Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
DBU: Digitaler Grundriss und pflanzliche Lederalternative
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Effektive Haussanierung und nachhaltiger Kleiderkauf: Zwei Start-ups aus der Rheinregion, Lumoview Building Analytics aus Köln mit einem digitalen Messgerät für Innenräume und Revoltech aus Darmstadt mit einer pflanzlichen Lederalternative, werden für zwei Jahre im Green Start-up-Programm von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
Hiermit senden wir Ihnen eine Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Über eine Veröffentlichung freuen wir uns. _____________________________________________________________________________
Digitaler Grundriss und pflanzliche Lederalternative
DBU fördert zwei Green Start-ups aus Köln und Darmstadt
Köln/Darmstadt. Knapp ein Drittel aller Start-ups in Deutschland sind grüne Gründungen – so der Green Start-up Monitor 2022 des Borderstep Instituts, das sich als unabhängige und gemeinnützige Forschungseinrichtung versteht. Das heißt, sie wollen mit ihren Produkten und Dienstleistungen zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele beitragen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert im Green Start-up-Programm junge Unternehmen mit innovativen, nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Ideen. Zwei Start-ups aus der Rheinregion, Lumoview Building Analytics aus Köln mit einem digitalen Messgerät für Innenräume und Revoltech aus Darmstadt mit einer pflanzlichen Lederalternative, werden für zwei Jahre mit jeweils mehr als 120.000 Euro bei ihrer Produkt- und Geschäftsentwicklung von der DBU unterstützt.
Digitaler Grundriss auf Knopfdruck
Ein handliches Messgerät, ein Knopfdruck und nach zwei Sekunden ist ein Raum gescannt. Das ist die Vision der beiden Gründer des Kölner Start-ups Lumoview Building Analytics, Dr. Silvan Siegrist und Dr. Arne Tiddens. Sie entwickeln ein System, das einfach und schnell Innenräume vermisst. „Mehr als 30 Prozent der Emissionen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) in Deutschland stammen von Gebäuden“, sagt Siegrist. Das waren laut Bundesregierung im Jahr 2020 rund 120 Millionen Tonnen CO2. Bis 2030 soll dieser Wert auf 67 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen vor allem auch bestehende Gebäude energetisch saniert und renoviert werden“, so Siegrist. „Wir wollen die Prozesse, die der eigentlichen Sanierung vorausgehen, vereinfachen und dadurch die Zeit bis zum Start einer Haussanierung deutlich verkürzen.“ Denn vielen Eigentümerinnen und Eigentümern lägen die für eine effektive Sanierung notwendigen Planungsgrundlagen wie Grundrisse und Gebäudezustandsdaten nicht oder nur in veralteter Form vor. „Mit unserem Sensor kann erstmalig ein digitaler Zwilling eines Gebäudes erstellt werden, um beispielsweise Wärmebrücken, also wärmedurchlässige Stellen, zu erkennen“, so Siegrist. Das Messgerät erfasse dabei Bilddaten im sichtbaren und infraroten Spektrum sowie Laserdistanzdaten. Aus diesen könnten dann digitale, dreidimensionale Modelle (sogenannte 3D-CAD-Modelle) und Wärmebildanalysen erstellt werden.
Plastikfreie und vegane Lederalternative aus Agrarreststoffen
Montgomery Wagner, Lucas Fuhrmann und Julian Mushövel wollen mit ihren Ideen die Textilbranche beflügeln: Das Trio hinter dem Start-up Revoltech aus Darmstadt entwickelt auf Hanffaserbasis eine nachhaltige und pflanzliche Alternative zu herkömmlichem Leder. Produkte aus tierischem Leder sind allgegenwärtig, aber „die Herstellung ist durch viele Faktoren wie die hohen CO2-Emissionen und der Chemikalieneinsatz für die Umwelt sehr belastend“, so Wagner. „Für unsere Lederalternative „Lovr“ nutzen wir nach der Ernte zurückgebliebenes Hanfstroh und verarbeiten es in einem kontinuierlichen Prozess.“ „Lovr“ (kurz für: lederähnlich, ohne Plastik, vegan und reststoffbasiert) bestehe daher aus nur einer Schicht, sei so einfach zu recyclen und werde zudem durch die verwendeten regionalen Rohstoffe weitgehend CO2-neutral hergestellt. „Perspektivisch sollen nicht nur Hanf-, sondern alle regional anfallenden Pflanzenfasern für die Herstellung von „Lovr“ genutzt werden“, ergänzt Wagner. Mit der DBU-Förderung würden nun Prozesse zur Weiterverarbeitung des Materials entwickelt. „Unser Ziel für 2022: Raus aus dem Labor“, so Wagner. „Wir wollen unsere Produktion auf ein industrielles Niveau heben, um so unsere ersten Kunden bedienen zu können.“
Grüne Innovationen für eine nachhaltige Wirtschaft
„Start-ups sind Motor für notwendige gesellschaftliche Transformationen“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Mit innovativen Ideen tragen sie dazu bei, dass sich die Wirtschaft an ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit orientiert.“ Für mehr als drei Viertel der neugegründeten Unternehmen in Deutschland sei laut Green Start-up Monitor 2022 das Erzielen einer positiven gesellschaftlichen oder ökologischen Wirkung mit ihren Produkten oder Dienstleistungen wichtig. „Das sind tolle Entwicklungen und wir freuen uns, dass wir viele Green Start-ups auf ihrem Weg unterstützen können“, so Bonde. Bewerbungen für das Green Start-up-Programm der DBU sind jederzeit möglich. Der Förderantrag ist online über https://www.dbu.de/startups zu stellen. Die Gründerinnen und Gründer mit den besten Ideen dürfen diese vor einer Jury vorstellen.
Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de
Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter.
Klaus Jongebloed - Pressesprecher – An der Bornau 2 49090 Osnabrück 0541|9633-521 0171|3812888 www.dbu.de
Weiteres Material zum Download Dokument: PM-095-2022 PM Start-ups Pitch 10a.docx