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Für lange Leitungen kurzer Draht zur Hilfe: Ölpipelines bald sicherer

Osnabrück (ots)

Mittelständische Firma aus Darmstadt entwickelt neue Technik zur 
   Früherkennung von Leckagen - Tests in Russland und China - DBU 
   fördert
Ölpipelines, tickende Ökobomben? 74 Millionen Liter Öl sollen
allein im ecuadorianischen Amazonasgebiet in den vergangenen 30
Jahren aus Lecks in die Umwelt geflossen sein - weit mehr, als beim
Tankerunglück der Exxon Valdez ins Meer gelangte. Und Öl gefördert
wird nicht nur dort. Umwelttechnik "made in Germany" könnte jetzt die
Transportwege des "flüssigen schwarzen Goldes" deutlich sicherer
machen. Finanziell unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU), Osnabrück, entwickelte die Firma Magnum
Automatisierungstechnik (Darmstadt) eine Software weiter, die Lecks
einfacher und schneller orten und damit die Umwelt wirksamer schützen
kann. Erste Feuerproben hat die neue Technik bereits in Russland und
China bestanden. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde: "Das
Verfahren hat sich als weltweit auch unter extremen klimatischen
Bedingungen einsetzbar erwiesen."
Ziel des Projektes war es, das bisher nur als maßgeschneiderte 
Einzellösung an kurzen Pipelines eingesetzte Lecküberwachungssystem 
in den Kernfunktionen so zu erweitern, dass es auch bei längeren 
Leitungen mit komplizierteren technischen und klimatischen 
Betriebsbedingungen einsetzbar wird. Brickwedde: "Dabei sollte mit 
geringem, für die Anwender leistbarem Kostenaufwand und unter 
Nutzung vorhandener Messtechnik ein innovatives Überwachungssystem 
für Ölpipelines verfügbar gemacht werden. Moderne mathematisch-
physikalische Simulations- bzw. Berechnungsverfahren zur Beobachtung 
und Diagnose der Strömungsvorgänge der Pipelines sollten zum Einsatz 
kommen."
Um den halbjährigen Härtetest in der Region St. Petersburg in 
Russland zu bestehen, musste die Technik unter harten klimatischen 
Bedingungen einwandfrei laufen und zeigen, dass sie an der 
russischen Pipeline auch mit vorhandener, teilweise ungenauer 
Sensorik auskommt.
Aufgaben, die zur vollsten Zufriedenheit erledigt werden konnten, 
wie Dr. Hubert Mäncher von Magnum betont. Tatsächlich erzeugte 
Leckagen seien vom System schnell und sicher erkannt worden - und 
das vor allem in den eigentlich kritischen Start- und Abschalt-
Phasen der Anlage oder bei einem Wechsel etwa von Diesel auf 
Kerosin. Mäncher: "Die Reaktionszeiten sind wesentlich kürzer. Durch 
die genauere und dynamische Beschreibung der Strömungsvorgänge in 
den Pipelines können Alarmschwellen empfindlicher eingestellt 
werden, ohne die Gefahr von Fehlalarmen zu steigern." 
Bedienpersonal, Anlagenbetreiber und Katastrophenschutz könnten so 
bei einer Havarie schneller eingreifen und den Schaden in engen 
Grenzen halten; außerdem könnten vorbeugend Sicherheitskonzepte 
erstellt und geeignete Maßnahmen trainiert werden.
Technik, die Mensch und Natur hilft, wie Brickwedde unterstreicht.
Könne doch nach ersten groben Schätzungen der Ölverlust durch 
Leckagen, der zurzeit fünf Prozent des transportierten Öls beträgt, 
durch einen flächendeckenden Einsatz des neuen Systems auf unter ein 
Prozent gedrückt werden. Zwölf Millionen Tonnen freigesetztes Öl 
könnten so pro Jahr der Umwelt erspart bleiben. Brickwedde: "Ein 
junges mittelständisches Unternehmen konnte mit dem Projekt wirksam 
in der Weiterentwicklung und internationalen Verbreitung innovativer 
Sicherheitstechnologien unterstützt werden."

Pressekontakt:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Franz-Georg Elpers (Pressesprecher)
An der Bornau 2
49090 Osnabrück

Telefon: 0541/9633-521
Fax: 0541/9633-198

E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de

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