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Kiebitz und Uferschnepfe: eine Chance für bedrohte Wiesenvögel
Hochschule Vechta entwickelte Leitfaden zum Schutz der Tiere - DBU förderte - Fachtagung heute in Osnabrück

Osnabrück (ots)

Der Kiebitz steckt in der Krise. Wie die
Uferschnepfe. Experten registrieren seit Jahrzehnten einen Rückgang
der Population dieses typischen Wiesenvogels. Doch Hilfe ist in
Sicht! Wird weniger stark entwässert, werden die Grabenprofile
flacher, liegen die Mahdtermine möglichst spät und werden die Flächen
von innen nach außen gemäht,  dann haben die Bodenbrüter eine Chance.
Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes der Hochschule Vechta
in der Stollhammer Wisch (Landkreis Wesermarsch, Niedersachsen),
einem Gebiet mit gesamtstaatlicher Bedeutung für den Artenschutz.
Gefördert wurde es mit rund 125.000 Euro von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mehr als 150 Teilnehmern aus sechs
europäischen Staaten diskutierten heute die Ergebnisse bei einer
Wiesenvogeltagung im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU.
In ganz Europa kommt etwa der Kiebitz vor. Durch Kultivierung der
Landschaft, Trockenlegung von Sümpfen und Feuchtwiesen musste er sich
von Feuchtgebieten auf Grünland und Acker umstellen. Die ermöglichen
ihm zwar eine gute Nistgelegenheit und auch gute
Deckungsmöglichkeiten für die Jungen. Aber durch den Einsatz von
Pestiziden finden seine Küken kaum genügend Insekten. Und nicht nur
das: Zu steile Gräben, zu viele Weidetiere, zu frühe Mahdtermine
werden ihm zum Verhängnis: Es werden nur wenige Junge groß, sein
Bestand ist auf Dauer stark gefährdet.
Im norddeutschen Tiefland ist seit vielen Jahrzehnten ein Rückgang
zu verzeichnen. "Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin,
dass der Reproduktionserfolg der verbliebenen Populationen nicht
ausreicht, um die gefährdeten Wiesenvögel zu erhalten", betont Prof.
Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender DBU-Generalsekretär. Hier
setzte das Vorhaben in der ca. 3.000 Hektar großen Stollhammer Wisch
in der Wesermarsch an. Insgesamt wurden vier Feuchtgrünlandtypen
untersucht, die unterschiedlich bewirtschaftet wurden.
Prof. Dr. Heinz Düttmann von der Hochschule Vechta: "Der
Reproduktionserfolg wurde mit Hilfe eines ausgeklügelten
Monitoring-Systems erfasst und mit Blick auf die jeweiligen
Bewirtschaftungsformen ausgewertet. Die Analysen reichten von
Nestkontrollen über Videoaufnahmen zur Aufklärung von Gelegeverlusten
bis hin zu Fernmessungen. Im Rahmen des Projekts konnten
zukunftsfähige Managementmaßnahmen zum Schutz der
Wiesenvogelpopulation in Feuchtgebieten Norddeutschlands entwickelt
werden."
Das niedersächsische Projekt ist nicht das einzige zum Schutz von
Wiesenvögeln und Feuchtwiesen, das die DBU aktuell fördert. 120.000
Euro stellt sie in Schleswig-Holstein für einen "Aktionsplan für
Wiesenvögel und Feuchtwiesen" zur Verfügung. Das
Michael-Otto-Institut (Bergenhusen), ein Forschungs- und
Bildungszentrum für Feuchtgebiete und Vogelschutz im Naturschutzbund
(NABU), verfolgt das Ziel, die wirkungsvollsten Maßnahmen für den
Wiesenschutz zu erarbeiten. Dabei werden zunächst eine Analyse des
gegenwärtigen international verfügbaren Wissens zum Schutz von
Feuchtwiesen und eine Prüfung der Wirksamkeit bisher umgesetzter
Maßnahmen durchgeführt. Anschließend werden vier Fallstudien in
Schleswig-Hostein genauer bezüglich des finanziellen Mitteleinsatzes
und des Erfolges untersucht, ein Prioritätenplan für Schutzmaßnahmen
und alternative Nutzungsmöglichkeiten für Feuchtwiesen entwickelt
werden.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
Anneliese Grabara
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

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