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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Flüssiges Salz macht neue Kühltechnik schmackhaft
Verfahren soll Umwelt und Geldbeutel schonen - Uni Karlsruhe rüstet Anlagen um - DBU gibt 265.000 Euro

Karlsruhe (ots)

Das Neue daran ist das Neue darin: Um einen
Kühlschrank kalt zu halten, kann nicht nur Strom, sondern auch Wärme
zur Kälteerzeugung genutzt werden. Dieses Verfahren ist seit über 100
Jahren bekannt und wird gerne in Campingkühlschränken verwendet. Doch
der breite Durchbruch dieser Technik blieb bisher aus. Jetzt will das
Institut für Technische Thermodynamik und Kältetechnik (ITTK) der
Universität Karlsruhe versuchen,  mit flüssigen Salzen, in der
Fachsprache ionische Flüssigkeiten genannt, eine technisch
wirksamere, ungefährlichere, betriebssicherere und kostengünstigere
Alternative zu schaffen. Bislang enthielten die Kältemaschinen
umweltbelastende Arbeitsstoffe, die zudem auch mit anderen Nachteilen
behaftet sind, so dass eine technisch optimale Lösung noch nicht
gefunden wurde. Nun sollen flüssige Salze für Kälte sorgen. Die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das innovative
Projekt mit rund 265.000 Euro.
Flüssige Salze unterscheiden sich nicht wesentlich vom normalen
Kochsalz. Auch das wird ab einer bestimmten Temperatur flüssig -
allerdings erst bei 800 Grad. Anders ionische Flüssigkeiten: Sie sind
schon bei Raumtemperatur nicht mehr fest. Das ist aber nicht ihre
einzige Besonderheit. Flüssige Salze leiten und speichern besonders
gut Wärme. Und diese Eigenschaft macht sie für die Forschung so
interessant. Die Verwendung flüssiger Salze sei vielfältig, so die
Meinung der Experten. "Gerade in der Gebäudeklimatisierung mit Hilfe
von Solar- und Erdwärme versprechen wir uns durch die neuen
Arbeitsstoffe gute Fortschritte", betont Prof. Karlheinz Schaber vom
ITTK. Die ökologischen Vorteile dieser Kühltechnik: Die Salze können
problemlos entsorgt werden. Ionische Flüssigkeiten sind weder giftig
noch explosiv. Und wirtschaftlicher soll das Verfahren auch sein.
"Wenn die Technik mit flüssigen Salzen günstiger und effektiver ist,
dann lohnt sich dieses Kühlverfahren auch vermehrt für Prozesse
mithilfe von Solar- und Erdwärme", erwartet DBU-Generalsekretär Dr.
Fritz Brickwedde. Auch das käme der Umwelt zugute.
Ionische Flüssigkeiten als umweltfreundliche Ersatzstoffe können
maßgeschneidert in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt
werden. "Als Umweltstiftung versuchen wir, das innovative Potential
ionischer Flüssigkeiten in seiner Bandbreite weiter auszubauen",
erläutert Brickwedde und verweist auf weitere Fördervorhaben der
Stiftung. So wird diese "grüne Chemie" auch als umweltfreundliches
und vor allem recycelfähiges Lösungsmittel verwendet. Flüssige Salze
können aber auch als effektive Wärmeträger in Solaranlagen genutzt
werden.
Bis allerdings "Salziges" nicht nur im Kühlschrank aufbewahrt
wird, sondern für die Kälteproduktion wirksam eingesetzt werden kann,
muss das ITTK noch einige Versuche fahren. Dafür hat sich das
Institut Kooperationspartner mit ins Boot geholt: Die Firmen IoLiTec
Ionic Liquids Technologies aus Freiburg und IPF
Beteiligungsgesellschaft Berndt aus Reilingen unterstützen das
Vorhaben tatkräftig.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

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