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Noch umweltfreundlicher: Wasser sparen in der Altpapierproduktion
Innovative Technik spart 260.000 Kubikmeter Abwasser im Jahr – Neues Verfahren für Wasserkreislauf - DBU förderte mit rund 635.000 Euro

Osnabrück/Düsseldorf (ots)

Man sieht es dem einzelnen Blatt
nicht an: für die Produktion von Papier wird sehr viel Wasser
benötigt, etwa 14 Liter pro Kilogramm. Um den Verbrauch dieser
wertvollen Rohstoffquelle zu senken, hat die Papierfabrik Julius
Schulte Söhne (Düsseldorf) eine absolute Neuheit für die Branche
entwickelt. Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist es den Rheinländern gelungen, den
Wasserkreislauf in ihrer Fabrik zu schließen und zugleich Abwasser
biologisch aufzubereiten und zu enthärten. 260.000 Kubikmeter
Abwasser - das entspricht 260 Millionen Ein-Liter-Flaschen - und
400.000 Euro Kanalgebühren werden so jährlich gespart. Für diese
Leistung wurde die Firma mit dem Hauptpreis der Effizienz-Agentur
Nordrhein-Westfalen in der Kategorie "Produktion" ausgezeichnet. Die
DBU unterstützte das Projekt mit rund 635.000 Euro.
Um den Wasserkreislauf schließen, dasselbe Wasser also wieder und
wieder für die Produktion benutzen zu können, muss es gereinigt
werden. Dies gelingt den Düsseldorfern mit einem in der
Papierindustrie bislang einmaligen Verfahren. In Zusammenarbeit mit
der niederländischen Anlagenbau-Firma Paques Water Systems und der
Technischen Universität Darmstadt (Fachgebiet Papierfabrikation)
entwickelte die Firma Schulte eine Kreislauf-Wasser-Behandlungsanlage
(KWB-Anlage).
Diese Anlage besteht aus drei Reaktoren. Das belastete Wasser wird
zunächst in einem speziellen Turmreaktor ohne Luft vergoren und
dadurch gereinigt, anschließend in zwei Belüftungsreaktoren entkalkt.
Besonderer Clou: das Biogas, das bei der Gärung im Turmreaktor
entsteht, soll die Anlage zukünftig mit Energie versorgen.
"Das Verfahren schont Ressourcen, spart Kosten und liefert durch
die Biogasnutzung bald sogar Energie ", sagt DBU-Generalsekretär Dr.
Fritz Brickwedde. "Dadurch werden hohe Umweltentlastungen erreicht,
ohne dass die Qualität des Papiers darunter leidet oder andere
unerwünschte Nebeneffekte auftreten." So hätten beispielsweise
Geruchsbelästigungen verhindert werden können - besonders wichtig,
weil die Papierfabrik mitten in einem Wohngebiet liegt. Auch würden
für die Reinigung keine zusätzlichen Chemikalien benötigt, die die
Umwelt belasteten. Ziel sei nun, das Verfahren in der Branche zu
verbreiten. Ein wichtiger Schritt sei bereits getan: in einem
Fachverband der Papierindustrie sei ein Arbeitskreis "Geschlossene
Wasserkreisläufe" gegründet worden.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de.
Ansprechpartner für weitere Informationen: Papierfabrik Julius
Schulte Söhne GmbH & Co., Betriebsleiter Georg Pingen, Tel. 0211/ 3
10 83 26, Fax: 0221/ 3 10 83 53, http://www.jssd.de

Pressekontakt:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Franz-Georg Elpers (Pressesprecher)
An der Bornau 2
49090 Osnabrück

Telefon: 0541/9633-521
Fax: 0541/9633-198

E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de

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