Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Die Natur im Blick: Schüler setzten Umweltthemen kreativ in Szene
Schülerausstellungen am Vormittag eröffnet - DBU fördert Modellprojekt mit 64.000 Euro - Lust auf Natur gemacht
Osnabrück (ost) -
Zehn bis 30 Prozent der Museumsbesucher in Deutschland sind Schulklassen. Das ist eine beachtliche Zahl, dennoch beklagen die Museen, dass junge Besucher nach dem Klassenausflug nur selten den Weg zurück in die Ausstellungen finden. Dieses Problems hat sich der Wissenschaftsladen Hannover e.V. in einem Modellprojekt angenommen: Mit einem Wettbewerb weckte der Verein bei Schülern und Lehrern das Interesse an Umweltausstellungen - indem sie selbst als Macher aktiv wurden. Die besten vier Ergebnisse sind heute, 12. Juli, im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu sehen. Das Bildungsprojekt wird mit 64.000 Euro von der DBU gefördert und steht im Zusammenhang mit der UN-Dekade "Bildung für Nachhaltige Entwicklung".
In dem Kreativ-Wettbewerb hatten sich Schulklassen Gedanken zum Thema Umwelt gemacht und Vorschläge entwickelt, diese Ideen in einer Ausstellung darzustellen. Vier Klassen - aus unterschiedlichen Schulformen vom fünften bis zum elften Jahrgang - haben den Projektträger mit ihren Entwürfen überzeugt. Knapp ein Jahr lang begleiteten dann Experten, unter anderem vom Wissenschaftsladen Hannover, die Schüler fachlich und zeigten den jungen Ausstellungsmachern, wie ihre Ideen verwirklicht werden konnten. Die Klassen haben von der ersten bis zur letzten Minute mitgearbeitet. Bei der heutigen Abschlusstagung wurden die gut 120 Teilnehmer mit Urkunden für ihren Einsatz belohnt.
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde betonte: "Umweltausstellungen im schulischen Bereich bieten ein enormes Potential, komplexe Themen zu veranschaulichen, denn sie zeigen den Schülern neue Zugangsformen zu umweltrelevantem Wissen. Die Aufgabe, ein Thema inhaltlich zu erarbeiten, zu gliedern und schließlich zu präsentieren, fördert außerdem die Gestaltungskompetenz der Schüler. Es können zudem bei den jungen Menschen Impulse gegeben werden, selbstständig Umweltausstellungen zu besuchen." Brickwedde unterstreicht damit vor allem die erhoffte Nachhaltigkeit des Projektes.
Die Ergebnisse wurden bei einem ersten Rundgang von den Besuchern bestaunt: Ausgestellt wird unter anderem zu den Themen Textilien, erneuerbare Energien, Bach-Renaturierung oder Klimawandel. Der Kreativität wurden dabei (fast) keine Grenzen gesetzt - so ist unter anderem ein Insektenlehrpfad in Form einer bunten Schmetterlingswiese entstanden.
Nicht nur Schüler standen im Blickpunkt des Beteiligungsprojektes. Lehrern und Umweltlehrenden sollte gezeigt werden, wie ein Ausstellungsprojekt im Unterricht platziert werden kann. In einer Arbeitsgruppe wurde dazu unter anderem beraten, welche Ausstellungsthemen für Kinder und Jugendliche interessant sind, wie diese umgesetzt werden können und was damit erreicht werden kann und soll. Auf diese Weise sollte ein Grundstein gelegt werden, den Umweltausstellungen einen Weg in den Schulunterricht zu ebnen.
Der Wissenschaftsladen Hannover hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftliches Wissen für die breite Bevölkerungsschicht verfügbar zu machen und so einen Beitrag zu fundierter Umweltbildung und -beratung zu leisten. Einen Schwerpunkt bildet die Ausstellungsagentur UMWELT, die aus einem Förderprojekt der DBU hervorgegangen ist. Sie vermittelt Wanderausstellungen zu Umwelt- und Entwicklungsthemen oder berät und begleitet deren Konzeption und Aufbau.
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