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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Heute out, morgen hip - Recycelte Möbel werden zu Serienstars

Dortmund (ots)

Unternehmernetzwerk sorgt für zweites Leben gebrauchter
   Besitztümer - Schüler eingebunden - DBU fördert
Sieben Millionen Tonnen Möbel werden in Deutschland nach 
Schätzungen des Instituts für Umweltforschung (INFU) der Uni Dortmund
jährlich aussortiert. "Als Sperrmüll landen rund 95 Prozent in 
Müllverbrennungsanlagen oder auf der Deponie", weiß Dr. Werner 
Baumann vom INFU. Nur fünf Prozent der veralteten Einrichtung würden 
weiterverwendet. Weg von der "Wegwerfmentaltität" hin zu mehr 
Ressourcenschutz - dafür setzten sich viele 
Beschäftigungsgesellschaften ein, deren Produkte in 
Gebrauchtmöbelkaufhäuser verkauft werden. Die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) unterstützt die größtenteils gemeinnützigen Unternehmen 
jetzt bei einem neuen Projekt: "Wir rufen ein bundesweites Netzwerk 
ins Leben, um erstmals auch kreative Recyclingprodukte in Kleinserien
zu produzieren", erläutert Baumann. Unter www.ReUse-net.de werden die
Artikel angeboten. Die Ideen für die neuen Serienstars sollen auch 
von Schülern kommen. Dafür planen die Initiatoren Designwettbewerbe 
mit Jugendlichen aller Schulformen. Den Gewinnern locken dreiwöchige 
Praktika, in denen sie ihre Prototypen herstellen können.
Kreative Ideen sind gefragt: So könnten etwa Stehpulte aus Teilen 
alter Schrankwände entstehen. In Serie hergestellt bleiben sie wegen 
der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien dennoch Unikate. "Und wir 
brauchen dabei nicht mit Material zu sparen", fügt Baumann 
schmunzelnd hinzu. Anders als konventionelle Möbelhersteller hätten 
sie bergeweise günstigen und oft hochwertigen Rohstoff. Aus 
unattraktiven Altmöbeln werden so neue Trendsetter: Schrittweise 
wollen die Initiatoren auch professionelle Designer für das Vorhaben 
gewinnen. Die ersten ergänzenden Schülerwettbewerbe will das 
Startteam ab März in Nordrhein-Westfalen durchführen. Wer mitmacht, 
darf ausstellen - das steht jetzt schon fest. Auch die ersten zwölf 
Praktikumsplätze sind organisiert. "Der Wettbewerb ist für uns extrem
wichtig, weil wir nicht am Bedarf vorbei produzieren wollen", meint 
Baumann. Von jungen Leuten für junge Leute - da gerade diese 
Zielgruppe mit individuellen Möbeln viel anfangen könnten, müssten 
ihre Wünsche auch berücksichtigt werden. Die Entwürfe der Gewinner 
sollen dann über das Netzwerk allen Partnern zur Verfügung gestellt 
werden.
Durch die Breite des Wettbewerbs könnten die Organisatoren viele 
Jugendliche für Recycling sensibilisieren. "Mit dem 'Re-Use-Netzwerk'
organisieren sich Unternehmen, um individuelle, schadstoffarme Möbel 
hoher Qualität zu produzieren", betont DBU-Expertin Verena Exner. Und
das, indem sich der Müllberg verringert, der 
Kreislaufwirtschaftsgedanke umgesetzt und mit attraktiven Design 
verknüpft wird. Mit Hilfe einer Untersuchungsmethode, die Schüler in 
einem "Jugend forscht"-Projekt entwickelten, werden alle verwendeten 
Materialien auf Formaldehyd geprüft. Gerade diese Chemikalie wurde 
seit den 80er Jahren gerne für Spanplatten verwendet, um sie 
haltbarer zu machen. "Die von uns vertriebenen Möbel oder auch 
Textilien unterschreiten in jedem Fall die Belastungsgrenze", erklärt
Baumann. Dass auch noch Schüler eingebunden werden, stellt aus Sicht 
der DBU ein "besonders Sahnehäubchen" dar. Alles Gründe, warum die 
Stiftung das Vorhaben mit 120.000 Euro unterstützt.
Kleinserien zu produzieren, ist ein Ziel des neuen Netzwerkes. 
"Uns geht es aber natürlich auch darum, gute, aufbereitete 
Gebrauchtmöbel weiter zu vermarkten", weiß Baumann. Die gemeinsame 
Internetplattform www.ReUse-net.de soll den Verkauf erleichtern. 
"Eine enorme Zeit- und Kostenersparnis für alle Partner", kommentiert
der Koordinator.
Zum Startteam des "Re-Use-Netzwerkes" gehören neben dem INFU die 
"Recyclingbörse" (Herford), der Werkhof Hagen "Möbel & Mehr", 
"ecomoebel", die Tischlerei "Schäfer" (beide Dortmund), die 
Bundesarbeitsgemeinschaft Arbeit (Berlin) und der Verein "Second-Hand
vernetzt" (Münster). Auch die Europaschule Dortmund hat ihre 
Kooperation schon zugesagt. Interesse zeigten außerdem die "Stiftung 
von Bodelschwinghsche Anstalten Bethel" (Bielefeld), die "Werkstatt 
über den Teichen" (Dortmund) und "Rümpelfix" (Münster). "Weitere 
Partner sind herzlich willkommen", betont Baumann.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
Anneliese Grabara
Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück 
Telefon:	0541|9633521
Telefax:	0541|9633198 
presse@dbu.de
www.dbu.de
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt: 
Dr. Werner Baumann
Institut für Umweltforschung (INFU) der Universität Dortmund
Telefon: 0231/ 755- 4095
Telefax: 0231/ 755- 4084
E-Mail:  w.baumann@infu.uni-dortmund.de

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