirchliche Umweltprojekte mit über 59 Millionen Euro gefördert", 
sagte Brickwedde.
Moderiert von Franz Alt, Umweltjournalist, diskutierten Dr. Hans
Diefenbacher, Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirchen
Deutschland für Umweltfragen, Weihbischof Dr. Bernd Uhl, Mitglied der
"Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen" der Deutschen
Bischofskonferenz, sowie Werner Dubiel und Ekkehard Rietz von der
Evangelischen Johannis-Kirchengemeinde Rinteln mit Brickwedde die
Impulse, die vom DBU-Kirchendächerprogramm ausgehen. "Wir haben
dieses Projekt ins Leben gerufen, um die Vorbildwirkung der Kirchen
auf ihre Mitglieder zugunsten der erneuerbaren Energien zu nutzen",
so Brickwedde. An jeder geförderten Anlage habe man eine digitale
Schautafel installiert, auf der neben den aktuellen auch der
Gesamtertragswert der Solaranlage ablesbar sei.
Doch das DBU-Engagement habe sich im kirchlichen Umfeld nicht auf
dieses Programm beschränkt. Schon kurz nach Gründung der Stiftung, im
Rahmen des Sofortprogramms für die ostdeutschen Bundesländer, habe
man elf Kirchen mit jeweils über einer Million Euro gefördert, um den
Erhalt der wertvollen Baudenkmäler zu gewährleisten. Ähnliches habe
die DBU nach dem verheerenden Sommer-Hochwasser des letzten Jahres
organisiert: 15 kirchliche Bauwerke habe man mit einer Summe von 1,13
Millionen Euro gefördert.
Mit über 300.000 Euro unterstützte die DBU die Einrichtung der
"Clearing-Stelle Kirche und Umwelt" an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern (Bayern). "Hier
wird der Informationsaustausch zwischen den einzelnen kirchlichen
Einrichtungen zugunsten des Ziels der nachhaltigen Entwicklung
koordiniert", so Brickwedde. Die Clearingstelle trage dazu bei, aus
christlicher Schöpfungsverantwortung heraus grundlegende Impulse zu
vermitteln und unter anderem der Deutschen Bischofskonferenz
fachliche Hilfestellung zu geben. Kirchliche Einrichtungen und
Gruppierungen erhalten hier Beratung im Umweltschutz.
Die Arbeitsgemeinschaft Kirchliches Umweltmanagement (KATE),
Stuttgart, koordiniert das kirchliche Umweltmanagement von
katholischer und evangelischer Seite. "Umweltschutz kennt keine
Konfessionen oder Grenzen. Nur gemeinsam kann es gelingen, nachhaltig
positive Effekte zu erzielen", sagte Brickwedde. KATE wolle eine
breite Verankerung des Umweltschutzes im kirchlichen Alltag
erreichen. Ziel sei eine Einsparung von sieben Prozent beim
Energieverbrauch und acht Prozent beim Abwasser. Bei Büromaterial
wolle man sogar zwölf Prozent erreichen. 16 verschiedene
Modellprojekte sollen vorbildhaft arbeiten und deren Ergebnisse dann
mithilfe von Beratungen, Vorträgen und Öffentlichkeitsarbeit
strukturell und dauerhaft in den Kirchen verankert werden. Die DBU
unterstützt dieses Vorhaben mit über 500.000 Euro.
Doch auch die Vereinbarung von Denkmal- und Naturschutz spiele im
Rahmen von kirchlichen Förderungen eine immer größere Rolle: Eine
Wochenstube mit 150 Tieren der Gattung "Große Mausohrfledermaus" lebt
in der Pfarrkirche in Gehofen (Thüringen). Die auf der Roten Liste
Deutschland als stark gefährdet geführte Art hat es sich im
Kirchendach gemütlich gemacht und stellte Denkmal- und Naturschützer
vor die Herausforderung, ihre unterschiedlichen Interessen zu
vereinbaren. "Die Sandsteinquader, aus denen die Kirche erbaut wurde,
waren durch Umwelteinflüsse stark beschädigt", erläuterte
Brickwedde. Die Fäkalien aus der Wochenstube belasteten zudem den
Dachstuhl stark. Es galt daher, ein sehr individuelles
Restaurierungskonzept zu entwickeln, das den Bedürfnissen der
Fledermäuse entspricht, ohne die Bausubstanz der Pfarrkirche weiter
zu gefährden.
Alle wichtigen Infos zum Kirchendächerprogramm, Fotos sowie die 
   Broschüre zum Download finden Sie unter www.kirchendaecher.de.

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers, Pressesprecher
Tel. 0541/9633-521
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

Katja Diehl, Redakteurin
Tel. 0541/9633-522
E-Mail: k.diehl@dbu.de

Heidrun Linnemann, Sekretariat
Tel. 0541/ 9633-521
E-Mail: h.linnemann@dbu.de

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