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Unis werfen digitales Auge auf den Ackerboden

Osnabrück/Kiel/Kassel (ots)

DBU fördert Sensorenforschung mit 500 000 Euro
Regelmäßiges Pflügen kann dazu führen, dass der Boden eines Ackers
abgetragen und vom Regen ausgewaschen wird. Um das zu verhindern, 
setzen immer mehr Landwirte auf die "Mulchsaat". Dabei wird die Saat 
in die - nur oberflächlich in den Boden eingearbeiteten - 
Pflanzenreste der letzten Ernte (Mulch) eingestreut. Jetzt entwickeln
die Universitäten Kassel und Kiel sowie die Fachhochschule Kiel 
zusammen mit der Firma "Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig" ein Gerät, 
das auf dem Feld erkennt, wie gut die Reste eingearbeitet sind und 
die Arbeit der Landmaschinen dementsprechend anpasst. Gefördert wird 
die Forschung mit rund einer halben Million Euro von der Deutschen 
Bundesstiftung Umwelt (DBU). Insgesamt wird das Projekt 850 000 Euro 
kosten.
Das Gerät sorge dafür, dass Maschinen den Boden "intelligent" 
bearbeiten könnten, so Prof. Oliver Hensel von der Uni Kassel. "Über 
die Sensoren wird es einmal mit aktuellen Infos darüber versorgt, ob 
der Mulch gut verteilt ist. Außerdem hat es Daten, wie etwa die 
Bodenart oder die Wasserverfügbarkeit, gespeichert." Aus diesen 
Informationen errechne das Gerät, wie tief der Boden an den einzelnen
Stellen bearbeitet werden müsse. Das schütze die oberen 
Bodenschichten und spare außerdem Treibstoff, da die Maschinen so 
viel wirkungsvoller arbeiten würden.
Hensel betont außerdem, dass durch eine so präzise 
Bodenbearbeitung auch ein bisheriger Nachteil der Mulchsaat wett 
gemacht werden könne. "Wenn die Pflanzenreste nicht optimal 
eingearbeitet sind, gehen häufig nicht so viele Samen auf wie beim 
normalen Einsäen. Das ist mit dem Sensorsystem nicht mehr so." 
Besonders vorteilhaft an dem Sensor sei auch, dass er für kein 
bestimmtes Bodenbearbeitungsgerät entworfen werde, sondern die 
Tiefenverstellung von Maschinen aller Fabrikate ansteuern könne.
Dieser Nutzen ist auch für die DBU bedeutend gewesen, die die 
verschiedenen Projektpartner zusammengeführt hat. DBU-Generalsekretär
Dr. Fritz Brickwedde: "Das Sensorsystem macht es möglich, dass ganz 
neue Produktlinien für Landmaschinenhersteller möglich sind und so 
die bodenschonende Mulchsaat weiter verbreitet wird."

Pressekontakt:

Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Universität Kassel
Prof. Dr. Oliver Hensel
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
Telefon: 05542/98-1225
Telefax: 05542/98-1520
agrartechnik@uni-kassel.de

Christian-Albrechts-Universität Kiel
Prof. Dr. Eberhard Hartung
Max-Eyth-Str. 6
24098 Kiel
Telefon: 0431/880-2107
Telefax: 0431/880-4283
ehartung@ilv.uni-kiel.de

Fachhochschule Kiel
Prof. Dr. Yves Reckleben
Am Kamp 11
24783 Österrönfeld
Telefon: 0431/845-118
Telefax: 0431/845-141
yves.reckleben@fh-kiel.de

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